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Computerspiele sind ein bedeutender Wirtschaftszweig und weit mehr als ein Unterhaltungsmedium. Einsteigen kann hier nicht nur, wer programmieren kann. Auch kreative Köpfe und Vertriebstalente sind gefragt.
Pauline Meier (20) entwickelt Computerspiele. Der Schwerpunkt in ihrem Bachelorstudiengang „Game Art and Design“ an der Hochschule der bildenden Künste Essen liegt aber nicht auf Programmieren, sondern auf den gestalterischen Momenten. „An der Spielentwicklung sind schließlich nicht nur Programmierer, sondern auch Storyteller beteiligt, die sich virtuelle Welten ausdenken, oder Level- und Content-Designer, die diese Welten in 2-D und 3-D grafisch umsetzen“, erklärt sie. „Mit Hilfe einer Game Engine erstelle ich aus den Ideen spielbare Prototypen“, berichtet die 20-Jährige. (Hier geht es zur Reportage)
Typische Berufe für ‚Kreative' sind zum Beispiel Game Artist oder Content Designer, die den visuellen Stil oder die Inhalte der digitalen Spielewelten gestalten. Auch Berufsbilder wie das Sound Design gehören dazu.
Felix Falk ist Geschäftsführer des Verbands "game"
Ihr Studium eröffnet ihr vielfältige Möglichkeiten. „Zur deutschen Games-Branche gehören zahlreiche Akteure – neben den Entwicklungsstudios und den Publishern von Computer- und Videospielen sind Bildungseinrichtungen, Dienstleister, Medien und weitere Institutionen Teil dieses Ökosystems“, weiß Felix Falk, Geschäftsführer von game, einem Verband der deutschen Games-Branche. Laut game gibt es aktuell 786 Games-Unternehmen in Deutschland, die Spiele entwickeln oder vermarkten: „Das sind kleine Studios mit etwa zwei oder drei Mitarbeitenden oder Teams mit mehreren Hundert Spezialistinnen und Spezialisten.“
Viel Potenzial, findet Felix Falk, wie auch die Zahlen der vergangenen drei Jahre belegen: „Nach zwei großen Umsatzsprüngen in den Pandemiejahren 2020 und 2021 stieg der Umsatz in Deutschland 2022 um ein weiteres Prozent und stabilisierte sich auf rund 10 Milliarden Euro – mehr als die Umsätze mit Musik und Kino zusammen.“ Sechs von zehn Deutschen spielen laut dem Verband Computer- und Videospiele. Die Branche beschäftigt allein in der Entwicklung und dem Publishing insgesamt über 11.000 Fachkräfte: „Hier erwarten wir einen weiteren Anstieg“, sagt Felix Falk. Gefragt sind ihm zufolge Fachkräfte in der Spiele-Programmierung oder -Produktion, Technical Artists oder auch Game Designerinnen und Designer.
Die Berufe sind vielfältig: Es gibt kaufmännische, künstlerisch-kreative und technische. Die Studien- und Ausbildungsmöglichkeiten reichen von Wirtschaftswissenschaften über Medien- und Grafikdesign oder Game Design bis hin zu Informatik oder Web Development. Neu: Im Herbst 2023 startet die neue duale Ausbildung Gestalter/in für immersive Medien.
„Typische Berufe für ‚Kreative' sind zum Beispiel Game Artist oder Content Designer, die den visuellen Stil oder die Inhalte der digitalen Spielewelten gestalten. Auch Berufsbilder wie das Sound Design gehören dazu. Technisches Wissen ist insbesondere da gefragt, wo es um die Programmierung der Spielewelten geht. Und dann gibt es die Berufsbilder, die als Schnittstellen zwischen Kreation und Programmierung funktionieren – etwa von den Technical Artists, die dafür sorgen, dass die Game Artists die Software zur Verfügung haben, die sie für ihre künstlerisch-kreative Arbeit benötigen“, zählt Felix Falk auf.
„Bei uns in der Beratung ist den Jugendlichen nicht immer ganz klar, welche Ausbildungen und Studiengänge es überhaupt gibt“, lautet die Erfahrung von Hannah Passon, Berufsberaterin der Agentur für Arbeit Stuttgart. Häufig nachgefragt werde der gestalterische, kreative Part wie etwa Kommunikationsdesign oder Game Design.
Hierbei unterscheidet man zwischen „Game Art“ und „Game Design“: Die einen befassen sich mit dem visuellen Spieldesign, die anderen mit der Gestaltung der Spielmechaniken. Die Anforderungen richten sich nach dem jeweiligen Schwerpunkt. Für „Game Art“ benötigt eine Bewerberin oder ein Bewerber einen Blick für Ästhetik, ein gutes räumliches Vorstellungsvermögen, Recherchefähigkeit. Für „Game Design“ braucht es neben Kreativität und logischem Denken auch ein technisches und mathematisches Grundverständnis und im besten Fall Programmierkenntnisse. Der Studiengang von Pauline Meier etwa deckt beide Bereiche ab.
Der Wunsch vieler Jugendlicher hängt oft damit zusammen, dass sie selbst gerne spielen: „Hier gilt es gemeinsam die eigenen Interessen und Fähigkeiten mit den Anforderungen der Ausbildungsberufe und Studiengänge abzugleichen“, weiß Hannah Passon. „Wenn es passt, bin ich mit einer Ausbildung oder einem Studium im Bereich Gaming über die Branche hinweg gut aufgestellt.“
Das Onlinelexikon der Bundesagentur für Arbeit bietet über 3.000 aktuelle Berufsbeschreibungen in Text und Bild.
www.arbeitsagentur.de/berufenet
In der Studiensuche kannst du recherchieren, welche Studiengänge an welchen Hochschulen in Deutschland angeboten werden.
www.arbeitsagentur.de/studiensuche
Infoportal der Bundesagentur für Arbeit und der Stiftung für Hochschulzulassung. Hier findest du Informationen rund ums Studium.
www.studienwahl.de
Mitglieder sind Entwickler, Publisher und viele weitere Akteure der Games-Branche wie E-Sport-Veranstalter, Bildungseinrichtungen und Dienstleister.
www.game.de
Digitalverband Deutschlands
www.bitkom.org
Einen guten Einblick in die Branche bietet die Messe „Gamescom“.
www.gamescom.de/de
Das Portal informiert über Ausbildungs- und Berufsmöglichkeiten in der Branche.
www.gamecampus.de
www.game.de/umfrage-zeigt-grosse-bedarfe-bei-fachkraeftezuzug-im-games-bereich
Die Gamesmap zeigt einen umfassenden Überblick über die Games-Standorte und -Unternehmen in Deutschland.
E-Sports Player Foundation ist die Deutsche Sportstiftung für E-Sportler und fördert junge, vielversprechende Talente.
Die Equal eSports Initiative fördert Talente, mit Schwerpunkt auf dem Thema Diversität.
Stand: 01.09.2023
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