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Medizinertests – Reportage: Mit dem TMS zur Zulassung

Maren Schießl (22) studiert im siebten Semester Humanmedizin an der Universität Ulm – nicht zuletzt, weil sie erfolgreich am TMS teilgenommen hat.

Eine Frau sortiert Akten

Trotz Einser-Abi in der Tasche entschied sich Maren Schießl für den Medizinertest TMS – aus gutem Grund: „Da mein Schnitt mit 1,3 ziemlich gut, aber für Medizin an meinem Wunschstudienort Ulm nicht gut genug war, beschloss ich Ende 2018, im Frühjahr 2019 den Test für Medizinische Studiengänge zu absolvieren. Eines war klar: Verschlechtern konnten sich meine Chancen nicht.“

Da die Frist Mitte Januar endete, musste sie sich bis dahin online bei der Koordinierungsstelle an der Medizinischen Fakultät der Uni Heidelberg angemeldet und die Teilnahmegebühr überwiesen haben. Voraussetzungen gibt es kaum, wie die 22-Jährige erklärt: „Jeder, der das Abitur schon hat oder spätestens im auf den Test folgenden Jahr erwerben wird, wird zugelassen, sofern er die Fristen beachtet. Dann ging eigentlich alles recht schnell: Ich habe mir den nächstgelegenen Testort ausgesucht, mich online angemeldet und konnte kurz vor dem Test die nötigen Unterlagen von meinem Account downloaden.“

Die Vorbereitung

Ein Porträt-Foto von Maren Schießl Ein Porträt-Foto von Maren Schießl

Maren Schießl

Beruhigend zu wissen: Wer beim TMS teilnimmt, muss das Ergebnis nicht zwingend einreichen. Falls der Test nicht gut läuft, hat das keine negativen Auswirkungen auf das Zulassungsverfahren. Um dennoch mit einem möglichst guten Testergebnis abzuschneiden, nahm sich Maren Schießl bewusst Zeit. „Ich habe etwa zwei Monate vorher mit durchschnittlich ein bis zwei Stunden pro Woche angefangen und kurz vor dem Test intensiver gearbeitet.“

Dabei griff sie auf eine der Veröffentlichungen zurück, die zur Vorbereitung auf den TMS zur Verfügung stehen. Ihr brachten die Inhalte und Beispielaufgaben Sicherheit. „Zunächst einmal ist es sinnvoll, sich einen Überblick zu verschaffen, was in den jeweiligen Aufgaben gefordert wird und wie viel Zeit man hat. So muss man nicht noch während des Tests darüber nachdenken. Grundsätzlich braucht man keinerlei Vorwissen – es werden verschiedene Fertigkeiten abgefragt, die für Mediziner relevant sind. Geprüft wird Merkfähigkeit, räumliches Vorstellungsvermögen und wie man mit Stresssituationen umgeht. Die Zeit ist absichtlich extrem knapp bemessen, daher ist es auch nicht schlimm, wenn nicht alle Aufgaben bearbeiten werden.“

Der Testtag

Durch die intensive Vorbereitung fühlte sich Maren Schießl vor dem Test relativ sicher. „Ich war etwa eine Stunde vorher vor Ort. So konnte ich mich in Ruhe mit den Örtlichkeiten vertraut machen. Etwa eine halbe Stunde vor Testbeginn durften wir – nach der Kontrolle unserer mitgebrachten Sachen – den Testraum betreten und in einer zugewiesenen Reihe den Platz einnehmen.

Nach einer ausführlichen Einweisung ging es pünktlich um 10 Uhr mit der ersten Aufgabe los. Grundsätzlich darf nur der Aufgabentyp bearbeitet werden, der auch angekündigt ist – es funktioniert also nicht, Aufgaben zu überspringen und zu einem späteren Zeitpunkt zu bearbeiten. Wenn man nicht alle Antworten schafft, lohnt es sich, zu raten: Falsche Lösungen werden nämlich nicht abgezogen. Nach einer einstündigen Pause zur Hälfte der Zeit war der Test kurz vor 17 Uhr offiziell beendet.“

Zum Glück TMS

Dass sie den TMS mit einem guten Ergebnis von 79 Prozent bestanden hat, half Maren Schießl schließlich auch bei der Zulassung an ihrer Wunschuni. „Grundsätzlich wäre es mit einem Schnitt von 1,3 vermutlich möglich gewesen, irgendwo in Deutschland einen Studienplatz zu bekommen, allerdings sicher nicht in Ulm. Von daher kann man durchaus sagen, dass ich meinen jetzigen Studienplatz auch dem TMS zu verdanken habe.“