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Vereinbarkeit von Familie und Beruf: Kind und Karriere meistern

Zamira K. (36) ist Mama einer fast zweijährigen Tochter, Ehefrau und Projektmanagerin. Die Hamburgerin gibt Einblick in ihre beiden Welten „Familie“ und „Beruf“ und berichtet, wie sie den Spagat meistert und welche Unterstützung sie dabei von ihrem Arbeitgeber bekommt.

Eine dreiköpfige Familie

Es war im Jahr 2014, als Zamira K. auf einer Party Florian K. kennenlernte – noch nicht ahnend, dass sie sich Jahre später das Ja-Wort geben und ihr gemeinsames Leben mit ihrer bezaubernden Tochter Lina, die im August 2022 zur Welt kam, verbringen würden. Tschüss Partys, ausreichend Schlaf und Zeit zur freien Verfügung, „Hallo Familienleben!“ – und seit vergangenem Jahr für Zamira K. auch wieder „Hallo Berufsleben!“. „Ich liebe es, Mama zu sein“, sagt sie. „Dennoch stand für mich fest, dass ich, sobald Lina in die Kita geht, wieder arbeiten gehen möchte.“

  • Mutter und Tochter sitzen auf einer Schaukel.

    Natürlich habe ich bei meinen Bewerbungen auf Familienfreundlichkeit geachtet. Letztlich stellt sich aber erst im Job, im Arbeitsalltag heraus, ob ein Arbeitgeber hält, was er diesbezüglich verspricht. Ich hatte da echt Glück!

    Zamira K. ist Mutter, Ehefrau und Projektmanagerin.

Vorausschauend denken

Das Gute: Der Arbeitgeber der 36-Jährigen, die Hamburger Agentur KlickPiloten, bei dem sie nach der Elternzeit neu angefangen hat, ermöglicht es ihr, Familie und Beruf unter einen Hut zu bringen. „Es braucht definitiv einen Arbeitgeber, der das Projekt Familie supportet“, weiß die Senior Projektmanagerin im Bereich Digital Marketing aus eigener Erfahrung. „Selbst wenn man auch im Privatleben die beste Projektmanagerin ist, zehrt es – mal mehr, mal weniger – an den Kräften, Mama zu sein.“

Besonders dann, wenn Lina krank ist oder ihr Mann Florian, der freiberuflich als Drehbuchautor und DJ arbeitet, zeitlich sehr eingespannt oder unterwegs ist. „Natürlich habe ich bei meinen Bewerbungen auf Familienfreundlichkeit geachtet. Letztlich stellt sich aber erst im Job, im Arbeitsalltag heraus, ob ein Arbeitgeber hält, was er diesbezüglich verspricht. Ich hatte da echt Glück!“

Must-have: flexible Arbeitszeiten

Was am meisten Einfluss hat auf das persönliche Glücksbarometer der Hamburgerin, sind flexible Arbeitszeiten. „Ich habe keine Kernarbeitszeiten. Lediglich Meetings mit dem Team oder den Kunden sind fest terminiert, wobei diese auch viel online und somit ortsungebunden stattfinden.“

Von Montag bis Mittwoch arbeitet sie Vollzeit acht Stunden am Tag, die beiden restlichen Tage kann sie sich flexibel einteilen – unterm Strich müssen es 30 Stunden die Woche sein. „Angesammelte Überstunden darf ich nach Bedarf ‚abbummeln‘. Wenn ich bedenke, dass Lina als Schulkind weitaus mehr Ferientage haben wird als ich Urlaubstage, ist das mehr als praktisch – und es entfällt ein Teil der Kosten für Ferienbetreuungsangebote.“

Der Arbeitsort ist bei Zamira K. flexibel. Auch wenn die Projektmanagerin das Go fürs Arbeiten im Homeoffice hat, fährt sie in der Regel ins Büro nahe des Hamburger Hafens – und zwar sehr gerne. Die räumliche Trennung von Privatleben und Job, der direkte Kontakt zu ihren Kolleginnen und Kollegen sowie die Tatsache, dass ihr Mann Florian K. zu Hause arbeitet, sind ihre guten Gründe.

Faire Aufteilung zu Hause

Trotz der Flexibilität, die das Ehepaar beruflich genießt, geht es nicht ohne Organisation und klare Absprachen. „Wir teilen die Erziehung und die alltäglichen Aufgaben, wie Essen für Lina zubereiten, gerecht untereinander auf. Auch gibt es ganz klare Vereinbarungen, wer die Tochter an welchen Tagen zur Kita bringt und sie dort wieder abholt.“

Kann ihre Tochter zum Beispiel aus Krankheitsgründen nicht in die Kita, arbeitet Zamira K. von zu Hause aus, verschwindet aber den halben Tag zum Beispiel in ein nahegelegenes Café, um ungestört arbeiten zu können, oder holt die Arbeit mit Erlaubnis ihres Chefs abends nach. „Auch wenn unser Familienleben sich ganz gut eingependelt hat, als Mutter – und das sind auch die Erfahrungen meiner Freundinnen mit Kindern – steckt man dennoch mehr zurück. Sei es, weil man eben nur Teilzeit arbeitet, oder das Mamasein eine emotional intensivere Berg- und Talfahrt zwischen Glück und Anstrengung ist als für die meisten Väter.“

Zuspruch und Bedürfnisabfrage

Apropos Glück. Neben den flexiblen Arbeitszeiten darf Zamira K. sich darüber freuen, dass in der Agentur individuell auf die Bedürfnisse der Mitarbeitenden eingegangen wird. „Mein Teamleiter fragt mich regelmäßig, wie es mir geht, ob ich alles gehandelt bekomme oder Unterstützung brauche“, erzählt die Projektmanagerin. „Ich muss keine Angst haben, zum Beispiel offen zu kommunizieren, dass ich mich auch mal überfordert fühle. Daraus dreht mir hier keiner einen Strick, sondern es wird gemeinsam nach einer Lösung gesucht, sodass die laufenden Aufgaben oder das Projekt nicht gefährdet werden.“ Daher lautet ihr Tipp: Augen auf bei der Arbeitgeberwahl! Familie und Beruf meistern, das funktioniert tatsächlich nur, wenn Familienfreundlichkeit im Unternehmen keine leere Worthülse ist.