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Ingenieur Versorgungstechnik: „Koordination ist mein Tagesgeschäft“

Sascha Gonzalez ist Ingenieur für Versorgungstechnik. Der 31-Jährige plant und koordiniert Projekte im Bereich Gebäudetechnik.

Ein Mann in oranger Sicherheitshose und weißem Bauhelm richtet in einer Tiefbaustelle ein Leitungsrohr aus

Auf der Baustelle läuft mal wieder nicht alles nach Plan. Obwohl die Technikerkolleginnen und -kollegen von Sascha Gonzalez schon längst die Gasleitung ins Gebäude legen sollten, kommen sie nicht voran, weil sich die Arbeiten von anderen Handwerksfirmen verzögert haben. Sascha Gonzalez muss alle Hebel in Bewegung setzen, damit die angesetzten Termine für den Bau trotz allem eingehalten werden können. „Koordination ist mein Tagesgeschäft“, sagt der Bereichsleiter für den Industriellen Rohrleitungsbau bei der Daume Gruppe, einem Unternehmen der Versorgungstechnik. Von Hannover aus betreut er Projekte in Norddeutschland, zum Beispiel den Bau von Gas- und Trinkwasserleitungen in einem Krankenhaus oder die Sanierung von 120 Badezimmern in einer Rehaklinik. Auch die Sanierung einer Heizungsanlage oder der Umbau eines Badezimmers in Privathäusern gehörten schon zu den Projekten, die Sascha Gonzalez erfolgreich abgeschlossen hat.

  • Ein Porträt-Foto von Sascha G.

    Ich habe täglich mit vielen unterschiedlichen Menschen zu tun, sowohl mit meinen Kollegen intern als auch mit Bauleitern, Lieferanten, Handwerkern und anderen am Bau Beteiligten. All ihre Interessen muss ich in meinen Planungen berücksichtigen.

    Sascha Gonzalez

Auf der Baustelle und im Büro

Die Kenntnisse für seine Arbeit hat er sich im Verbundstudium Energie- und Gebäudetechnik an der Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften Wolfenbüttel angeeignet. Das damals noch fünfjährige duale Studium verlief im Wechsel aus Theoriephasen an der Hochschule und Praxisphasen in einem Unternehmen. Die Praxis erlernte Sascha Gonzalez bei Daume. Nach fünf Jahren hatte er den Bachelorabschluss als Ingenieur, den Gesellenbrief als Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik und einen Meisterbrief in der Tasche. Mittlerweile dauert das Studium im Praxisverbund nur noch viereinhalb Jahre, und der Meister ist nicht mehr inklusive. „Auf die Idee mit dem Ingenieurstudium im Bereich Energie- und Gebäudetechnik kam ich, als ich mit meinem Vater den Dachboden in unserem Haus umgebaut habe und an der Arbeit viel Spaß hatte“, erinnert sich Sascha Gonzalez.

Heute verbringt der Ingenieur die meiste Zeit im Büro, schreibt E-Mails und telefoniert. Zu Beginn eines Projekts fährt er in der Regel zur Baustelle, um sich die Gegebenheiten vor Ort anzuschauen, dann beginnt die Planung: Kosten kalkulieren, ein Angebot schreiben oder die Unterlagen für eine öffentliche Ausschreibung erstellen, Material für die Baustelle beschaffen, mit Großhändlern verhandeln, das eigene Personal für die Arbeit einteilen oder andere Handwerker beauftragen und die verschiedenen Gewerke auf der Baustelle koordinieren.

Rechtswissen und Menschenkenntnis

„Für meine Arbeit ist es nicht nur wichtig, dass ich technische Kenntnisse mitbringe, sondern mich auch mit rechtlichen Fragen auskenne“, erklärt Sascha Gonzalez. Kommt es zum Bauverzug oder zu Baumängeln, muss er wissen, welche juristischen Folgen dies haben kann. Mit Vergaberecht und Vertragsrecht beschäftigt sich der Ingenieur ebenfalls. Des Weiteren muss er viel Menschenkenntnis und Fingerspitzengefühl beweisen: „Ich habe täglich mit vielen unterschiedlichen Menschen zu tun, sowohl mit meinen Kollegen intern als auch mit Bauleitern, Lieferanten, Handwerkern und anderen am Bau Beteiligten. All ihre Interessen muss ich in meinen Planungen berücksichtigen.“ Die Erfahrung, die dazu nötig ist, hat sich Sascha Gonzalez bereits in seinen vorherigen Positionen als Projektleiter für Fernwärme und für den Bereich Heizung – Klima – Sanitär angeeignet. „Was in der Theorie im Studium immer so einfach aussieht, funktioniert in der Praxis selten so reibungslos“, ist seine Erfahrung.

Derzeit absolviert Sascha Gonzalez eine dreimonatige Weiterbildung zum Internationalen Schweißfachingenieur. Wenn er diese beendet hat, kann er Schweißer darin schulen, wie sie Rohrleitungen richtig zusammenschweißen und ihre Arbeit überwachen. „Ich möchte in Zukunft gern weiterhin leitende Aufgaben übernehmen“, sagt der Bereichsleiter – und greift schon wieder zum Telefon, um die nächste Frage zum aktuellen Bauprojekt zu beantworten.

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