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Game Developerinnen und Game Developer entwickeln und programmieren (Online-)Spiele und Anwendungen. „Gamification“, also der Einsatz spieltypischer Elemente in Anwendungen aller Art, übernimmt dabei eine immer größere Rolle, wenn es darum geht, Inhalte „spielerisch“ zu vermitteln. In diesem abi» Podcast erfährst du von Raphael, was das in der Praxis bedeutet und was er besonders spannend an seiner Ausbildung zum Game Developer findet.
Ich habe mich intensiv beschäftigt mit der Spieleentwicklung. Und dann fiel mir auf: Okay, die Industrie ist riesig. Ich hätte auf jeden Fall die Möglichkeit, da auch einzusteigen.
Raphael macht eine Ausbildung zum Game Developer.
Jingle: abi», dein Podcast für die Berufsorientierung
abi»: Mehr als bloßes Zocken. Gaming ist längst angekommen in der Mitte der Gesellschaft. Gamification, die Anwendung spieltypischer Elemente, übernimmt eine zunehmend größere Rolle dabei, Inhalte eben spielerisch zu vermitteln: Ob das die Wissensinhalte in einem Quiz sind oder gar die digitale Bewerbung über soziale Medien mittels gamifiziertem Fragebogen. Game Developer/innen entwickeln und programmieren Games und andere Anwendungen. Ein Beruf mit viel Zukunft also! Im abi» Podcast unterhalte ich mich daher mit einem Auszubildenden aus diesem Bereich. Herzlich willkommen, lieber Raphael! Schön, dass du heute da bist im abi» Podcast!
Raphael: Ja, hallo. Danke, dass ich hier sein darf!
abi»: Ich freue mich, dass wir heute über deine Ausbildung zum Game Developer sprechen können, und ich habe auch gleich die erste Frage an dich: Wie bist du denn auf diese Idee für deine Ausbildung gekommen?
Raphael: Also vor ungefähr drei Jahren, als die Corona-Pandemie begonnen hat, habe ich, natürlich wie viele andere, sehr viel Zeit zu Hause verbringen müssen. Und das Einzige, was wir wirklich machen konnten, ich und meine Freunde, war, zusammen zu zocken. Und dann kam ich so auf die Idee: Es ist ja eigentlich ganz cool, wie entsteht sowas? Also, ich habe mich wirklich beschäftigt mit dem Thema, genau, mit Spieleentwicklung. Und dann fiel mir auf: Okay, die Industrie ist riesig. Ich hätte auf jeden Fall die Möglichkeit, da auch einzusteigen. Dann habe ich ein bisschen recherchiert und habe dann gesehen: Aha, das bib College, das ist gar nicht so weit von mir. Das bietet genau diesen Game Developer an. Und dann habe ich mir das durchgelesen, ich war bei dem Tag der offenen Tür, ich habe ein Beratungsgespräch gehabt und dann habe ich mich entschlossen, noch während meiner Abschlussfahrt: Okay, dann lass uns das einfach mal machen.
abi»: Man hört schon raus, dass dich Gaming fasziniert. Was genau fasziniert dich daran, und welche Art von Games findest du besonders interessant?
Raphael: Ich bin auch ein großer Filmfan, aber was ich persönlich an Spielen besonderer finde, ist, dass du die Möglichkeit hast, eine Geschichte interaktiv zu erzählen. Es gibt ja auch einige Spiele, wie zum Beispiel „Life is Strange“, da kannst du wirklich Storys beeinflussen und die Handlung basiert dann auf quasi den Entscheidungen, die du triffst. Und das ist eine Sache, die finde ich total faszinierend. Das ist halt gar nicht im Filmbereich, ist ja auch schwer irgendwie.
abi»: Okay, das heißt, du bist gerne interaktiv dabei, und das geht beim Film eben nicht.
Raphael: Genau.
abi»: Wir gehen direkt zu deiner Ausbildung: Wie sieht denn dein Alltag in der schulischen Ausbildung aus?
Raphael: Also bei uns ist das so, dass wir meistens um acht starten oder um zehn starten. Wir haben sehr viele Fächer. Man lernt Sachen von Betriebssystemen und Netzwerken, zu Datenbanken, Elektrotechnik, Internetprogrammierung, Softwareentwicklung und vieles mehr. Und man kann sich in allen Bereichen quasi wirklich austoben.
abi»: Du sagst, ihr werdet sehr breit aufgestellt. Hast du denn in deiner Ausbildung eine Spezialisierung?
Raphael: Also wir am bib, wir bieten ja diesen ITA an, quasi einmal als Informatik mit Anwendungsentwicklung auf die Spezialisierung, und einmal die Gameentwicklung, was ich tue. Also haben wir neben diesen Fächern, die ich eben genannt habe, wie Softwareentwicklung und so weiter, haben wir, die Game Developer, haben dann auch noch andere Fächer, halt quasi nur wirklich auf die Videospiele spezialisiert. Also schon von der reinen Ideenplanung: Was brauche ich für ein gutes Spiel, was muss man bedenken? Wir als Spielentwickler sind ja zum Beispiel auch dafür zuständig, dass ein Spiel flüssig läuft, dass es keine Fehler hat.
abi»: Das heißt, es ist die Ausbildung zum staatlich geprüften Informationstechnischen Assistenten, das war dieses ITA, was du eben gesagt hast, mit der Spezialisierung Game Developer.
Raphael: Richtig.
abi»: Perfekt. Du hast schon sehr schwärmend davon gesprochen: Was ist denn so das Spannendste und was ist die größte Herausforderung in deinem Ausbildungsberuf?
