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Studiengang mit besonderer Eignung: Bewerbung mit Adrenalinkick

Wer sportlich studieren will, muss auch sportlich sein – und das bei einer Eignungsprüfung nachweisen. Für Pius Göser (24) war die so anstrengend und spannend wie ein richtiger Wettkampf.

Turner an den Ringen

Ein Studium, bei dem Theorie und Praxis gleich wichtig sind und bei dem Sport nicht nur Hobby, sondern auch Teil des Berufes werden kann. Es gab viele Gründe, warum Pius Göser nach dem Abitur einen sportlichen Studiengang absolvieren wollte.

Durch Gespräche mit Sportstudierenden wusste er, dass er dafür eine Sporteignungsprüfung bestehen muss. „Ich habe mich erstmal im Internet über Studiengänge im Bereich Sport informiert und über die Aufnahmebedingungen.“ Noch war er sich nicht sicher, wo und was genau er studieren will. Er fand heraus, dass die Eignungstests an den Hochschulen unterschiedlich anspruchsvoll sind – und nur teilweise von anderen Hochschulen anerkannt werden. Schließlich entschied er sich dazu, den Eignungstest an der Deutschen Sporthochschule (DSHS) in Köln zu absolvieren. „Den Test erkennen eigentlich alle an“, erklärt Pius Göser. So konnte er sich alle Optionen offen halten.

Ohne Training wird es schwer

Ein Porträt-Foto von Pius Göser Ein Porträt-Foto von Pius Göser

Pius Göser

Er meldete sich über die Homepage der DSHS an. „Man legt einen Account an, gibt seine persönlichen Daten ein und hinterlegt ein ärztliches Attest.“ Dann legte er fest, in welchem Mannschafts- und Rückschlagspiel er getestet werden will. Für die Anmeldung wurde eine Gebühr von 60 Euro fällig. In einer E-Mail erhielt er alle Infos zum Testtag – in welcher Gruppe er ist und wann er wo sein muss.

Pius Göser begann zu trainieren. „Ich schaute mir genau an, was in welcher Sportart gefordert ist.“ Im Internet gibt es viele Infos und Videos rund um die Tests. „Die Herausforderung ist, dass es nicht reicht, in ein paar Sportarten gut zu sein. Man muss in vielen verschiedenen Sportarten eine gute Leistung bringen.“ Als Handballer machten ihm die Ballsportarten wenig Sorgen. „Aber Turnen und Schwimmen – daran musste ich arbeiten.“ Ohne Training, ist er sich sicher, wird kaum einer die Prüfung bestehen. Denn jede Teilnehmerin und jeder Teilnehmer darf sich in Köln nur ein Defizit erlauben. „Wer bei einer zweiten Sportart die Anforderungen nicht schafft, ist raus.“

Rund die Hälfte schafft es nicht

„Der Testtag begann um 6.30 Uhr“, erzählt Pius Göser. „Um 8.30 hatte ich in Brustschwimmen Technik mein erstes Defizit.“ Entsprechend angespannt war er den Rest des Tages. „Im Hochsprung schaffte ich die geforderte Höhe erst im dritten Versuch – das war echt ein Krimi!“ Und ganz am Schluss, nach fast zehn Stunden, stand der Ausdauerlauf an. Zu diesem Zeitpunkt war schon knapp die Hälfte seiner Gruppe ausgeschieden. „Ich war danach völlig fertig, aber auch total glücklich.“ Er hatte bestanden.

Pius Göser bewarb sich an mehreren Unis. „Wichtig ist, dass man sich schon vor der Bewerbung um die Anerkennung des Tests kümmert“, rät der 24-Jährige. Die weiteren Hürden, etwa die örtliche Zulassungsbeschränkung, schaffte er mit einem Abischnitt von 2,0 gut. Schließlich hatte er Zusagen aus Köln und Tübingen vor sich liegen – und entschied sich für Sportmanagement an der Uni Tübingen. „Ich wollte eventuell auch Lehramt mit dazu nehmen – und das in meiner Heimat Baden-Württemberg studieren.“

Management und Lehramt

Pius Göser entschied sich, parallel Sportmanagement und Sport auf Lehramt mit dem zweiten Fach Wirtschaft zu studieren. „Da gibt es viele Überschneidungen, das funktioniert ganz gut.“ Theoretische Vorlesungen in BWL oder Mathematik, Anatomie oder Bewegungslehre sowie Pädagogik stehen ebenso auf seinem Semesterplan wie die Sportpraxis. „Dazu kommen noch Wahlfächer wie Beachvolleyball oder Klettern – die versüßen das Studium.“ Eine Option wäre für ihn, später als Lehrer zu arbeiten. „Aber nicht mein ganzes Leben. Ich kann mir auch gut vorstellen, später in einem Verband wie dem Deutschen Fußball-Bund zu arbeiten.“

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