Bundesweit zulassungsbeschränkter Studiengang:
Ausbildung als beste Grundlage
Hanna Hege (26) machte zunächst eine Ausbildung zur Pharmazeutisch-technischen Assistentin. Für sie die „beste Grundlage“ für das Pharmaziestudium – auch weil es ihre Bewerbungschancen verbessert hat.
Eigentlich hatte Hanna Hege nicht vor zu studieren. Nach dem Abitur entschied sie sich für eine Ausbildung zur Pharmazeutisch-technischen Assistentin (PTA). „Das hat mir viel Spaß gemacht“, erzählt die 26-Jährige. Es gab nur eine Sache: Immer, wenn sie etwas besonders spannend fand und mehr darüber erfahren wollte, hieß es: „Das braucht ihr nicht zu wissen“. Doch genau das wollte sie: mehr wissen, tiefer gehen.
Hanna Hege informierte sich über das Pharmaziestudium an verschiedenen Hochschulen. Als bundesweit zulassungsbeschränkter Studiengang erfolgt die Bewerbung zentral über die Stiftung für Hochschulzulassung. Dennoch können die Hochschulen eigene Auswahlkriterien festlegen. „Ich achtete darauf, welche Uni auf was besonderen Wert legte“, erklärt sie.
Die junge Frau wusste, dass sie mit ihrem Zweier-Abischnitt über die Abiturbestenquote wenige Chancen haben würde. Durch ihre Ausbildung hatte sie einige Wartesemester gesammelt. „Damals gab es noch die Wartezeitquote – ich wusste, dass ich darüber gute Chancen haben würde.“ Inzwischen wurde diese Quote durch die Zusätzliche Eignungsquote (ZEQ) abgelöst, die Wartezeit spielt keine Rolle mehr. Bis zum Wintersemester 2021/22 bestand eine Übergangsphase, in der Wartezeit noch anteilig berücksichtigt wurde.
Dafür könnte Hanna Hege nun mit ihrer Ausbildung wertvolle Pluspunkte sammeln. Auch bei den Auswahlverfahren der Hochschulen können Bewerber mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung punkten – jedoch sehr unterschiedlich: So gab es für das Sommersemester 2020 bei der Freien Universität Berlin 40 Pluspunkte für eine Ausbildung, in Würzburg 20 und in Saarbrücken 15.
Unter anderem deshalb bewarb sich Hanna Hege auch in Saarbrücken. Ihr Wunschstudienort war allerdings Mainz – deshalb setzte sie diese Uni ganz oben auf ihre Prioritätenliste. Sie gab sechs Ortswünsche an, die maximale Anzahl damals. Mittlerweile gibt es diese Beschränkung nicht mehr.
„Ich habe mich auf hochschulstart.de angemeldet und dort die Online-Bewerbung ausgefüllt“, erklärt die 26-Jährige. Per Post reichte sie dann weitere Unterlagen nach, wie eine beglaubigte Kopie des Abizeugnisses, ihren Lebenslauf und das Abschlusszeugnis ihrer Ausbildung.
Dann hielt Hanna Hege ihren Zulassungsbescheid in der Hand – von der Uni Mainz. Mittlerweile ist sie im dritten Semester und sehr zufrieden mit ihrer Wahl – auch wenn sie nicht verschweigen will, dass es ein durchaus anstrengendes, zeitintensives Studium ist. „Man braucht schon sehr viel Selbstdisziplin und muss sich gut fürs Lernen motivieren können“, betont sie. Doch das Studium ist abwechslungsreich und hat einen hohen Praxisanteil. Immer wieder merkt sie, dass sie sehr von ihrer Ausbildung profitiert. „Ich habe eine gute Wissensgrundlage und vor allem weiß ich immer genau, wofür ich das mache.“
Und ihre Ausbildung hat noch einen weiteren Vorteil: Die 26-Jährige arbeitet neben dem Studium weiter in der Apotheke, in der sie ihre Ausbildung gemacht hat. So verdient sie gut dazu und sammelt weiter Berufserfahrung. Nach dem Studium will sie weiterhin in einer öffentlichen Apotheke arbeiten. „Der Kontakt mit den Kunden, die Beratung – das macht mir einfach Spaß.“
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