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Übersetzerin und Dolmetscherin: Mit Sprachgefühl und Fachkenntnissen

Ihre Aufgaben reichen von Werbetexten über amtliche Dokumente bis hin zur Begleitung bei Hochzeiten: Marta Dal Maso (31) arbeitet als selbstständige Übersetzerin und Dolmetscherin für Deutsch und Italienisch in München.

Eine junge Frau sitzt auf einer Steintreppe und liest in einem italienischen Buch.

Den Großteil ihrer Arbeitszeit verbringt Marta Dal Maso im Büro und übersetzt Texte für Stammkunden aus den Bereichen Sport und Outdoor, Tourismus, Nahrungsergänzungsmittel oder Finanzwesen. Es handelt sich dabei um Unternehmen, die Produkte oder Dienstleistungen in diesen Bereichen anbieten und zum Beispiel Texte für ihre Homepage oder andere Werbematerialien benötigen.

Außerdem erreichen sie fast täglich Anfragen für sogenannte „beglaubigte“ Übersetzungen. Diese Anfragen kommen meistens von Privatpersonen, die eine Urkunde für das italienische Konsulat oder eine andere Behörde benötigen. „Und dann bin ich ungefähr zwei- bis dreimal monatlich beim Dolmetschen. Vor allem im Sommer bekomme ich häufig Anfragen für standesamtliche Trauungen, das sind meine Lieblingsaufträge“, erzählt die 31-Jährige.

  • Wenn man zwei Sprachen beherrscht, kann man noch längst nicht professionell übersetzen; vor allem bei Fachtexten sind entsprechende Fachkenntnisse nötig.

    Marta Dal Maso

Sprachkenntnisse sind nur die Basis

An Sprachen hatte Marta Dal Maso, die im italienischen Verona aufgewachsen ist, schon zu ihrer Schulzeit große Freude. „Im Rahmen eines Schüleraustauschs habe ich in München zwei Monate bei einer deutschen Familie gewohnt. Danach wusste ich, dass ich nach München zurückkehren und dort studieren will“, erzählt sie.

Gesagt, getan. In München absolvierte sie die Ausbildung am Sprachen- und Dolmetscherinstitut (SDI) München, die mit der staatlichen Prüfung zur Übersetzerin und Dolmetscherin abschließt. Anschließend erlangte sie ihren Bachelor-Abschluss in Übersetzen an der Internationalen Hochschule SDI München, die dem Institut angeschlossen ist.

Die im Studium erworbenen Kenntnisse helfen ihr bei ihren Aufgaben weiter, denn eine professionelle Übersetzung bedeutet nicht nur Formulierungen in eine andere Sprache zu übertragen, sondern auch in eine andere Kultur, wie sie aus Erfahrung weiß. „Wenn man zwei Sprachen beherrscht, kann man noch längst nicht professionell übersetzen; vor allem bei Fachtexten sind entsprechende Fachkenntnisse nötig“, betont Marta Dal Maso. Man muss wissen: Wie recherchiert man richtig? Wie findet man heraus, wie etwas in der Muttersprache ausgedrückt wird? „Außerdem wurde uns beigebracht, wie man mit Übersetzungssoftware arbeitet. Dies ist etwas, das ich in der Praxis täglich brauche.“

Der Schritt in die Selbstständigkeit

Um sich den Berufseinstieg zu erleichtern, nutzte Marta Dal Maso auch Angebote des Bundesverbands der Dolmetscher und Übersetzer e.V. (BDÜ). Im ersten Jahr ihrer selbstständigen Tätigkeit nahm sie einmal pro Monat an einem Online-Treffen zur Existenzgründung teil. Bei jedem dieser Meetings wurde ein neues Thema behandelt wie beispielsweise Kundenakquise, Buchhaltung, Ergonomie am Arbeitsplatz, Marketing oder Netzwerken. „Diese Treffen waren für mich sehr wertvoll, ich hatte jedes Mal ein bisschen weniger das Gefühl, ganz am Anfang zu stehen“, berichtet sie.

Künftig möchte Marta Dal Maso ihre Erfahrungen gern teilen. „Ich werde oft von anderen Italienerinnen und Italienern über Social Media kontaktiert, die Fragen zur Selbstständigkeit in Deutschland haben und merke, wie viel Spaß es mir macht, andere in diese Richtung zu beraten. Konkrete Pläne habe ich noch nicht – aber ich möchte irgendwie anderen helfen, die einen ähnlichen Weg gehen möchten, vielleicht in Form von Online-Kursen oder Workshops.“