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Studieren in Dänemark: "Eine wertvolle Erfahrung – trotz Corona"

Johanna Heiler (27) studierte in Aarhus, Dänemark. Die Entscheidung, trotz Pandemie ins Ausland zu gehen, hat sie nie bereut.

Blick in einen roten Trolle, in dem verschiedene Reiseutensilien sind wie etwa eine Kamera, Bücher, ein Laptop, T-Shirts.

Mein Studium in Aarhus war bereits mein dritter längerer Aufenthalt im Ausland. In der 10. Klasse war ich für ein Jahr in den USA und in meinem Bachelorstudium für ein Semester in Südkorea. Für mich stand von vornherein fest, dass ich auch im Masterstudium ins Ausland will. Ich studierte Management an der Universität Mannheim. Auslandserfahrung ist in diesem Bereich sehr wichtig und sieht später auch im Lebenslauf gut aus. Aber abgesehen davon finde ich es einfach spannend, nicht als Touristin in einem Land zu sein, sondern dort zu leben und so Land, Leute und Kultur richtig kennenzulernen.

Mein Masterstudium hatte ich im September 2019 angefangen und musste mich schon wenig später entscheiden, ob und wann ich ins Ausland gehen will. Da war Corona noch gar kein Thema. Mich haben die skandinavischen Länder sehr gereizt. Es heißt ja immer, dass die bei Themen wie Digitalisierung, Nachhaltigkeit und Innovationen ganz weit vorne sind. Das wollte ich selbst erleben und habe mich schließlich an den Universitäten in Kopenhagen und Aarhus beworben.

Corona hatte alles auf Eis gelegt

Johanna Heiler

An meiner Heimatuni in Mannheim werden Auslandsaufenthalte stark gefördert und die Organisation ist wirklich gut. Es gibt eine eigene Onlineplattform, auf der man Schritt für Schritt durch die Bewerbung für Erasmus+ geführt wird. Anfang Dezember 2019 habe ich dann die Zusage der Uni Aarhus bekommen.

Als im Frühjahr 2020 das Coronavirus Deutschland erreichte, lag erst mal alles auf Eis; die Grenzen waren dicht. Ich hatte regelmäßig Kontakt zu meiner Partneruni und den Erasmus-Ansprechpartnerinnen und -partnern in Mannheim. Als Reisen wieder möglich waren, sollten wir über die Plattform angeben, ob wir den Aufenthalt wie geplant machen wollten, ob wir ihn um ein halbes Jahr verschieben oder absagen wollten.

Das Beste aus der Situation gemacht

Ich ging dann im Sommer 2020 mit einem guten Gefühl nach Dänemark, die Situation war ja damals relativ entspannt. In Dänemark gab es noch nicht einmal eine Maskenpflicht im Supermarkt. Es gab zwar keine großen Events für die Erasmus+-Studierenden, aber wir haben uns in kleineren Gruppen im Park getroffen. Partys gab es auch nicht, doch kleinere Veranstaltungen wie Ausflüge oder eine Bingo- oder Movie-Night waren möglich. Natürlich war es nicht die gleiche Erfahrung wie ohne Corona – aber das wäre ein Studium in Deutschland ja auch nicht gewesen. Und in Dänemark war zumindest im Sommer einiges mehr möglich. Meine Kurse fanden alle in Präsenz statt. Nur im Unigebäude gab es eine Maskenpflicht.

„Wertvolle Erfahrungen“

Nachdem auf Nerzfarmen in Dänemark eine mutierte Coronavariante festgestellt worden war, wurden die Maßnahmen etwas strenger. In meinem Wohnheim waren die Gemeinschaftsräume geschlossen, die Kontaktbeschränkungen waren ähnlich wie in Deutschland damals. Das war natürlich schade, aber es war ja in fast jedem anderen europäischen Land ähnlich.

Ich bereue es auf keinen Fall, dass ich gefahren bin – auch so nahm ich aus Dänemark jede Menge wertvolle Erfahrungen mit. Aber natürlich gab es durch Corona immer wieder Herausforderungen.