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Replikationsstudie: Einfluss digitaler Medien auf die Demokratie

Weltweit wird die politische Landschaft immer stärker von digitalen Medien geprägt. Doch welche Auswirkungen haben sie im Hinblick auf unsere Demokratie? Mithilfe einer Replikationsstudie wurden die Erkenntnisse einer früheren Studie nun geprüft und bestätigt.

Replikationsstudien spielen in der Wissenschaft eine zentrale Rolle, da sie überprüfen, ob frühere Forschungsergebnisse Bestand haben. Sie helfen, Erkenntnisse zu bestätigen, Fehler zu korrigieren und ein fundierteres Verständnis zentraler Themen zu gewinnen. Die Forschenden der Tongji University, der University of Cambridge und der Duke University, prüften auf diesem Weg eine Studie des Max-Planck-Instituts für Bildungsforschung von 2023. Dafür wurde ein aktualisierter Datensatz mit Studien bis März 2024 genutzt.

Die Ergebnisse der Replikationsstudie, die im Forschungspapier des Institute for Replication (I4R) veröffentlicht wurden, bestätigen die damaligen Erkenntnisse: Digitale Medien wie Messenger-Gruppen, Social Media oder Kommentarspalten in Onlinemedien haben einen großen Einfluss auf demokratische Prozesse. Der Zugang zu Informationen wird für die Menschen vereinfacht, wodurch auch die politische Beteiligung steigt. Beide Studien zeigen jedoch, dass digitale Medien populistische Strömungen, Polarisierung, Hassrede und Fehlinformationen sowie eine zunehmend kritische Haltung gegenüber demokratischen Institutionen begünstigen.

Aufgrund der stark demokratiegefährdenden Entwicklungen besteht Handlungsbedarf: Es sollen nun Strategien erarbeitet werden, um die Risiken digitaler Medien zu minimieren und deren demokratisches Potenzial zu stärken.

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Max-Planck-Gesellschaft

www.mpg.de