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Roboter haben Fabian Beck (31) schon während seiner Schulzeit fasziniert. Heute beschäftigt sich der Ingenieur für Technische Kybernetik am Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Oberpfaffenhofen mit komplexen Robotersystemen.
Schon wieder ist ein Roboter über ein Hindernis gestolpert. Fabian Beck überprüft am Computer noch einmal jedes Detail seines Modells und fügt einen weiteren Sensor hinzu. Der nächste Praxistest wird zeigen, ob der Roboter das Hindernis nun besser erkennt. „Wir beschäftigen uns mit elastischer Lokomotion, also mit mechanischen Elementen, die einem Roboter unter anderem zum stabilen Gehen verhelfen. Das ist vergleichbar mit der Nachgiebigkeit von Muskeln und Sehnen im menschlichen Bewegungsapparat“, erklärt Fabian Beck. Noch werden solche gehenden Roboter in der Industrie nicht eingesetzt, doch Automobilhersteller zeigen bereits großes Interesse, diese Art von Roboter in ihre Fertigungsprozesse zu integrieren, zum Beispiel um Material von einem Ort zum anderen zu transportieren.
Einen Großteil seines Arbeitstags verbringt Fabian Beck damit, Regler für die elastischen Beine zu entwerfen: Sensoren im Roboter messen die Gelenkpositionen, der Regler gibt Kommandos an die Motoren in den Gelenken, damit diese sich richtig bewegen. „Ich arbeite eng mit den Kollegen aus der Mechanikentwicklung zusammen, damit die Regler nicht nur in der Simulation, sondern auch in der Praxis funktionieren“, erklärt der Ingenieur.
Ich finde es spannend, Wege zu finden, wie Roboter mit ihrer Umgebung interagieren – etwa wie sie Hindernisse umgehen oder selbstständig eine Aufgabe erledigen.
Fabian Beck, Ingenieur für Technische Kybernetik
Schon zu Schulzeiten nahm Fabian Beck mit Robotern an Wettbewerben teil. Was ihn an diesen besonderen Maschinen fasziniert? „Ich finde es spannend, Wege zu finden, wie Roboter mit ihrer Umgebung interagieren – etwa wie sie Hindernisse umgehen oder selbstständig eine Aufgabe erledigen.“ Um seinen heutigen Beruf ausüben zu können, entschied er sich nach dem Abitur für den interdisziplinären Studiengang Technische Kybernetik. Hier treffen Inhalte aus Fächern wie Mathematik, Elektrotechnik, Technischer Mechanik, IT und Regelungstechnik aufeinander. „Ich kann gut an Schnittstellen arbeiten und verstehe zum Beispiel auch, was die Mechaniker tun, die die Roboter entwerfen und zusammenbauen.“
Das Studienfach Kybernetik wird aktuell nur in Ilmenau, Stuttgart und Magdeburg angeboten, jeweils mit verschiedenen Schwerpunkten. Fabian Beck entschied sich für Ilmenau, da dort der Fokus vorrangig auf Regelungs- und Systemtheorie liegt. Aktuell promoviert er an der TUM School of Computation, Information and Technology der Technischen Universität München über die „Geometrische Analyse der Dynamik und der Regelung von Robotersystemen“.
Seine Forschungsergebnisse hält der Doktorand in zahlreichen wissenschaftlichen Berichten fest, oder er präsentiert seine Fortschritte auf Kongressen. Auch das ist Teil seiner Arbeit am DLR. „Man lernt auf diesem Feld nie aus“, betont der Kybernetik-Experte. „Alle paar Wochen kommt ein neues Robotersystem auf den Markt, von dem man wieder etwas für die eigenen Projekte lernen kann.“
Sein Tipp für junge Menschen, die sich ebenfalls für Technische Kybernetik interessieren: „Das Studium kann mitunter mathematisch sehr anspruchsvoll sein. Deshalb ist es hilfreich, wenn man sich vorher, zum Beispiel in einer Schul-AG, schon mal mit dem Programmieren von Robotern beschäftigt hat. Dort lernt man, wie theoretische Entwürfe und Analysen genutzt werden können, damit ein Roboter eine Aufgabe erfolgreich löst. Und man sieht, wie Theorie wirkungsvoll in Praxis umgesetzt werden kann.“
Wie es nach seiner Promotion weitergehen soll, hat Fabian Beck noch nicht entschieden. „Ich könnte mir eine Ausgründung vorstellen – also mich mit einer technischen Idee selbstständig zu machen. Auch eine akademische Karriere an einer Universität fände ich interessant. Vielleicht ja auch beides parallel.“ Da Roboter in den kommenden Jahren in immer mehr Lebens- und Arbeitsbereiche Einzug halten werden, bleibt das Thema auch in Zukunft hochaktuell.
Die Webseite der Bundesagentur für Arbeit bietet über 3.000 aktuelle Berufsbeschreibungen in Text und Bild (Suchwort:Ingenieur/in - Technische Kybernetik).
www.arbeitsagentur.de/berufenet
Das Filmportal der Bundesagentur für Arbeit listet 350 Filme über Ausbildungsberufe und Studiengänge.
www.berufe.tv
Infoportal der Bundesagentur für Arbeit und der Stiftung für Hochschulzulassung. Hier findest du Informationen rund ums Studium.
www.studienwahl.de
In der Studiensuche kannst du recherchieren, welche Studiengänge an welchen Hochschulen in Deutschland angeboten werden.
www.arbeitsagentur.de/studiensuche
Stand: 11.04.2025
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