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Du weißt, wo deine Fähigkeiten und Interessen liegen, was deine Ziele und Wünsche sind? Dann bist du bereit für Schritt 2: eine Ausbildung oder ein Studienfach finden, das zu dir passt.
Die Mehrheit der Abiturientinnen und Abiturienten, die zu Ilka Hensel in die Beratung in der Agentur für Arbeit Bautzen kommen, überlegt, welcher Beruf zu ihren Fähigkeiten und Interessen passen könnte. Für andere Schülerinnen und Schüler steht das Ziel bereits fest. Sie wollen wissen, welcher Weg dorthin führt.
Die Beratung ist immer eine Zusammenarbeit zwischen Schülerinnen und Schülern und Beraterinnen und Beratern. Zwischen den Gesprächen bleibt Zeit, um selbst aktiv zu werden.
Ilka Hensel, Berufsberaterin bei der Agentur für Arbeit Bautzen
Die Berufsberaterin hat über die Jahre verschiedene Typen von Schülerinnen und Schülern kennengelernt. „Es gibt rationale Typen, die sehr strukturiert und überlegt vorgehen.“ Und es gibt emotionale Typen, die Entscheidungen eher aus dem Bauch heraus fällen. Sie stellt klar: „Das eine ist genauso richtig und wichtig wie das andere. Grundlage sind jedoch immer die richtigen Informationen.“
„Wer sich selbst kennt, ist einen großen Schritt weiter“, sagt Ilka Hensel. Nun heißt es: so viele Informationen wie möglich sammeln. Auf abi.de gibt es etwa Studien- und Ausbildungsreportagen, in denen junge Menschen von ihrem Studiengang oder ihrer Ausbildung erzählen.
Wenn du ein Studienfach gefunden hast, das dich interessiert, kannst du in einem Test herausfinden, ob es tatsächlich zu dir passt. Studiencheck.de der Bundesagentur für Arbeit bietet beispielsweise studiengangspezifische Wissenstests (Checks) an, die Voraussetzungen für die Aufnahme eines Studiums an einer bestimmten Hochschule prüfen. Das OSA-Portal listet Online-Self-Assessments verschiedener deutscher Hochschulen für bestimmte Studienbereiche auf: www.osa-portal.de. Einen weiteren Überblick bekommst du unter: abi.de/orientieren/was-will-ich-was-kann-ich/testverfahren/testverfahren-fachspezifische-self-assessments.
Wer sich bereits sicher ist, seinen Traumberuf gefunden zu haben, sollte sich informieren, welcher Weg dorthin führt. Einen ersten Anhaltspunkt findest du in den Berufsreportagen auf abi.de. Hier berichten Berufseinsteigerinnen und Berufseinsteiger, welches Studium oder welche Ausbildung sie in den Job geführt hat. Die Infos findest du unter Welche Studienmöglichkeiten gibt es? beziehungsweise Welche Ausbildungen gibt es?
Es lohnt sich jedoch immer, seinen Traumberuf zu hinterfragen und über den Tellerrand zu schauen. So sollten Klischees auf keinen Fall eine Rolle spielen. Frauen sind in technischen Berufen sehr gefragt, Männer im Pflegebereich genauso. Nimm am Girls‘Day beziehungsweise Boys‘Day teil und finde es selbst heraus. Und muss es unbedingt ein Studium sein? Manchmal bietet eine Ausbildung viele Vorteile – ohne Wege zu verbauen. Studieren kannst du danach immer noch.
Es gibt Berufe, für die ist der Weg festgeschrieben: Wer Anwalt werden will, muss Jura studieren. Doch zu den meisten Berufen führen viele Wege. „Die Erwartung, dass das Abitur zwangsläufig zu einem Studium führt, ist immer noch weit verbreitet“, sagt die Berufsberaterin. Dabei liege die akademische Welt bei weitem nicht jedem. „In vielen Bereichen ist praktische Erfahrung sehr wertvoll und eine abgeschlossene Ausbildung ein großer Vorteil“, weiß Ilka Hensel.
Mit einem dualen Studium kannst du beide Elemente von Anfang an vereinen. Du kombinierst die praktische Erfahrung, die du in einem Unternehmen oder einer sozialen Einrichtung sammelst, mit dem Fachwissen, das du dir an der Hochschule aneignest.
Mithilfe dieser Checkliste kannst du für dich ausloten, ob eine Ausbildung, ein Studium oder ein duales Studium für dich infrage kommt.
Wer Angst hat, sich in all den Informationen zu verlieren, kann sich an die Berufsberatung wenden. „Die Beratung ist immer eine Zusammenarbeit zwischen Schülerinnen und Schülern und Beraterinnen und Beratern“, erklärt Ilka Hensel. Sie beinhaltet in der Regel mehrere Gespräche über mehrere Wochen. „Zwischen den Gesprächen bleibt so Zeit, selbst aktiv zu werden und zu recherchieren.“
Du bekommst bei einer Beratung also nicht den perfekten Beruf auf dem Silbertablett serviert, sondern wirst mit Tipps und Hinweisen unterstützt, selbst ans Ziel zu gelangen.
„So oft es geht, sollten Abiturientinnen und Abiturienten ihre Studien- oder Berufswünsche einem Realitäts-Check unterziehen“, sagt die Berufsberaterin. Das geht etwa bei Studien- oder Berufsmessen. Wenn Unternehmen oder Hochschulen, die dich interessieren, einen Tag der offenen Tür anbieten – nutze die Gelegenheit und packe all deine Fragen mit ein. Auf den Internetseiten findest du häufig Erfahrungsberichte und Videos. Bei einem Praktikum bekommst du Einblick in den Berufsalltag, bei einem Schnupperstudium in die akademische Welt.
Arbeitsmarktprognosen können Hinweise darauf geben, wie gefragt ein bestimmter Beruf in der Zukunft sein wird. Doch sie sollten kein ausschlaggebendes Kriterium sein, dafür sind sie zu unsicher – das zeigte nicht zuletzt die Corona-Krise.
Der Artikel enthält ein Video mit weiteren Informationen.
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Stand: 28.10.2024
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