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Embedded-Systems-Entwickler: Lasern zu verborgener Intelligenz verhelfen

Marvin Burmeister arbeitet als Embedded-Systems-Entwickler bei der LAP GmbH Laser Applikationen in Lüneburg. Der 34-Jährige kümmert sich dort um Embedded Linux – das Betriebssystem, auf dem die Laserprojektoren seines Arbeitgebers laufen.

Detailaufnahme einer eingebauten blauen Platine.

Ob in Autopiloten von Fahrzeugen, in Fitnesstrackern zur Pulsmessung oder in Blutzuckermessgeräten für die Diabetesüberwachung: In fast allen intelligenten technischen Systemen sind sogenannte Embedded Systems verborgen. Dabei handelt es sich um kleine, mikroprozessorbasierte Computereinheiten, die aus Hardware-Komponenten wie Mikrocontrollern und einer darauf abgestimmten Software bestehen.

Im Fall von Marvin Burmeister stecken die Embedded Systems in Laserprojektionssystemen, die in den unterschiedlichsten Branchen – von Luft- und Raumfahrt über die Holz- und Stahlindustrie bis hin zur Strahlentherapie – Anwendung finden. Die LAP GmbH Laser Applikationen in Lüneburg, bei der der 34-Jährige seit 2021 arbeitet, bietet weltweit Systeme zur Steigerung von Qualität und Effizienz durch Laserprojektion, Lasermessung und weiterer Verfahren an.

  • Ein Proof of Concept ist schnell geschrieben, aber der Teufel steckt im Detail. Da kommt man auch mal ins Zweifeln, weil man denkt, schon alles bedacht und probiert zu haben.

    Marvin Burmeister, Embedded-Systems-Entwickler

Hauptsächlich Arbeit am Rechner

Aktuell ist Marvin Burmeister für Embedded Linux verantwortlich. „Ich sorge dafür, dass diese Variante des Linux-Betriebssystems, die in eingebetteten Systemen angewandt wird, perfekt auf unsere Anforderungen abgestimmt ist. Das bedeutet unter anderem: Softwarepakete installieren und konfigurieren, Datenblätter studieren sowie Treiber programmieren, über die der Zugriff auf die Hardware im Betriebssystemkern erfolgt“, erklärt er.

Zwar verbringt der Entwickler die meiste Zeit am Computer, hat aber oft auch Prototypen von Laserprojektoren vor sich, auf die er die Software aufspielt und testet. Er ist daher auch für die Implementierung verantwortlich, sprich für die Unterstützung bei Inbetriebnahme- und Gerätetests. „Es ist schon befriedigend, wenn die Komponenten blinken und agieren, wenn sich zum Beispiel etwas ins Projektionsfeld bewegt – und zwar alles genau so wie gewollt.“

Akribische Fehlersuche

Eine seiner täglichen Herausforderungen ist die Fehlersuche, wenn Linien verrauscht sind oder der Radarsensor zu früh auslöst. „Ein Proof of Concept ist schnell geschrieben, aber der Teufel steckt im Detail. Da kommt man auch mal ins Zweifeln, weil man denkt, schon alles bedacht und probiert zu haben. Ich habe teilweise tagelang an Fehlern gesessen und mir an den Kopf gefasst, als ich die Ursache endlich ausfindig gemacht hatte“, erzählt Marvin Burmeister, zu dessen Aufgaben auch die Dokumentation gehört. „Aber letztlich ist auch das ein Erfolgserlebnis. Und ganz wichtig: Es geht vermutlich allen in diesem Berufsfeld so.“

Interesse an Technik und IT

Der offene Austausch mit den Kolleginnen und Kollegen sei in diesen Fällen nicht nur nötig, sondern helfe sehr, um einem scheinbar unerklärlichen Phänomen auf die Schliche zu kommen – sei es durch eine mathematische oder naturwissenschaftliche Herangehensweise oder durch neue Programmierung der Software. „Die Vorstellung, dass man am Computer etwas programmiert und sich daraufhin etwa ein Roboterarm bewegt, war und ist für mich echt faszinierend.“ Genauso wie die Lasertechnik, der er in den kommenden Jahren bei LAP treu bleiben möchte.

Marvin Burmeister hat Informatik-Ingenieurwesen an der Technischen Universität Hamburg studiert. Er wollte schon als Kind Erfinder werden und hat auf dem Gymnasium sein Interesse an Informatik entdeckt. Für diejenigen, die den Beruf attraktiv finden, sich aber aufgrund der vermeintlichen Komplexität der Aufgaben unsicher fühlen, hat er einen Tipp: „Über Raspberry Pi und Arduino-Projekte stehen unendlich viele günstige Open-Source-Möglichkeiten zur Verfügung, die mit Embedded Linux oder Mikrocontrollern arbeiten. Mit erhältlichen Starterboxen kann man diese Projekte leicht nachbauen und weiterentwickeln. Eine gute Möglichkeit, um zu testen, ob man an dieser Form von Basteln Spaß hat.“

Weitere Informationen

BERUFENET

Das Onlinelexikon für Berufe der Bundesagentur für Arbeit mit über 3.000 aktuellen Berufsbeschreibungen in Text und Bild (Suchwort: Embedded-Systems-Entwickler/in)

www.arbeitsagentur.de/berufenet

BERUFE.TV

Filmportal der Bundesagentur für Arbeit

www.berufe.tv

studienwahl.de

Infoportal der Bundesagentur für Arbeit und der Stiftung für Hochschulzulassung. Hier findest du Informationen rund ums Studium.

www.studienwahl.de

Studiensuche der Bundesagentur für Arbeit

In der Studiensuche kannst du recherchieren, welche Studiengänge an welchen Hochschulen in Deutschland angeboten werden.

www.arbeitsagentur.de/studiensuche

Gesellschaft für Informatik e. V.

Die GI ist die größte Interessenvertretung für Informatik im deutschsprachigen Raum.
www.gi.de

embedded-software-engineering

www.embedded-software-engineering.de