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08.03.2023 | orientieren
Prof. Dr. Sandra Rosenberger von der Hochschule Osnabrück und Prof. Dr. Volker Stockinger von der TH Nürnberg erörtern, wie sich die Energieversorgung in Deutschland entwickeln wird. Außerdem klären sie, welche Studiengänge und Berufe im Bereich Energie Zukunft haben und warum.
Der Artikel enthält ein Video mit weiteren Informationen.
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Berufe rund um die Energieversorgung
Prof. Dr. Volker Stockinger, Professor für Energiegerechtes Bauen und Gebäudetechnik an der TH Nürnberg, steht in einem Forschungsraum der Hochschule und stellt sich vor:
„Mein Name ist Volker Stockinger und ich bin Professor an der TH Nürnberg für Energiegerechtes Bauen und Gebäudetechnik.“
Prof. Dr. Sandra Rosenberger, Professorin für Nachhaltige Energietechnik an der Hochschule Osnabrück, steht auf einem Gebäude vor Solarpanels. Sie sagt:
„Mein Name ist Sandra Rosenberger. Ich bin Professorin für Nachhaltige Energietechnik an der Hochschule Osnabrück.“
Einblendung abi» Frage: Wie viel Energie wird Deutschland in Zukunft benötigen?
Prof. Dr. Volker Stockinger: „Ich hoffe, dass wir Energie einsparen. Wir sind jetzt bei 2.300 Terawattstunden für Gebäude, Industrie und Verkehr. Das werden wir deutlich reduzieren müssen und den Rest idealerweise dann mit erneuerbaren Energien erzeugen.“
Prof. Dr. Sandra Rosenberger: „In Deutschland beschäftigen sich verschiedene Energieforschungsinstitute genau mit dieser Frage, und die erstellen Prognosen. Als Zieljahr nehmen sie häufig das Jahr 2045. Das ist das Jahr, in dem Deutschland CO2-neutral werden möchte. Diese Studien zeigen uns, dass wir zum einen sehr viel mehr Strom brauchen werden, als wir heute brauchen, weil wir ganz viele Prozesse elektrifizieren wollen, also den Verkehr, den Wärmesektor, wollen wir elektrifizieren. Auf der anderen Seite zeigen die Studien aber auch, dass wir insgesamt sehr viel weniger Energie verbrauchen werden im Jahr 2045. Die dena-Studie geht zum Beispiel davon aus, dass wir nur noch 60 Prozent der Energie brauchen werden, im Jahr 2045, von der Menge, die wir heute brauchen, was vor allem daran liegt, dass wir zum einen sehr viel effizientere Technologien einsetzen werden und zum anderen einfach weniger Energie verbrauchen werden.“
Einblendung abi>> Frage: Wie kann dieser Bedarf gedeckt werden?
Prof. Dr. Volker Stockinger: „Das ist eine sehr gute Frage. Im Grunde, aus meiner Sicht, sind alle Technologien da, die wir brauchen. Wir haben die Photovoltaik, wir haben den Wind, wir haben auch schon Technologien, die aus meiner Sicht ausgebaut sind, wie die Wasserkraft oder auch die Biomasse. Da sind wir schon im Grunde sehr weit und eigentlich auch schon an den Grenzen. Aber Wind und Photovoltaik, vor allem, da sehe ich viel auf der Stromseite. Und auf der Wärmeseite haben wir natürlich Themen wie die Wärmepumpe, wie den Ausbau von Wärmenetzen, die dann auch aus erneuerbaren Energien versorgt werden, und wir müssen den Weg finden, wie wir den Strom vom Sommer in den Winter bekommen.“
Einblendung abi>> Frage: Welche Fachkräfte werden dafür benötigt?
Prof. Dr. Volker Stockinger: „Die ganze Kette. Wir brauchen die Leute, die sich die Konzepte ausdenken, wir brauchen die Leute, die das Ganze in der Planung in eine realisierbare Umgebung bringen. Wir brauchen aber auch die Leute, die das dann am Ende auch auf der Baustelle umsetzen und bauen können.“
Prof. Dr. Sandra Rosenberger: „Die Energiewende ist eine riesige Aufgabe, die Fachkräfte aus allen Bereichen benötigen wird. Was wir heute sehen, ist, dass die Welt immer vernetzter wird und dass die Aufgabengebiete immer vernetzter werden. Das heißt, heute gehen die Technik, Digitalisierung, Betrieb viel, viel stärker Hand in Hand, sodass die Jobs heute auch viel vernetzter sind, als sie früher waren.“
Einblendung abi>> Frage: Welche Studiengänge und Ausbildungen sind für das Berufsfeld Energieversorgung sinnvoll?
Prof. Dr. Volker Stockinger: „Ich glaube, wir stehen vor einer spannenden Veränderung der Studiengänge. Ich sehe es jetzt bei uns, dieses klassische In-eine-Richtung-studieren, das ist auch wichtig und es braucht die Spezialisten für gewisse Bereiche. Wir brauchen den Maschinenbauingenieur, um Maschinen entwickeln zu können. Wir brauchen den Elektrotechnikingenieur, um die Elektrotechnik voranzubringen. Wir brauchen aber auch ganz viel die Leute, die diese Technologien zusammenbringen. Hier an der TH Nürnberg zum Beispiel bilden wir Energie- und Gebäudetechniker aus, und da merken wir auch ganz stark, dass sich Themen wie die Digitalisierung und die Automatisierung auch immer mehr in den Gebäudesektor mit einbeziehen und man da auch in der Richtung schauen muss, dass die Ausbildung sich bewegt in diese Richtung – was wir hier auch tun. Und das ist ein wichtiger Punkt, dass zum Beispiel die klassische Energietechnik und die Elektrotechnik immer mehr zusammenkommen und sich immer mehr verheiraten.“
Prof. Dr. Sandra Rosenberger: „Auch im Ausbildungsbereich ist es so, dass sich die Berufe verändern, was als positiven Aspekt mitbringt, dass man sich ständig weiterentwickeln und spezialisieren kann in Bereiche, die man selber interessant findet und in denen man arbeiten möchte. Dort haben wir klassische Ausbildungsberufe wie Elektriker*innen, Mechaniker*innen, Informatiker*innen. Wir haben aber auch Installateure und Installateurinnen. Und wir brauchen natürlich auch Leute in der Verwaltung, zum Beispiel für die gesamten Genehmigungsplanungen, die wir haben und die noch auf uns zukommen werden. Was ich super finde, sowohl in Ausbildungsberufen als auch in den Studiengängen, ist, dass man sehr, sehr aktiv mitgestalten kann und sich sehr kreativ einbringen kann.“
Einblendung abi» Tipps:
Abspann:
Herausgeber: Bundesagentur für Arbeit
Redaktion: Alexander Reindl
Realisierung: mias medien
© Bundesagentur für Arbeit, 03/2023 / Transkript AR
Stand: 08.03.2023
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