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Bewerbung um ein duales Studium: Authentisch sein und sich nicht verstellen

Unterlagen gestalten, Video aufnehmen, Präsentation vorbereiten – Chiara Wolf (21) absolviert ein duales BWL-Studium an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg. Sie berichtet von ihrem Bewerbungsprozess beim Praxispartner.

Zwei junge Frauen stehen vor einem Aushangsbrett in einer Universität.

Dass sie nach dem Abitur ein duales Studium aufnehmen wollte, war Chiara Wolf schon in der Mittelstufe klar. „Ich wollte gern Studium und Praxis miteinander verbinden und verschiedene Unternehmensbereiche kennenlernen, bevor ich mich für einen Bereich entscheide“, sagt die heutige duale Studentin.

Im vorletzten Schuljahr recherchierte sie im Internet und stieß auf das Stellenangebot für ein duales BWL-Studium der Fachrichtung Bank bei der DZ Bank in Frankfurt am Main. „In den Sommerferien habe ich mich beworben, nach den Sommerferien hatte ich bereits die Zusage“, erinnert sie sich.

  • Chiara Wolf (21) absolviert ein duales BWL-Studium

    Wichtig ist, sich so zu präsentieren, wie man wirklich ist und nicht so, wie man meint, dass andere es erwarten würden.

    Chiara Wolf absolviert ein duales BWL-Studium

Mehrere Bewerbungsrunden

Die Bewerbung bei der Bank erfolgte über das unternehmenseigene Karriereportal. Chiara Wolf lud dort die letzten beiden Zeugnisse und ihren Lebenslauf hoch, den sie in Word gestaltet und als PDF abgespeichert hatte. „Ein Anschreiben habe ich ebenfalls hinzugefügt, auch wenn das gar nicht unbedingt erforderlich gewesen wäre“, erklärt sie.

Ihre Unterlagen haben das Unternehmen überzeugt, sodass sie bald darauf eine Einladung zu einem zeitversetzten Videointerview mit aufgezeichneten Fragen bekam, das sie innerhalb von sieben Tagen durchführen sollte. „Ich habe mich auf der entsprechenden Seite eingeloggt und erhielt fünf Fragen, deren Antworten ich spontan auf Video aufgenommen habe“, erzählt Chiara Wolf.

Was sie auf die Fragen nach ihrer Motivation für ein duales Studium und für die Arbeit in einer Bank antworten wollte, wusste sie schon vorher. „Ich habe im Internet nach typischen Fragen gesucht, die im Bewerbungsgespräch gestellt werden, und mir vorab überlegt, was ich darauf antworten würde“, verrät die duale Studentin. „Wichtig dabei ist, sich so zu präsentieren, wie man wirklich ist – und nicht so, wie man meint, dass andere es erwarten würden.“

Auch aufgrund der guten Vorbereitung schaffte sie es in die nächste Runde: dem persönlichen Kennenlernen. Aufgrund der Corona-Pandemie fand der erste Teil, eine Präsentation, noch online statt. „Ich hatte drei Tage Zeit, einen kurzen Vortrag über die DZ Bank vorzubereiten und auf Video aufzunehmen“, erzählt Chiara Wolf. Heute werden die Präsentationen wieder vor Ort im Unternehmen vorbereitet und gehalten.

Anschließend fand ein Einzelgespräch mit einer Vertreterin aus der Personalabteilung statt, in dem es noch einmal um die Motivation der Bewerberin ging. „Außerdem habe ich in einer Gruppe mit drei anderen Bewerbern eine Aufgabe bearbeitet“, sagt Chiara Wolf. „Wir hatten ein bestimmtes Budget zur Verfügung und sollten damit einen Stand für eine Ausbildungsmesse planen.“

Rechtzeitig das passende Unternehmen finden

Auch hier überzeugte die Bewerberin und erhielt am Ende des Tages die Zusage für den dualen Studienplatz. „Dass es so schnell ging, fand ich gut, das gibt in der Bewerbungsphase Sicherheit“, findet Chiara Wolf. Zusammen mit dem Arbeitsvertrag bekam sie auch die Immatrikulationsunterlagen zugeschickt, um sich an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg (DHBW) Mannheim einzuschreiben. Ein separates Auswahlverfahren an der DHBW gab es nicht. „Das ist bei anderen Hochschulen teilweise anders“, weiß sie von anderen dual Studierenden in der DZ Bank.

Ihr Tipp für die Bewerbung um ein duales Studium: „Rechtzeitig nach freien Stellen suchen! Mindestens ein Jahr vor dem Schulabschluss ist ein guter Zeitpunkt, denn viele Unternehmen suchen dual Studierende für das Folgejahr.“ Und Tipp Nummer zwei: „Eine Branche und ein Unternehmen aussuchen, für das man sich wirklich interessiert. Schließlich ist man im Studium mindestens drei Jahre lang an das Unternehmen gebunden – und bestenfalls auch noch darüber hinaus.“