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FAQ: Fragen und Antworten rund um Erasmus+

Du interessierst dich für ein Semester oder ein Praktikum im Ausland? Kannst dir aber noch nicht wirklich vorstellen, was damit auf dich zukommt? Dieses FAQ beantwortet die wichtigsten Fragen rund um Erasmus+.

Eine Abfluganzeige am Flughafen

Wer kann die Förderung von Erasmus+ in Anspruch nehmen?

Erasmus+ richtet sich an Schülerinnen und Schüler, Auszubildende und Studierende im europäischen Raum. Es gibt dabei keine Altersbeschränkung für die Teilnahme an diesem Programm. Seit dem Bestehen ab 1987 sind über 12 Millionen Menschen im Rahmen von Erasmus gefördert worden.

Was ist das Ziel von Erasmus+?

Erasmus+ ist das größte Bildungs- und Mobilitätsprogramm der Europäischen Union. Es unterstützt die Teilnehmerinnen und Teilnehmer dabei, Europa kennenzulernen und ihre interkulturelle Kompetenz zu steigern.

Was ist die Mindest- und Höchstdauer der Förderung?

Pro Studienabschnitt werden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer jeweils zwischen zwei und zwölf Monaten für ihr Praktikum oder Studium im Ausland gefördert. Das heißt, dass Studierende jeweils im Bachelor, Master und in der Promotion bis zu einem Jahr finanziell unterstützt werden können. Die zwölf Monate muss man dabei nicht am Stück im Ausland verbringen, sondern kann sie auch in kleinere Abschnitte aufteilen. Die Rahmenbedingungen dafür legt jede Hochschule selbst fest.

Fördert Erasmus+ auch kürzere Aufenthalte im Ausland?

Ja, auch kürzere Aufenthalte zwischen fünf und 30 Tagen im Ausland werden vom DAAD gefördert. Wenn jemand aus persönlichen, gesundheitlichen oder familiären Gründen nicht länger das Heimatland verlassen kann, kann er den Rest der Lehreinheit auch digital von zu Hause absolvieren. Bedingung für die kürzere Förderung ist, dass man durch den jeweiligen Kurs mindestens 3 ECTS erwerben kann.

Was sind Blended Intensive Programmes (BIP)?

Unter einem Blended Intensive Programm versteht man Lehrangebote von verschiedenen Hochschulen im Erasmus-Raum. Darunter fallen zum Beispiel Sommer- oder Winterschulen. Sie bieten die Möglichkeit, für eine kürzere Zeit ins Ausland zu gehen. Die Angebote bestehen zum Teil aus der physischen Präsenz im Kurs im Ausland und der digitalen Lehre im Heimatland.

Wie hoch sind die Förderraten bei Erasmus+?

Je nach Zielland und den Lebenshaltungskosten dort gibt es unterschiedliche Stipendiensätze. Für die teuersten Länder im Erasmus-Raum erhalten die Studierenden bis zu 600 Euro pro Monat. Bei der zweitteuersten Gruppe gibt es entweder bis zu 540 Euro und bei den günstigesten Ländern bis zu 490 Euro monatlich. Das Fördergeld wird in zwei Raten überwiesen. Den größeren Teil erhalten die Studierenden noch vor der Ausreise, den zweiten erst nach dem Auslandssemester.

Wie sieht es bei einem Praktikum über Erasmus+ aus?

Wer im Ausland ein Praktikum absolviert, bekommt weitere 150 Euro obendrauf, da er oder sie nicht von günstigen Studienangeboten wie der Mensa oder dem Studierendenwohnheim profitieren kann.

Gibt es zusätzliche Förderungen innerhalb des Programms?

Ja. Um alle Menschen unabhängig von ihrer persönlichen Situation am Erasmusprogramm teilhaben zu lassen, können Studierende mit geringeren Chancen über sogenannte Social Top-ups mit weiteren 250 Euro pro Monat gefördert werden. Infrage kommen dafür Personen mit Kind, mit einer Behinderung oder Erstakademikerinnen und Erstakademiker sowie Studierende, die durch den Auslandsaufenthalt ihren sozialversicherungspflichtigen Nebenjob in Deutschland aufgeben müssen. Wer das Top-up für den Wegfall seiner Arbeit erhält, kann dann allerdings nicht digital für das ursprüngliche Unternehmen in der Heimat weiterarbeiten. Eine Nebenbeschäftigung im Gastland ist dagegen erlaubt.

Werden Studierende mit Behinderung zusätzlich gefördert?

Studierenden mit Einschränkungen und einem Grad der Behinderung (GDB) ab 20 Prozent finanziert der DAAD sogar vorbereitende Reisen ins Ausland, um vor Ort zu prüfen, ob ein Auslandssemester für sie dort machbar ist. Ebenso können Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit Einschränkungen oder mit chronischen Krankheiten sowie mit Kind zusätzlich noch einen Realkostenantrag für Extrakosten stellen. Belohnt wird außerdem eine umweltfreundliche Anreise ins Zielland. Wer sich gegen einen Flug entscheidet und alternativ anreist, wird mit 50 Euro unterstützt und erhält zur allgemeinen Förderrate anteilig vier zusätzliche Reisetage angerechnet.

Was mache ich, wenn ich einen Aufenthalt außerhalb der EU plane?

Erasmus+ beschränkt sich nicht nur auf die 27 EU-Staaten. Zu den insgesamt 33 Programmländern von Erasmus+ zählen auch Island, Liechtenstein, Nordmazedonien, Norwegen, Serbien und die Türkei. Außerdem kann man mit Erasmus+ auch weltweit ins Ausland gehen. Im Vergleich zu den Programmländern steht für diese Studienaufenthalte jedoch deutlich weniger Geld zur Verfügung. Die Voraussetzung für die Förderung ist unter anderem, dass die Heimathochschule und die Gasthochschule einen Erasmus-Kooperationsvertrag abgeschlossen haben.