zum Inhalt

Studium in Luxemburg: Jung und international

Mona Schmelzer (27) kommt ursprünglich aus Aachen, später verschlug es sie aber nach Luxemburg. Dort studierte sie Psychologie. Für abi» berichtet sie, wie ihr das Studium in einem der kleinsten Staaten der Welt gefallen hat.

Ein Arbeitsblatt auf französisch.

Ich habe schon einige Auslandserfahrungen gesammelt: Nach meinem Abitur in Aachen war ich unter anderem für ein Work & Travel in Australien und habe dann Betriebswirtschaftslehre in Maastricht in den Niederlanden studiert. Und später war ich dann Studentin der Psychologie an der Universität Luxemburg. Ich habe damals gemerkt, dass ich gerne noch einen Bachelor in Psychologie dranhängen würde. Mein damaliger Partner und ich wohnten bereits gemeinsam in Luxemburg, deswegen habe ich mir die dortige Uni genauer angeschaut. Ich habe die Koordinatorin der Fakultät Psychologie angemailt und sie um ein Gespräch gebeten. Sie war sehr nett und wir haben bei dem Treffen meine Fragen zum Studium und den Inhalten geklärt.

Das hat mich alles sehr überzeugt, deswegen habe ich meine Bewerbungsunterlagen inklusive Abizeugnis und einem Motivationsschreiben auf Deutsch abgeschickt. Ich bekam dann recht bald eine Zusage und habe im September 2018 mit dem Studium begonnen.

Mehrsprachiges Studium

Portraitfoto von Mona Schmelzer Portraitfoto von Mona Schmelzer

Mona Schmelzer (Foto: KPMG Luxembourg)

In meinem Jahrgang saßen etwa 50 Studierende. Die meisten kamen aus Luxemburg und Deutschland, etwa zu gleichen Teilen. Außerdem waren ein paar Studierende aus Belgien und Frankreich dabei. Das Studium ist mehrsprachig: Es gibt Kurse auf Französisch, Englisch und Deutsch.

Damit hatte ich keine Probleme, immerhin hatte ich Französisch als Leistungskurs und konnte mein Englisch schon bei den Auslandsaufenthalten verbessern. Einen Nachweis über die Sprachkenntnisse musste ich übrigens bereits bei der Bewerbung einreichen. Mir gefiel an der Hochschule Luxemburg, dass sie noch ziemlich jung, sehr international und auch relativ klein ist. Die Uni wurde 2003 gegründet und die gut 6.700 Studierenden stammen aus 130 Ländern. Der Hauptcampus wurde erst vor ein paar Jahren erbaut und ist entsprechend modern. Die neue Bibliothek ist sehr gut ausgestattet – selbst Laptops kann man sich dort ausleihen.

Keine anonymen Massenveranstaltungen

Da wir eine überschaubare Anzahl von Studierenden waren, waren die Vorlesungen keine anonymen Massenveranstaltungen und man konnte Fragen stellen. Überhaupt waren die Dozierenden alle sehr hilfsbereit und ansprechbar.

Weniger gut fand ich, dass wir uns jedes Semester formal zurückmelden und wieder einschreiben mussten. Es dauerte ziemlich lange, bis die Antwort der Uni kam, dass alles in Ordnung sei. Zuerst hatte ich mir Gedanken gemacht, ob etwas schiefgelaufen war. Später wusste ich aber, dass manche Prozesse an der Uni einfach noch verbessert werden mussten und entspannte mich.

Schön, aber teuer

Die Stadt Luxemburg ist sehr schön. Sie ist ein bisschen wie eine Mini-Großstadt mit allem, was man braucht auf kompaktem Raum. Luxemburger können zwar in der Regel Deutsch, in Restaurants und Geschäften wird aber oft Französisch gesprochen. Da musste ich mich etwas umgewöhnen. Hinzu kamen die Kosten: Wohnen ist relativ teuer und auch die Lebenshaltungskosten sind hoch. Für die Studiengebühren fallen außerdem 400 Euro für das erste und 200 Euro für die folgenden Studienjahre an. Ich hatte vor dem Studium etwas Geld gespart und arbeitete als studentische Hilfskraft in einer Marketingabteilung. Das reichte aber nicht, deswegen bekam ich außerdem finanzielle Unterstützung von meinen Eltern.

Während des Studiums ist ein Auslandssemester Pflicht – ich ging daher nach Wien. Meinen Studienabschluss machte ich 2021. Seitdem arbeite ich bei der Personal-, Management- und Unternehmensberatungsfirma Kienbaum in Köln.