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02.06.2025 | studium
Welche Prüfungsformen begegnen dir im Studium? Wie unterscheiden sie sich von Prüfungen in der Schule und welche Rolle spielt KI dabei? Im abi» Video erzählen Studierende von ihren Erfahrungen.
Der Artikel enthält ein Video mit weiteren Informationen.
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Die Studierenden stellen sich vor.
Minh Thu Le: Ich bin Minh Thu Le, bin 28 Jahre alt und studiere im sechsten Semester Rechtspflege.
Kyra Schlesselmann: Ich bin Kyra Schlesselmann. Ich studiere an der Technischen Hochschule Lübeck online, und zwar Wirtschaftsingenieurwesen.
Daniel Pazak: Ich bin Daniel Pazak und ich studiere Rechtspflege im sechsten Semester, also im Examensjahrgang an der Hochschule für Wirtschaft und Recht in Berlin.
Frage 1: Wie ist dein Studium aufgebaut und welche Prüfungsformen begegnen dir dort?
Minh Thu Le: Das Studium beginnt mit einem Jahr Theorie. Im Anschluss ist ein Praxissemester, wo man vier Praxisstationen durchläuft. In den Theorie-Semestern schreibt man hauptsächlich Klausuren und im ersten Jahr schreibt man eine Hausarbeit.
Daniel Pazak: Das sechste Semester. Das ist dann das Examensvorbereitungssemester. Und hier hat man dann die Möglichkeit, sein Wissen mal in Form eines Probe-Examens trainieren zu können, in der man also acht Klausuren à fünf Stunden schreibt.
Kyra Schlesselmann: Am häufigsten haben wir eigentlich zwei verschiedene Prüfungen. Entweder ganz klassisch die Prüfung vor Ort, wo man einmal hinfährt, meistens in einer Stunde, anderthalb die Prüfung ganz normal schriftlich schreibt. Oder wir haben Portfolio-Prüfungen. Das ist, dass man sozusagen während des Semesters eine Leistung erbringen muss.
Frage 2: Wie erlebst du die Prüfungen im Studium im Vergleich zu denen an der Schule?
Minh Thu Le: Ich kann sagen, dass die Klausuren hier doch zeitlich länger sind, weil eine Klausur dauert ja fünf Stunden und man muss auch ein Gutachten schreiben, wohingegen in der Schule oft einfach Prüfungsformate sind, wo man das Wissen reproduziert und gegebenenfalls punktuell anwendet.
Kyra Schlesselmann: In der Schule war das immer so ein bisschen irgendwie gefühlt sehr wenig Stoff, sehr kurz, sehr viel lernen, um das dann zu schreiben. Im Studium ist es halt, dass ich deutlich länger Zeit habe, aber auch mehr Stoff und mich da dann auch anders drauf vorbereiten muss. Dementsprechend, dass ich mir auch Dinge langfristig merke, weil ich sie auch später in meinem Berufsfeld tatsächlich nutzen möchte.
Daniel Pazak: Ein wesentlicher Unterschied zu den Klausuren in der Schule ist, dass es nicht nur um reines Auswendiglernen geht, wie in manchen Fächern, sondern dass man das Wissen, was man sich umfangreich zuvor theoretisch erworben haben muss, auch anwenden kann und auf einen unbekannten Sachverhalt entsprechend auch umlegen muss.
Frage 3: Ist der Einsatz von künstlicher Intelligenz in deinem Studium generell und bei Prüfungen im Besonderen ein Thema?
Daniel Pazak: Zum Beispiel eine Hausarbeit. Die schreibt man ja selbst am Computer, kann die sämtliche Literatur aus Bibliotheken, aus Datenbanken verwenden und kann da teilweise auch die künstliche Intelligenz mit einsetzen, die zum Beispiel bei der Recherche von Suchaufträgen behilflich sein kann, oder zum Beispiel auch bei der Anfertigung der Diplomarbeit, die ja auch ein Bestandteil des Studiums sein kann.
Kyra Schlesselmann: Ich bin im vierten Semester und mittlerweile in jedem Modul, das wir irgendwie haben, ist es in irgendeiner Form einbezogen, sei es zum Thema Recherche oder eben halt Ergebnisabgleich, sei es, dass man sich damit genauer auseinandersetzt, wie KI überhaupt aufgebaut ist.
Minh Thu Le: Auch die Rechtswissenschaften öffnen sich der KI-Welt. Unsere Hochschule hat auch eine eigene KI namens HAWKI, die die Studis kostenlos verwenden können. Man kann sehr stark für die Prüfungsvorbereitung KI-Anwendungen benutzen, um zum Beispiel Lernzettel zu erstellen oder sich Inhalte nochmal in vielleicht etwas leichterer Sprache erklären zu lassen.
Frage 4: Was war die außergewöhnlichste Prüfung, die du bisher bestehen musstest?
Kyra Schlesselmann: Und zwar war das die Prüfung für Unternehmens-Planspiel, weil das war auch eine Portfolioleistung. Das heißt, es wurde von Anfang bis Ende wirklich alles, was man in diesem Spiel halt macht, bewertet. Unternehmens-Planspiel ist ja: In einer Gruppe tut man so, als wenn man ein Unternehmen wäre, und muss über einzelne Perioden Entscheidungen tätigen, die das Unternehmen voranbringt oder zum Beispiel wirtschaftlichen Schaden irgendwie hervorbringt.
Daniel Pazak: Eine besondere Prüfung war sicherlich meine Hausarbeit im Strafrecht, bei der ich nämlich künstliche Intelligenz einsetzen durfte. Natürlich musste man einen ganz normalen klassischen juristischen Sachverhalt, also anhand der Tatbestandsmerkmale prüfen im Bereich des Strafrechts.
Minh Thu Le: Ich denke am besondersten ist, dass man während der Praxisstation an echten Akten arbeitet und innerhalb von sechs Wochen dann der Ausbilderin zeigt, wie gut das Fachwissen ist, aber auch, ob man Sozialkompetenzen hat und ob man ein gutes Abstraktionsvermögen hat. Das wird alles innerhalb dieser sechs Wochen in dem jeweiligen Rechtsgebiet geprüft und ich finde, das ist schon ein besonderes Prüfungsformat.
Tipps:
(c) 06/2025, Bundesagentur für Arbeit; Transkript: hp
Stand: 02.06.2025
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