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Die Lehre an Hochschulen hat sich durch die Corona-Pandemie und den damit verbundenen Ausbau digitaler Studienformate verändert. Inzwischen sind die Corona-Maßnahmen Geschichte – dennoch sieht der Studienalltag heute anders aus als vor Covid-19. Online-Lehrangebote spielen eine deutlich größere Rolle als früher. Doch was bedeutet das für Studienanfängerinnen und -anfänger?
Für Valentine Weigel begann das Theologiestudium an der Universität Jena ganz normal: Sie besuchte Vorlesungen und Seminare vor Ort, übersetzte gemeinsam mit Dozierenden sowie Kommilitoninnen und Kommilitonen theologische Texte aus alten Sprachen und traf sich mit anderen Studierenden zum Lernen. Nach zwei Semestern kam Corona – und plötzlich fanden alle Vorlesungen und Seminare nur noch online über Videokonferenztools statt. Alle Studierenden lernten von zu Hause aus. „Dazu brauchte es auf jeden Fall mehr Selbstmotivation“, erinnert sich die 25-Jährige. Sie freut sich, dass die Veranstaltungen mittlerweile wieder in Präsenz stattfinden und sie ihre Mitstudierenden persönlich treffen kann. „Ich finde es aber sehr praktisch, dass wir zum Beispiel weiterhin mit einer Lernplattform arbeiten, auf die Dozierende ihre digitalen Unterlagen hochladen.“ Besonders für die Klausurvorbereitung helfen diese zusätzlichen Materialien sehr, findet die Studierende.
„Die Diskussion darüber, digitale Elemente in die Lehre einzubauen, führen Hochschulen schon länger“, berichtet Professorin Dr. Tanja Brühl, Präsidentin der Technischen Universität (TU) Darmstadt. „Aber durch die Corona-Pandemie haben die Entwicklungen einen enormen Schub erhalten.“ Einige Lehrende hatten bereits vor der Pandemie ihre Vorlesungen aufgezeichnet oder Online-Kurse zum Selbstlernen erstellt. „In der Pandemiezeit wurden Vorlesungen dann vermehrt in den digitalen Raum getragen und haben sich professionalisiert“, berichtet Tanja Brühl.
Was anfangs oft noch mit dem Smartphone aufgenommen wurde, wird mittlerweile oft mit professionellen Kameras oder sogar in Studios produziert. Häufig finden Vorlesungen heute hybrid statt, also gleichzeitig im Hörsaal und per Stream auf den Bildschirmen der Teilnehmenden.
„Für viele Studierende, die zu den Digital Natives gehören, war die Umstellung gar nicht so schwer“, hat Tanja Brühl beobachtet. Anpassen mussten sich ihr zufolge eher diejenigen, die zuvor wenig digitalaffin waren. Technische Universitäten hätten es dahingehend etwas leichter, weil ihre Berührungspunkte mit IT und digitalen Technologien grundsätzlich zahlreich sind.
Wir kommunizieren heute deutlich mehr über digitale Tools als früher. Trotzdem ist es wichtig zu betonen, dass die Hochschulen weiterhin Orte des persönlichen Zusammenkommens und des gemeinsamen Lernens bleiben.
Professorin Dr. Tanja Brühl, Präsidentin der Technischen Universität Darmstadt
Die Lehrveranstaltungen und auch die Kommunikation zwischen den Lehrenden und Studierenden – etwa im Rahmen von Sprechstunden – wurden ins Digitale verlagert und haben dort weiterhin ihren Platz: „Wir kommunizieren heute deutlich mehr über digitale Tools als früher“, sagt die Professorin. Für die Zukunft wünscht sie sich, dass bewährte digitale Möglichkeiten nicht nur erhalten bleiben, sondern weiter ausgebaut werden. Ein Beispiel dafür sind Lernplattformen wie Moodle, Ilias oder Blackboard. Über diese Systeme können Studierende zu einzelnen Studienmodulen Lernmaterialien und weiterführende Informationen herunterladen, Aufgaben lösen und Feedback von Lehrenden erhalten. Auch die Vernetzung mit Kommilitoninnen und Kommilitonen wird dadurch erleichtert.
„Bei aller Digitalisierung ist es aber wichtig zu betonen, dass die Hochschulen weiterhin Orte des persönlichen Zusammenkommens und des gemeinsamen Lernens bleiben“, bekräftigt Tanja Brühl. Einen Vorteil der Digitalisierung sieht sie vor allem in der internationalen Vernetzung: „Es ist zum Beispiel problemlos möglich, führende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus aller Welt per Video in Vorlesungen zuzuschalten oder internationale Lerngruppen zu organisieren. Auch interkulturelles Lernen wird so erleichtert.“ Ideen, digitale Tools unterstützend in der Lehre und zum Lernen einzusetzen, gibt es viele – und der digitale Fortschritt wird Hochschulen und Studierenden auch künftig neue Chancen eröffnen.
Infoportal der Bundesagentur für Arbeit und der Stiftung für Hochschulzulassung. Hier kannst du dich über Studienmöglichkeiten in Deutschland informieren.
www.studienwahl.de
Stand: 23.05.2025
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