Im Lebenslauf geht es nicht nur um Jahreszahlen, sondern vor allem um deine Kompetenzen. Egal, ob du dich online, per E-Mail oder sogar noch auf dem Postweg bewirbst: Es gilt, Personalverantwortlichen einen gut strukturierten Überblick über dich und deinen Werdegang zu vermitteln.
Block auf dem etwas geschrieben steht
Foto: Martin Rehm
Im Lebenslauf, lateinisch Curriculum vitae (CV), fasst du auf maximal zwei Seiten deine persönlichen Daten und relevanten Qualifikationen zusammen – tabellarisch und chronologisch. Das bedeutet, dass du deine Angaben kurz fasst und nach Zeitabschnitten ordnest. Beginne dabei mit dem Abschnitt, der am kürzesten zurückliegt. Dann gehst du Punkt für Punkt weiter zurück in die Vergangenheit.
Personalverantwortliche erhalten oft sehr viele Bewerbungen, daher sollte dein CV übersichtlich und schlicht gestaltet sein. Nutze eine gut lesbare Schriftart und vermeide verspielte Design- oder Farbwechsel. Zur inhaltlichen Gliederung kannst dich zum Beispiel an folgendem Leitfaden orientieren:
Dein Lebenslauf: Textbausteine
Persönliche Daten
Der erste Abschnitt enthält die Angaben zu deiner Person: Vor- und Nachname, Anschrift, Telefon- und/oder Handynummer, E-Mail-Adresse sowie Geburtsdatum und -ort.
Angaben zu deiner Staatsangehörigkeit, Familienstand und Religionszugehörigkeit sind nicht erforderlich. Ebenso wenig, was deine Eltern beruflich machen.
Auch das Bewerbungsfoto ist kein Muss mehr. Bei einer Online-Bewerbung kann es jedoch sein, dass du gebeten wirst, dieses separat hochzuladen. Möchtest du von dir aus ein Foto mitschicken, um deine Bewerbung persönlicher zu gestalten, ist im oberen Teil des Lebenslaufs (oder auf einem Deckblatt) Platz dafür.
Praktische Erfahrung
Du hast (noch) keine nennenswerten Erfahrungen gemacht? Vielleicht doch, überlege mal: Als Berufseinsteigerin oder Berufseinsteiger sind das zum Beispiel Praktika, Nebenjobs oder Freiwilligendienste.
Pro Station nennst du im Lebenslauf Start- und Enddatum; Monat und Jahr sind dabei ausreichend. Füge den Arbeitgeber, deine Position und deine konkreten Aufgaben in wenigen kurzen Stichpunkten (drei bis fünf pro Station) hinzu.
Schulische Ausbildung
Hier listest du auf, welche Schulen du besucht hast oder aktuell besuchst. Nenne die aktuelle (oder letzte) Schule zuerst und fahre dann in den Jahren rückwärts mit deinen vorherigen Schulen fort.
Jeder Punkt wird mit Start- und Enddatum, Schulart und -name sowie dem erreichten oder angestrebten Schulabschluss angegeben. Gegebenenfalls kannst du hier besonders gute Noten vermerken, die für die Stelle relevant sind.
Besondere Kenntnisse
Stichpunktartig zählst du unter dieser Überschrift weitere Qualifikationen auf, die für den potenziellen Arbeitgeber oder die Stelle laut Stellenausschreibung wichtig sind.
Das können Fremdsprachenkenntnisse, Computer- beziehungsweise bestimmte Software-Kenntnisse oder der Führerschein sein.
Ehrenämter oder Mitgliedschaften in Vereinen zeigen, dass du ein engagierter Mensch bist. Gib sie in jedem Fall an – genauso wie ausgewählte Hobbys, sofern sie inhaltlich gut zur Stelle passen.
Unterschrift und Datum
Es ist nicht zwingend notwendig, dass du den Lebenslauf unterschreibst. Allerdings: Mit einer Unterschrift bestätigst du, dass deine Angaben richtig sind und der Wahrheit entsprechen.
Das Datum wiederum zeigt, dass alles auf dem neuesten Stand ist. Den Personalverantwortlichen signalisierst du so, dass du den Lebenslauf aktuell und mit Bezug zur Stelle zusammengestellt hast.
Tipp: Führe diejenigen Abschnitte näher aus, die für die Stelle, auf die du dich bewirbst, am wichtigsten sind.
Musterlebenslauf (Lebenslauf-Vorlage)
Eine Frau schreibt auf Papier
Foto: Martin Rehm
Es ist gut, wenn du dir selbst Gedanken darüber machst, welche Kategorien und Abschnitte deinen Werdegang am besten abbilden. Dabei kannst du dich an Standards orientieren. Aber Achtung: niemals Formulierungen einfach abschreiben oder Kenntnisse kopieren, nur weil sie sich in einem Muster gut anhören. Personalverantwortliche sortieren solche Bewerbungen im schlimmsten Fall direkt aus.
Dein Lebenslauf sollte individuell auf deinen potenziellen Arbeitgeber zugeschnitten sein. Du solltest deshalb nicht den gleichen Lebenslauf für mehrere Bewerbungen verwenden.
Was tun bei Lücken?
Weist dein Lebenslauf eine mehrmonatige Lücke auf, ist das zunächst einmal nicht so schlimm. Dennoch solltest du diese im Anschreiben ansprechen oder später im Vorstellungsgespräch erläutern können. Sonst kann der Eindruck entstehen, dass du etwas zu verbergen hast.
Durch die übersichtliche Darstellung des Lebenslaufs in tabellarischer Form mit Stichpunkten können Personalverantwortliche schnell erfassen, ob der bisherige Werdegang der Bewerberin oder des Bewerbers den Mindestanforderungen der zu besetzenden Stelle entspricht.
Christine Schultz, Bewerbungstrainerin und Business Coach
Fertig! Und jetzt?
Mappe mit einem Lebenslauf
Foto: Meramo Studios
Prüfe deinen fertigen Lebenslauf eingehend auf Rechtschreib- und Grammatikfehler, am besten lässt du ihn von einer Person deines Vertrauens gegenlesen. Achte zudem darauf, ob die Formatierung einheitlich ist. Danach druckst du ihn aus oder speicherst die Datei als PDF ab. Im Fall einer digitalen Bewerbung generierst du zum Schluss ein PDF mit allen Unterlagen. Was du bei digitalen Bewerbungen beachten musst, erfährst du hier:
Man sollte auf einen übermäßig bunten und verschnörkelten Lebenslauf verzichten. Es sei denn, man bewirbt sich in der Kreativbranche, dann können Grafikelemente sogar helfen.
Der Lebenslauf soll immer konkrete Angaben zur schulischen Ausbildung, absolvierten Praktika sowie Sprach- und EDV-Kenntnissen enthalten. Ein Plus sind Ehrenämter, Nebenjobs und Auslandsaufenthalte. Die Nennung von Freizeitinteressen und persönlichen Daten, wie beispielsweise Angaben zur Familie, ist freiwillig.
Christine Schultz, Bewerbungstrainerin und Business Coach
Schulnoten, Team- und Einzelleistungen im Sport, aktives Mitmachen im Verein, Schülerjobs … all das vermerkst du in deinem ersten Lebenslauf.