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Techniker – Chemietechnik: Chemietechnisch vorankommen

Max Matthies machte erst eine Ausbildung zum Chemielaboranten und absolvierte anschließend neben dem Beruf eine Weiterbildung zum Chemietechniker. Damit hat sich der 26-Jährige für neue Aufgabenbereiche qualifiziert – und steigt auf der Karriereleiter nach oben.

Ein junger Mann mit Schutzausrüstung hält einen Kolben in der Hand und inspiziert diesen.

Chemische Prozesse interessierten Max Matthies schon früh. Ganz besonders, welche Verfahren es gibt, um Präparate wie Arzneimittel herzustellen. Deswegen machte er nach dem Realschulabschluss zunächst eine dreijährige Ausbildung zum Chemielaboranten bei Bayer und arbeitete dort anschließend zwei Jahre lang am Standort Bergkamen, Nordrhein-Westfalen. Um sein Fachwissen zu vertiefen und seine Karriere voranzutreiben, entschied er sich für eine Weiterbildung zum Chemietechniker. „Ich wollte mein Wissen erweitern“, erklärt der 26-Jährige. „Außerdem wollte ich beruflich weiterkommen und mich fachlich etwas mehr spezialisieren.“

  • Portrait von Max Matthies

    Ich wollte mein Wissen erweitern. Außerdem wollte ich beruflich weiterkommen und mich fachlich etwas mehr spezialisieren.

    Max Matthies, Chemietechniker

Berufsbegleitende Weiterbildung

Max Matthies informierte sich über drei Fachschulen, die ihm Kolleginnen und Kollegen genannt hatten. Alle drei boten die Weiterbildung in Teilzeit an, sodass er weiterhin berufstätig bleiben konnte. Das war ihm besonders wichtig. Letztlich entschied er sich für das Hans-Böckler-Berufskolleg in Marl.

Für die Bewerbung musste er sein Ausbildungszeugnis einreichen und belegen, dass er mindestens ein Jahr Berufserfahrung mitbringt. Die Zusage kam bald und im September 2018 begann die Weiterbildung, die in Vollzeit zwei Jahre dauert oder – wie bei Max Matthies – berufsbegleitend vier Jahre. Schul- oder Studiengebühren fielen dabei nicht an.

Auf dem Lehrplan standen Fächer wie Politik, Betriebswirtschaft und Personalführung sowie Prozessanalyse und -planung, Labortechnik und betriebliches Management. „Wir haben gelernt, chemische und technische Prozesse zu analysieren und zu entwickeln. Außerdem ging es um betriebliche Geschäftsprozesse und Managementsysteme“, berichtet Max Matthies.

Zeitlich war die Weiterbildung eine Herausforderung. Denn der 26-Jährige arbeitete nicht nur in Vollzeit weiter, sondern hatte auch an zwei bis vier Abenden pro Woche jeweils von 17.00 bis 21.15 Uhr Unterricht. Hinzu kam das Nacharbeiten des Lernstoffes sowie Hausaufgaben und das Vorbereiten von Präsentationen. „Für all das musste ich wöchentlich noch einmal rund fünf Stunden einplanen“, erzählt der Chemietechniker weiter.

Herausforderung gemeistert

Heute kann Max Matthies sagen: Der Einsatz hat sich gelohnt. Im Frühjahr 2022 legte er seine Abschlussprüfung ab. Dabei hatte er drei schriftliche Prüfungen zu je zwei Themen, auf die er sich in den Wochen davor vorbereitete – und bestand. Seit Juni 2022 ist er nun also staatlich geprüfter Chemietechniker.

Als solcher arbeitet er weiterhin bei Bayer in Bergkamen. Sein Aufgabenfeld umfasst vor allem zwei Bereiche, die sehr unterschiedlich sind. „Das eine ist die Büroarbeit, bei der man Berichte verfasst“, berichtet Max Matthies. Dabei geht es vor allem darum, die Entwicklung einzelner Produkte zu dokumentieren und zu schauen, wie die Herstellung gelaufen ist. Was war gut, was könnte man verbessern, wo sind vielleicht Fehler passiert?

„Bei Bayer ist man als Chemietechniker außerdem in die Ausbildung von Chemielaborantinnen und Chemielaboranten involviert“, sagt der 26-Jährige. „Man ist Ansprechpartner und kann außerdem sein eigenes Wissen aus der Theorie und Praxis vermitteln.“ Auch deswegen sind Kommunikationsfähigkeit und Teamarbeit in seinem Beruf wichtig.

Mit dem Abschluss als Chemietechniker bekam Max Matthies außerdem eine Hochschulzugangsberechtigung und könnte daher in Nordrhein-Westfalen studieren. Sein Ziel ist allerdings ein anderes: „Möglicherweise hänge ich irgendwann noch eine Weiterbildung zur Fachkraft für Arbeitssicherheit dran“, sagt er. „Jetzt möchte ich aber erst einmal bei Bayer bleiben und als Chemietechniker arbeiten.“

Weitere Informationen

BERUFENET

Das Onlinelexikon der Bundesagentur für Arbeit bietet über 3.000 aktuelle Berufsbeschreibungen in Text und Bild (Suchwort: Techniker/in - Chemietechnik).

www.arbeitsagentur.de/berufenet

BERUFE.TV

Das Filmportal der Bundesagentur für Arbeit listet 350 Filme über Ausbildungsberufe und Studiengänge.

www.berufe.tv

Ausbildungsplatzsuche

In der Ausbildungsplatzsuche der Bundesagentur für Arbeit kannst du nach dualen Ausbildungsplätzen in ganz Deutschland suchen.

www.arbeitsagentur.de/ausbildungsplatzsuche

Gesamtmetall

Dachverband der regionalen Arbeitgeberverbände der Metall- und Elektro-Industrie in Deutschland

www.gesamtmetall.de

Berufsgenossenschaft Energie Textil Elektro Medienerzeugnisse (BG ETEM)

www.bgetem.de

Bundesverband höherer Berufe der Technik, Wirtschaft und Gestaltung e.V. (BVT)

www.bvt-online.de

Berufsgenossenschaft Rohstoffe und chemische Industrie (BG RCI)

www.bgrci.de

Bundesarbeitgeberverband Chemie (BAVC)

www.bavc.de