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Berufe hinter der Kamera – Interview: „Filme machen ist Teamarbeit“

Filmschaffende vermitteln – dafür ist Petra Rummel von der ZAV-Künstlervermittlung in Berlin zuständig. In Ihrer Sparte Film/TV-Stab Technik geht es um Berufe hinter der Kamera für Kino, Film, Fernsehen. Im Interview berichtet sie von ungewohnten Arbeitszeiten, der Bedeutung von körperlicher Fitness – und von guten Arbeitsmarktchancen.

In einem Fernsehstudio, Nahaufnahme einer Fernsehkamera, die auf eine im Hintergrund stehende Frau gerichtet ist. Zahlreiche Strahler hängen von der Decke.

abi» Welche Eigenschaften, Interessen und Fähigkeiten sollen Abiturientinnen und Abiturienten mitbringen, die beim Film arbeiten möchten?

Petra Rummel: Filme machen ist Teamarbeit! Also sollte man teamfähig und kommunikationsstark sein. Je nach Department werden unterschiedliche weitere Fähigkeiten und Fertigkeiten benötigt. Für einen Job im Produktionsbüro oder der Aufnahmeleitung ist zum Beispiel Organisationstalent besonders wichtig. In Berufsbereichen wie Kamera, Ton und Beleuchtung ist technisches Interesse eine gute Voraussetzung. Wer gerne kreativ arbeiten möchte, könnte zum Beispiel im Szenenbild, Kostümbild oder der Maskenabteilung richtig sein. Departmentsübergreifend ist ein PKW-Führerschein von Vorteil.

abi» Welche Einstiegsmöglichkeiten gibt es in dieser Branche?

Petra Rummel: Um sich zunächst einmal einen Überblick über die unterschiedlichen Departments und Berufe zu verschaffen, ist ein Praktikum eine gute Orientierungshilfe. Erste Tipps bei der Praktikumssuche gibt unsere Webseite. Außerdem kann man über ein Studium, zum Beispiel in Szenenbild, Kamera oder Regie, einsteigen. Einen Überblick über die filmischen Studienmöglichkeiten gibt der Careerguide der PAIQ. Auch über eine Ausbildung kann der Einstieg in die Filmbranche gelingen, zum Beispiel im Bereich Mediengestaltung Bild und Ton oder Maskenbild.

abi» Unter welchen Bedingungen arbeiten Beschäftigte beim Film? Worauf müssen sich Berufseinsteigerinnen und Berufseinsteiger einstellen?

Petra Rummel: Filmschaffende erhalten in der Regel auf die Produktionsdauer befristete Arbeitsverträge. Derzeit sind 50 Wochenstunden die Regel, wobei häufig auch an den Wochenenden und nachts gedreht wird. Während einer Produktion wird oftmals an verschiedenen Motiven gedreht. Die Filmschaffenden reisen daher viel und müssen entsprechend flexibel sein. Besonders in technischen Filmberufen ist auch physische Fitness wichtig.

abi» Wie wichtig ist es, ein Studium oder eine Ausbildung absolviert zu haben?

Petra Rummel: Auch in der Filmbranche können eine Ausbildung oder ein Studium eine gute Grundlage für die Arbeit sein.

abi» Ist eine Festanstellung in der Filmbranche normal? Oder freie Tätigkeiten?

Petra Rummel: Die meisten Filmschaffenden arbeiten sozialversicherungspflichtig mit befristeten Verträgen. Festanstellungen oder Selbstständigkeit bilden eher die Ausnahme.

abi» Viele junge Menschen haben oft ein klischeehaftes Bild vom Arbeiten in der Filmbranche, zum Beispiel durch Serien wie „Californication“ oder auch Reality-TV-Serien wie „Germany´s Next Topmodel“. Was würden Sie jungen Menschen empfehlen, wie sie sich wirklich ein realitätsnahes Berufsbild verschaffen können?

Petra Rummel: Den besten Einblick bekommt man sicherlich über ein Praktikum. Darüber hinaus gibt es diverse berufskundliche Informationsfilme, wie zum Beispiel die der ZAV-Künstlervermittlung, der PAIQ oder des SWR. Weitere Informationen zur Arbeit in der Filmbranche und zu den Berufsbildern haben wir auf unserer Webseite zusammengefasst.

abi» Wie schätzen Sie die Arbeitsmarktchancen in der Filmbranche ein?

Petra Rummel: Aufgrund des extremen Fachkräfte- und Nachwuchsmangels sind die Arbeitsmarktchancen in der Filmbranche zurzeit in allen Filmberufen so gut wie nie zuvor.

Weitere Informationen

Genaueres zur Arbeit in der Filmbranche und zu den Berufsbildern findest du auf der Webseite der ZAV.