Studieren in den USA:
Im Land der unbegrenzten Möglichkeiten
Faszinierende Nationalparks, beeindruckende Großstädte und der weltberühmte „American Way of Life“ – nach wie vor sind die USA für viele deutsche Studierende ein Traumziel. Damit das Studium überm „großen Teich“ ein Erfolg wird, ist allerdings eine gute Vorbereitung wichtig.
Einmal die Freiheitsstatue vor Manhattan mit eigenen Augen sehen oder über die Golden Gate Bridge in San Francisco spazieren – für viele Deutsche sind die Vereinigten Staaten von Amerika ein Sehnsuchtsort, den sie nur aus Film und Fernsehen kennen. Vielleicht sind auch deshalb die USA für deutsche Studierende das wichtigste Ziel, gleich nach Westeuropa. Das belegen Zahlen des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD). Darüber hinaus entscheiden sich Studierende für Nordamerika, weil sie ihre Englischkenntnisse perfektionieren und ihr internationales Netzwerk erweitern wollen – oder weil für sie schlicht die inhaltliche Qualität zählt: In den USA befindet sich nämlich eine große Zahl an renommierten Hochschulen mit ausgezeichneter Lehre und Forschung. Universitäten wie Harvard, Yale oder Berkeley sind weltbekannt.
Gabriele Knieps
Foto: privat
Wer in den USA studieren möchte, sollte sich vorab gut informieren und vorbereiten. „Das amerikanische Hochschulsystem unterscheidet sich deutlich vom deutschen“, betont Gabriele Knieps, Leiterin des Stipendienreferats Nordamerika im DAAD. „Das amerikanische Bildungssystem versteht sich als ein Anbieter von Bildungs- und Ausbildungsmöglichkeiten, für die die Interessenten bezahlen. Viele deutsche Studierende müssen sich daher erst an den Gedanken gewöhnen, dass es sich bei diesem System um einen kommerzialisierten Dienstleistungsbereich mit Werbung und Öffentlichkeitsarbeit handelt.“ In den USA gibt es keine zentrale Stelle, die den Bildungsbereich kontrolliert oder koordiniert. Studieninteressierte müssen sich direkt an die jeweiligen Einrichtungen wenden. „Diese entscheiden autonom darüber, ob sie die entsprechende Person zulassen, welchen Lehrplan sie anbieten und welche Leistungen sie anerkennen“, führt Gabriele Knieps aus.
Wichtig zu wissen ist, dass die Hochschulen sich danach unterscheiden, ob sie von der öffentlichen Hand oder privat finanziert sind und ob sie akademisch oder berufsorientiert arbeiten. Strukturell ist das Studium in zwei deutlich voneinander abgegrenzte Abschnitte gegliedert: in die in der Regel vierjährigen „undergraduate studies“, die als Erststudium zu einem Bachelorabschluss führen, und in die meist zweijährigen „graduate studies“, in denen man sich spezialisieren kann.
Wer in den USA studieren möchte, sollte sich im Vorfeld genau informieren. „Unterstützung bieten neben dem DAAD vor allem die International Offices der eigenen Hochschule, also die Akademischen Auslandsämter oder Auslandsbeauftragten“, merkt Gabriele Knieps an. Die Ansprechpersonen informieren über Austauschprogramme zwischen der Heimathochschule und möglichen Gasthochschulen in den USA. „In diesem Fall ist die Frage der Zulassung an der Gasthochschule sowie die Anerkennung der Leistung bereits geklärt“, erläutert Gabriele Knieps.
Ein weiterer wichtiger Faktor ist die Finanzierung: Pro Studienjahr fallen in den USA beträchtliche Studiengebühren an – durchschnittlich zwischen 12.000 und 23.000 Dollar an staatlichen Hochschulen, an privaten noch mehr. Der DAAD vergibt im Rahmen des PROMOS-Programms Fördermittel an deutsche Hochschulen, von denen sie Stipendien für Auslandsaufenthalte von bis zu sechs Monaten gewähren können. „Man kann sich auch direkt beim DAAD bewerben, wenn man während des Bachelor- oder Masterstudiums für ein Auslandsjahr in die USA gehen möchte. Aber auch zur Durchführung eines ganzen Masterstudiums nach dem ersten Abschluss stellen wir Förderungen bereit. Darüber hinaus gibt es Sonderprogramme für Praktika in den Natur- und Ingenieurwissenschaften (RISE Weltweit) und für Studierende von Hochschulen für Angewandte Wissenschaften, die über den DAAD die Möglichkeit haben, für ein Semesterstudium oder die Anfertigung der Abschlussarbeit gefördert zu werden“, sagt die Expertin.
In ihrer langjährigen Tätigkeit beim DAAD hat Gabriele Knieps immer wieder festgestellt, dass sich die langen Vorbereitungen lohnen: „Es gibt vieles, was die Studierenden für den Aufwand entschädigt: das deutlich bessere zahlenmäßige Verhältnis zwischen Studierenden und Lehrenden, die vielfältigen Aktivitäten, die normalerweise zum US-amerikanischen Campusleben gehören – Clubs, Workshops, Sport, Events –, und das Studium zu einem unvergesslichen Erlebnis machen können.“
Im Übrigen empfiehlt sie Austauschstudierenden, auf dem Campus zu wohnen, da die Unterkünfte dort günstiger sind als auf dem freien Markt. Für Lebensmittel muss man höhere Kosten einplanen als in Deutschland. Insbesondere, weil man als Austauschstudierender kein Geld bei einem Nebenjob außerhalb der Hochschule dazuverdienen darf.
Einwohner: 332 Millionen
Fläche: 10 Millionen Quadratkilometer
Hauptstadt: Washington DC
Staatsoberhaupt: Präsident Joe Biden
Wichtige Wirtschaftszweige: High Tech/IT, Luft- und Raumfahrt, Pharma, Chemie, Unterhaltung und Medien, Finanzwesen, Tourismus
Studierende: knapp 19 Millionen
Geförderte deutsche Studierende: 2.304 (2022)
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