Ingenieur – Gebäudetechnik, Facility-Management: Über 900 Bahnhöfe im Blick
Er analysiert riesige Datenmengen, nimmt Optimierungen an der Gebäudetechnik vor und ist an komplexen Sanierungsmaßnahmen beteiligt: David Draxler (33) trägt als Ingenieur bei der DB InfraGO AG zu reibungslosen Abläufen auf den Bahnhöfen bei.
Im Jahr 2020 spielten sich am Nürnberger Hauptbahnhof spektakuläre Szenen ab: Ein 70 Tonnen schwerer Kran wuchtete zwei neue Rückkühltürme auf das Dach der Bahnhofshalle. „Wir mussten die alte Kühltechnik austauschen, die neuen Kühltürme einheben und an die bestehende Technik anbinden. Das ging nur über das Dach“, erinnert sich David Draxler, der heute im Bereich Gebäudetechnik und Facility-Management bei der DB InfraGO AG – einem Tochterunternehmen der Deutschen Bahn – tätig ist.
Um diese Position zu erreichen, absolvierte der 33-Jährige einen Bachelor in Energie- und Gebäudetechnik sowie anschließend einen berufsbegleitenden Master in Facility Management an der Technischen Hochschule Georg Simon Ohm in Nürnberg. „Ich wollte beide Welten kennenlernen“, erklärt der Ingenieur, der für seine Bachelorarbeit zum Thema „Prädiktive Instandhaltung von Aufzügen“ von der German Facility Management Association (gefma), dem Deutschen Verband für Facility Management, ausgezeichnet wurde.
Die Vielfalt meiner Aufgaben motiviert mich jeden Tag aufs Neue. Kein Projekt gleicht dem anderen und die Perspektive sowie Zukunftssicherheit in diesem Beruf sind einfach unschlagbar.
David Draxler, Ingenieur – Gebäudetechnik, Facility-Management
Grundlagen im Studium
Im Bachelorstudium belegte er klassische Maschinenbaufächer wie Technische Mechanik, Maschinenelemente, Thermodynamik und Wärmeübertragung. Hinzu kamen gebäudetechnische Fächer wie Heizungs- und Klimatechnik oder Grundlagen in der Gebäudeautomation. So ist David Draxler heute in der Lage, beide Welten zu verstehen: In der Gebäudetechnik geht es um die Wärmeversorgungs- und Klimatechnik, deren Automation, Elektrik und Beleuchtung, sowie alle sicherheitstechnischen Anlagen wie Sprinkler- und Brandmeldeanlagen. Das Facility Management hingegen konzentriert sich auf den laufenden Betrieb und die Instandhaltung des Gebäudes.
Der 33-Jährige unterstützt die Betreiberorganisationen der Deutschen Bahn, die für den Betrieb und die Instandhaltung von über 900 Bahnhöfen in Bayern verantwortlich sind, indem er sicherstellt, dass alle Prozesse reibungslos ablaufen. Er analysiert große Datenmengen, um die Leistung der Bahnhöfe zu bewerten, und arbeitet eng mit den Kolleginnen und Kollegen vor Ort zusammen, um effiziente Lösungen zu entwickeln. Im Facility Management geht es sogar um Themen wie Sauberkeit, Verkehrssicherheit und Überwachung des Baumbestandes.
Gesellschaftliche Relevanz
Besonders die Gebäudeautomation sieht er als einen zentralen Hebel für die Energiewende. „Der Gebäudesektor allgemein hat auf EU-Ebene aufgrund gesetzlicher Vorschriften und technischer Möglichkeiten noch erheblichen Nachholbedarf“, weiß David Draxler. „Zudem trägt die Gebäudetechnik mit den sicherheitstechnischen Anlagen dazu bei, Leben zu retten. Des Weiteren spielt sie eine Rolle bei der Barrierefreiheit, beispielsweise durch den Einbau von Aufzügen“, erklärt der 33-Jährige.
Zur Planung und Ausführung arbeitet der Experte mit Architektinnen und Architekten, Bauingenieurinnen und Bauingenieuren sowie weiteren Berufsgruppen zusammen. „Diese Zusammenarbeit ist immens wichtig, da der Hochbau und die Gebäudetechnik zu komplex sind, um alles alleine zu bewältigen“, betont er. Seine Motivation zieht er aus der täglichen Arbeit: „Die Vielfalt meiner Aufgaben motiviert mich jeden Tag aufs Neue. Kein Projekt gleicht dem anderen und die Perspektive sowie Zukunftssicherheit in diesem Beruf sind einfach unschlagbar.“
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