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Wer sich entscheidet, ein ganzes Studium in den Niederlanden zu absolvieren, hat viele Möglichkeiten – muss aber auch einiges beachten. abi» beantwortet wichtige Fragen zu dem Thema.
Das Abitur aus Deutschland reicht grundsätzlich aus, um für ein Universitätsstudium in den Niederlanden zugelassen zu werden; für das Studium an einer Berufsbildenden Hochschule, vergleichbar mit unseren Fachhochschulen, genügt die Fachhochschulreife. Darüber hinaus können noch weitere Nachweise verlangt werden, zum Beispiel über den Besuch bestimmter Schulfächer im Sekundarschulbereich. Kann man entsprechende Nachweise nicht erbringen, muss eine Ergänzungsprüfung abgelegt werden.
An niederländischen Hochschulen sind Zulassungsbeschränkungen seltener als in Deutschland. Einige wenige Studiengänge werden nach einem Losverfahren zentral oder durch die Hochschulen vergeben. Der DAAD empfiehlt, mit der künftigen Hochschule auf jeden Fall vorab Kontakt aufzunehmen. So kann man klären, welche Anforderungen für die niederländischen Sprachkenntnisse gelten, welche Schulfächer im Abschlusszeugnis wichtig sind und ob es eine spezielle Aufnahmeprüfung für das gewünschte Fach gibt.
Für die meisten Studiengänge bewerben sich Studienanfängerinnen und -anfänger über die Internetplattform Studielink (www.studielink.nl). Es sind aber nicht alle Hochschulen an diesem Verfahren beteiligt; ist eine Hochschule nicht dabei, muss man sich direkt bei der jeweiligen Hochschule bewerben.
In den Niederlanden gibt es keinen einheitlichen Bewerbungstermin. Bewerbungen sind in der Regel bereits ab Mitte Oktober des vorhergehenden Jahres bis Mai möglich. Für einige zulassungsbeschränkte Fächer endet die Bewerbungsfrist Mitte Januar.
Auf den Internetseiten „Studieren in Holland“ (www.studieren-in-holland.de/studiengaenge) und „Studienscout“ (www.studienscout-nl.de/nc/studiengangsuche) findet man Listen der Studiengänge beziehungsweise eine Suchmaschine.
Neben den staatlich festgelegten Studiengebühren in Höhe von jährlich 2.314 Euro (Stand: 2023/24) – Erstjahres-Studierende zahlen die Hälfte – gibt es das sogenannte „Instellingscollegegeld“. Es wird in einigen Fällen (zum Beispiel bereits abgeschlossenes Masterstudium, 30 Jahre und älter) erhoben und kann je nach Hochschule und Studiengang variieren. Der „Collegegeldkrediet“ kann bei der Finanzierung helfen; unter bestimmten Voraussetzungen können auch Deutsche diese niederländische Förderung in Anspruch nehmen.
Im niederländischen Hochschulwesen gibt es zwei Arten von Einrichtungen: An Wissenschaftlichen Hochschulen (universiteit) erhalten Studierende eine Ausbildung, die zu selbstständigem wissenschaftlichem Arbeiten anleitet; Berufsbildende Hochschulen (hogescholen – HBO) wiederum bieten ein berufsbezogenes Studium mit starkem Praxisbezug an. Eine zunehmend prominente Rolle im Hochschulbereich nehmen die Internationalen Studien (internationaal onderwijs – IO) ein. Dabei handelt es sich um Kurse und Studiengänge in englischer Sprache, die an speziell dafür eingerichteten Instituten für Internationale Studien, aber auch an Universitäten und Berufsbildenden Hochschulen angeboten werden.
Auch der Unterricht ist anders als bei uns: Während in Deutschland der Lernstoff überwiegend durch Vorlesungen, Übungen und Seminare vermittelt wird, wird in den Niederlanden der sogenannte „problemgesteuerte Unterricht“ angeboten, wo man in kleinen Gruppen gemeinsam an bestimmten Fragestellungen arbeitet. Man wird dabei eng von Dozierenden begleitet; so soll das aktive Lernen gefördert werden.
Stand: 27.11.2023
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