zum Inhalt

Computermathematiker: Problemlösung im Teamwork

Welche Prämie muss ein Kunde für seine Risikolebensversicherung zahlen? Damit Sachbearbeiter vor Ort schnell eine Antwort geben können, programmiert Marcel Meuthen (28) die Berechnungen im Hintergrund.

Frau tippt etwas in einen Taschenrechner

Der programmierende Versicherungsmathematiker arbeitet bei den DEVK Versicherungen in Köln und ist für den Bereich Lebensversicherung zuständig. „Ich mache das, was niemand sieht“, erklärt er. Wenn sich Kundinnen und Kunden für eine Lebensversicherung entscheiden, ist die individuell zu zahlende Prämie von vielen verschiedenen Faktoren abhängig: „Wir im Hintergrund erstellen Programme, die berechnen, wie viel der Kunde unter Berücksichtigung von Alter, Familienstand, Rauchverhalten, BMI und weiteren Faktoren für die Versicherung zahlen muss. Der Sachbearbeiter vor Ort gibt dann die Informationen in eine Maske ein und der Betrag wird automatisch ausgegeben.“

  • Mir gefällt das gemeinsame Lösen von schwierigen Problemen im Team.

    Marcel Meuthen

Kreatives Arbeiten im Team

Damit das so einfach funktioniert, ist viel Teamarbeit nötig. Marcel Meuthen programmiert mit Java und C++ für die Berechnung neuer Produkte, aktualisiert bereits bestehende Versicherungen und kümmert sich um Fehlerkorrekturen. „Mir gefällt das gemeinsame Lösen von schwierigen Problemen im Team“, erzählt er. „Außerdem gibt es immer wieder neue Herausforderungen, für die es gilt, den richtigen Weg zu finden. Da muss man sich einiges einfallen lassen, manchmal auch googeln und vielleicht andere finden, die ein ähnliches Problem haben. So wird es nie langweilig.“

Der Computermathematiker arbeitet in einer Gruppe von elf Mitarbeitenden. Wenn etwas neu erarbeitet wird, programmiert er mit seinen Kolleginnen und Kollegen eine Version, ein weiteres Team erarbeitet parallel eine weitere. Die übrigen Beschäftigten testen diese Versionen und prüfen, ob die Ergebnisse übereinstimmen. „Es bleibt uns überlassen, wie wir etwas programmieren. Da wird uns viel Vertrauen entgegengebracht“, erläutert er. „Die Arbeit ist somit sehr kreativ. Das macht viel Spaß.“ Zusätzlich ist Marcel Meuthen Ansprechpartner, wenn es darum geht, die Realisierbarkeit von neuen Produkten einzuschätzen.

Problemlösung lernen

Zu den DEVK Versicherungen ist der Mathematiker schon als Werkstudent gekommen. An der Universität zu Köln hat er erst den Bachelor- und dann den Masterstudiengang in Wirtschaftsmathematik absolviert. „Ich mag Mathematik, weil es dabei ein Richtig und ein Falsch gibt“, berichtet er. „Mathematik und Informatik sind im Studium allerdings etwas ganz anderes als in der Schule, weil der Stoff viel schneller durchgenommen wird. Da lernt man auch, sich zu Hause hinzusetzen und selbstständig nachzuarbeiten. Wichtig ist, dass man Spaß daran hat, mit Zahlen umzugehen und gern am Computer sitzt.“ Auf seine jetzige Tätigkeit haben ihn Spezialisierungsmodule in der Informatik und Vorlesungen über Versicherungsmathematik vorbereitet. „Das Wichtigste, was ich aus dem Studium mitgenommen habe, ist, wie man Probleme löst“, fasst Marcel Meuthen zusammen. „Alle anderen Inhalte kann man sich aneignen.“ Nachdem er bei den DEVK Versicherungen schon anderthalb Jahre als Werkstudent gearbeitet hatte, wurde er nach seiner Masterarbeit direkt übernommen.

In seinem Job möchte sich der Versicherungsmathematiker fachlich weiterbilden. „Man lernt beim Programmieren nie aus“, weiß er. „Die Entwicklungen sind so schnell, dass man immer am Ball bleiben muss.“ Außerdem möchte er sich zum Aktuar DAV (Deutsche Aktuarvereinigung e.V.) qualifizieren. Langfristig kann er sich eine Führungsposition mit mehr Verantwortung vorstellen.

Video: Studium der Mathematik

Der Artikel enthält ein Video mit weiteren Informationen.

Weitere Filme findest du auf der abi» Videoübersicht.