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Game Producer: Schnittstelle in der Spieleentwicklung

Thiemo Schubert (24) arbeitet bei einem Hamburger Start-up als Game Producer. Dabei entwickelt er Ideen für Spiele und koordiniert dafür verschiedene Bereiche innerhalb des Unternehmens.

Ein junger Mann bereitet eine Präsentation zum Thema Game-Design vor.

Computerspiele, oder wie man heute sagt: Games, die waren für Thiemo Schubert lange nur ein Hobby. Im Alter von elf Jahren spielte er zum ersten Mal Pokémon, danach folgten regelmäßig andere Spiele. Trotzdem hatte diese Affinität keinen Einfluss auf seine Berufswahl – bis nach seinem Studium. Nun arbeitet der 24-Jährige als Game Producer bei dem Hamburger Start-up Sunday, das Spiele für Smartphones entwickelt.

Ein Porträt-Foto von Thiemo Schubert Ein Porträt-Foto von Thiemo Schubert

Thiemo Schubert

Nach dem Abitur im schleswig-holsteinischen Quickborn jobbte Thiemo Schubert zunächst und ging für ein halbes Jahr nach Australien, bevor er im Herbst 2016 das duale Studium „Business Administration“ an der Hamburg School of Business Administration (HSBA) begann. Das erfolgte in enger Kooperation mit der Beiersdorf AG: Jeweils drei Monate arbeitete Thiemo Schubert in dem Unternehmen und studierte dann ein Vierteljahr an der Hochschule.

Schnittstellen-Funktion

Währenddessen lernte er Jonas Thiemann kennen, einen HSBA-Absolventen, der die AppLike-Gruppe mitgegründet hat, zu der auch das Start-up Sunday gehört. „Er war als Alumni zu einem Talk an der Hochschule eingeladen“, erinnert sich Thiemo Schubert. „Seine Präsentation hat mich fasziniert.“ Die beiden kamen ins Gespräch – und Jonas Thiemann bot ihm danach sogar einen Job an. Es dauerte dann aber noch etwas, bis sich Thiemo Schubert entschied, trotz eines Angebots von Beiersdorf direkt nach seinem Studienabschluss zu Sunday zu gehen.

„Ich wollte gern in einem kleinen, schnellen Unternehmen wie einem Start-up arbeiten.“ Deswegen begann er im Herbst 2019 als Business Developer bei Sunday, im Mai 2020 wurde er Game Producer. „Ich überwache bei der Spieleentwicklung das große Ganze und bin die Schnittstelle zwischen verschiedenen Positionen“, erklärt der 24-Jährige.

Neue Ideen testen und entwickeln

Das Team sammelt regelmäßig Ideen für neue Mobile Games, stimmt darüber ab und baut kurze Werbevideos, die bei Facebook geschaltet werden. „Wir messen, wie viele Menschen auf diese Werbung klicken und entscheiden dann, ob wir einen Prototyp entwickeln.“ In diesem Fall spricht sich Thiemo Schubert mit einem Programmierer ab und erklärt ihm, wie das Spiel aussehen soll. Danach wird wieder getestet, wie das Game bei den Usern ankommt.

„Zu meinen Aufgaben gehört, dass ich mir Games kreativ ausdenke, die Umsetzung koordiniere und gleichzeitig aufpasse, dass wir profitabel arbeiten.“ Wichtig ist dabei, Trends zu erkennen. Dafür ist er viel in den sozialen Medien unterwegs und schaut, was an Themen und konkret bei Spielen gefragt ist. „Man braucht ganz klar eine Affinität zu Games, weil man sich auch privat viel damit beschäftigt.“

Flexibilität ist gefragt, Programmieren nicht

Mit der Spiele-Programmierung selbst hat er nichts zu tun. „Ich kann nicht coden, aber das brauche ich ehrlich gesagt auch nicht.“ Stattdessen hält er engen Kontakt zu den Programmierern sowie den Game Artists, die für das Design zuständig sind. Einen festen Tagesablauf gibt es nicht, aber regelmäßige Meetings, in denen die nächsten Schritte besprochen werden. „Ich schaue, wer wo gebraucht wird und ob wir die Ziele in der geplanten Zeit erreichen.“ Fähigkeiten im Projektmanagement seien daher genauso gefordert wie Kreativität.

Thiemo Schubert gefällt die Arbeit in einem Start-up. „Die Lernkurve ist hier sehr steil.“ Er lernt viel darüber, wie ein Unternehmen aufgebaut wird – das interessiert ihn nämlich auch: „Langfristig habe ich den Traum, ein eigenes Unternehmen zu gründen – ob das im Games-Bereich sein wird, kann ich aber nicht sagen.“