Raphael: Das ist eine sehr gute Frage. Also bei uns im Semester ist gerade Game Play und Game Design sehr krass im Fokus, was ich sehr cool finde. Game Play und Storyboard: Wie bringe ich einen Spieler zum Beispiel auf lange Zeit dazu, dass er mein Spiel spielt? Weil, wir wollen ja nicht nach zehn Stunden sagen: So, das Spiel werfe ich weg. Dass man da quasi so wirklich zielgerechtes Marketing auch findet.
abi»: Und was würdest du als Herausforderung bezeichnen?
Raphael: Ja, ich glaube, das ist so richtig klischeehaft einfach die Programmierung. Also würde ich sagen, bei mir war so die größte Herausforderung, wirklich in das Programmieren reinzukommen. Weil wenn man sich so Bilder von Codes anguckt und keine Ahnung hat, denkt man sich so: Okay, das ist eine komplette Sprache. Ich verstehe gar nichts. Aber nach einer Zeit ist es super und man versteht es und das macht super Spaß. Auf jeden Fall. Also, das ist wirklich so eine Blockade, die ich quasi überwinden konnte, ja.
abi»: Du hast vorhin gesagt, du bist im zweiten Semester, also im ersten Jahr deiner Ausbildung. Hast du denn bereits Games entwickelt, und wenn ja, welche?
Raphael: Wir haben immer pro Semester ein Game-Fach, richtig. Und da haben wir – also unsere allererste Stunde war quasi: Wir mussten uns in Gruppen aufteilen und wir mussten ein Brettspiel machen. Noch kein wirkliches Videospiel, sondern ein Brettspiel. Das war nämlich da erst mal so der Gedanke: Für so ein Spiel, was brauche ich überhaupt? Also haben wir unser allererstes Spiel, was wir gemacht haben, das war halt so ein Brettspiel mit Karten, und man musste dann würfeln und da gab es so Ereignisfelder. Zum Beispiel auch für die Ereignisse sich Ideen schaffen und so weiter, und das war so, was wir bisher gemacht haben. Aber das meiste, das findet natürlich in den letzten Semestern statt, weil man natürlich dieses ganze Wissen aus den anderen Fächern auf ein Projekt dann beziehen muss, weil so ein Spiel natürlich riesig ist und von ganz vielen Leuten immer gemacht wird. Daher konnten wir nur, sage ich mal, im ersten und zweiten Semester jetzt ein Brettspiel machen. Aber was ja von der Idee natürlich super ist, weil Spiel ist Spiel, und die Sachen, die du für ein Brettspiel brauchst, brauchst du natürlich auch für ein Videospiel.
abi»: Vom Brettspiel zum Spiel auf der Konsole dann!
Raphael: Ja, ist doch super!
abi»: Ich bin schon bei meiner letzten Frage, und die ist eher allgemein: Was sollten Schülerinnen und Schüler wissen, wenn sie sich für eine Ausbildung in der IT-Branche interessieren?
Raphael: Was mich ganz am Anfang wirklich sehr abgehalten hat, war das große Thema Mathe. Ich, zum Beispiel, ich war auch kein Mathe-Ass. Das hat mich sehr abgehalten. Am Anfang hatte ich gesagt: Okay, vielleicht doch lieber was anderes? Weil IT ist natürlich viel Mathe, denkt man ja auch, Informatik ist mit vielen Zahlen. Aber keiner ist direkt von Anfang an super. Und was man wirklich mathematisch braucht, das lernt man von Anfang an. Und da braucht man keine Angst vor zu haben. Und wenn man wirklich Bock drauf hat, soll man es machen. Weil Motivation ist das A und O. Weil man merkt auch, ich brauche das dafür. Und wenn man, wie zum Beispiel ich, sagt: Mathe mag ich nicht, aber ich bin angewiesen darauf – dann setzt man sich da heran und macht das irgendwie.
abi»: Du klingst total motiviert und ich hoffe und drücke dir fest die Daumen, dass du riesengroßen Erfolg mit deiner Ausbildung hast. Du hast ja noch ein bisschen was vor dir. Das war es auch schon direkt mit dem Interview. Lieber Raphael, vielen, vielen Dank für deine Antworten und für den Einblick, den du uns gegeben hast.
Raphael: Ja, kein Problem. Danke, dass ich hier sein durfte.
abi»: Wenn du jetzt auch Game Developer/in werden möchtest, kannst du dich beispielsweise nach einer Ausbildung zum beziehungsweise zur staatlich geprüften Informationstechnischen Assistent/in umsehen. Das ist die Ausbildung, die Raphael gerade macht. Ihm wird durch sein Ausbildungsinstitut, das bib International College, zusätzlich zum Abschluss als staatlich geprüfter Informationstechnischer Assistent das Zertifikat „Game Developer“ verliehen.
Weitere Informationen und Beiträge zu Berufen in diesem Bereich findest du auf abi.de im Top-Thema „Ausbildungsberufe in der IT“ oder auch in der Rubrik „Orientieren > Was will ich, was kann ich? > Ich will was machen mit … > Berufe mit Computerspielen“. Weitere Podcasts findest du auf abi.de > Interaktiv > Podcasts. Das war dein abi» Podcast. Redaktion und Produktion Corinna Grümpel für den Meramo Verlag im Auftrag der Bundesagentur für Arbeit.
Onlinelexikon für Berufe der Bundesagentur für Arbeit mit Informationen zu Tätigkeiten und Zugangsvoraussetzungen einzelner Berufe (Suchwort: Assistent/in – Informatik, Game Developer/in).
Mit dem Erkundungstool Check-U findest du heraus, welche Ausbildungsberufe und Studienfelder besonders gut zu deinen Stärken und Interessen passen.
In der Jobsuche der Bundesagentur für Arbeit kannst du auch ganz gezielt nach Ausbildungsplätzen recherchieren.
Stand: 19.06.2023
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