Lernmethoden – Richtiges und effektives Lernen im Studium: Abwarten und Tee trinken?
In nächster Zeit stehen jede Menge Klausuren an? Du fragst dich, wie du den gesamten Stoff nur lernen sollst? Keine Sorge! Oft braucht es nur die richtige Technik, um alle Inhalte in den Kopf zu bekommen.
Wenn sich Giacomo Padrini zum Lernen an den Schreibtisch setzt, braucht er eines ganz dringend: eine Tasse Tee. „Ohne sie geht gar nichts“, sagt der Medizinstudent schmunzelnd. „Sie ist quasi die Konstante, die sich durch meine gesamte Lernkarriere zieht. Das war bereits während meiner Schulzeit so.“ Darüber hinaus hat der 24-Jährige in den vergangenen fünf Semestern jede Menge verschiedene Lernmethoden ausprobiert, um den umfangreichen Stoff zu bewältigen – und sich immer wieder mit seinen Kommilitoninnen und Kommilitonen über die sinnvollsten Methoden ausgetauscht. „In der Vorklinik haben viele Studierende Merksprüche genutzt. Manche machten sich zum Pauken meditative Musik an, andere entwickelten zum Stoff passende Geschichten, um diesen besser in den Kopf zu bekommen.“
Effektiv lernen: Genug Zeit einplanen
Für Giacomo Padrini ist es vor allem wichtig, frühzeitig mit dem Lernen zu beginnen. „Erst kurz vor der Klausur zu starten ist fatal, weil man dann nicht ausreichend Zeit hat, das Gelernte regelmäßig zu wiederholen“, gibt er zu bedenken. „Sehr richtig“, bestätigt Nicole Wolf. Sie muss es wissen, schließlich arbeitet die Baden-Württembergerin seit mehr als zehn Jahren als Lerncoach, gibt unter anderem Kurse an Hochschulen: „Studien haben ergeben, dass das Gehirn sieben Wiederholungen braucht, bis das Gelernte im Langzeitgedächtnis ankommt.“
Darüber hinaus, sagt die Expertin, sei es bei der Suche nach der passenden Lernmethode vor allem wichtig, auf seine innere Stimme zu hören: „Die eine wahrhafte Variante, die bei allen funktioniert, gibt es nämlich leider nicht.“ Vielmehr sei der Weg zum Erfolg sehr individuell: „Manche Menschen müssen am aufgeräumten Schreibtisch sitzen, andere lungern in Jogginghose auf dem Sofa herum. Einige brauchen Musik, um sich zu konzentrieren, andere sitzen am liebsten in der stillen Bibliothek.“
Erst kurz vor der Klausur zu starten ist fatal, weil man dann nicht ausreichend Zeit hat, das Gelernte regelmäßig zu wiederholen.
Giacomo Padrini, Medizinstudent
Studien haben ergeben, dass das Gehirn sieben Wiederholungen braucht, bis das Gelernte im Langzeitgedächtnis ankommt.
Nicole Wolf, Lerncoach
Struktur in den Lernstoff bringen
Bis man herausfindet, was zu einem passt, können schon mal ein paar Semester ins Land ziehen. Nur selten hat man vom ersten Tag an die perfekte Methode für sich gefunden. Giacomo Padrini zum Beispiel hat im Laufe des Studiums gemerkt, dass es ihm schwerfällt, stur auswendig zu lernen. „Nur wenn ich selbst Sachen produziere, also mir zum Beispiel Notizen mache, bleibe ich am Ball und bin konzentriert. Schon beim Aufschreiben überlege ich, welche Details dem Verständnis dienen, so denke ich automatisch über die Zusammenhänge zwischen den zu lernenden Fakten nach.“
Zu einem ähnlichen Vorgehen rät auch Expertin Nicole Wolf: Um sehr umfangreichen Stoff zu strukturieren und sich die Fakten schnell und gut merken zu können, empfiehlt sie die Gestaltung eines Lernplakats, auf dem man den Stoff in verschiedene Themenblöcke und Überschriften aufteilt. Weitere hilfreiche und praxistaugliche Tipps findest du in unserer Checkliste.
Weitere Informationen
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Infoportal der Bundesagentur für Arbeit und der Stiftung für Hochschulzulassung. Hier kannst du dich über Studienmöglichkeiten in Deutschland informieren. studienwahl.de
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