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Anika Harbord (34), Entwicklungsingenieurin bei Bosch Research, wollte schon immer Ingenieurin werden. Die Faszination für Kunststoffe kam während des Studiums dazu. Jetzt erforscht sie, wie aus recycelten Kunststoffen neue Produkte entstehen können.
Die Compoundier-Maschine im Labor ist ein zentraler Bestandteil ihrer Arbeit. Erst wenn Anika Harbord eine Kunststoffzusammensetzung damit getestet und ausprobiert hat, weiß sie, ob der designte Kunststoff für die Massenproduktion geeignet ist. Ist das Ergebnis gut, wird der Kunststoff in Spritzgießmaschinen gegossen, sodass die ersten Teile weiterverarbeitet werden können.
Seit 2014 ist die 34-Jährige bei Bosch Research angestellt und hat die Aufgabe, neue Kunststoffe bis zur Serienreife zu entwickeln: „Meine Arbeit in der Forschungsabteilung ist eine tolle Kombination aus Praxis und Theorie. Ich kann vielfältige Kunststoffzusammensetzungen ausprobieren und die Basiswertstoffe für unterschiedliche Einsatzbereiche anpassen“, berichtet die Entwicklungsingenieurin.
Ein Wertstoff, den Anika Harbord und ihr Team entwickelt haben, entsteht aus alten Auto-Starterbatterien. Daraus werden im Ergebnis Gehäuse für Ultraschallsensoren gefertigt, die in Parkpiloten von Fahrzeugen eingesetzt werden.
Wenn die Ingenieurin nicht im Labor zu finden ist, arbeitet sie am PC an der Auswertung, Dokumentation und Präsentation ihrer Arbeitsergebnisse. In Absprache mit ihrem Team und den Vorgesetzten werden immer wieder Zwischenergebnisse analysiert und dann entschieden, ob ein Pfad weiterverfolgt oder gestoppt wird.
Erfolgversprechende Innovationen entwickelt Anika Harbord in Abstimmung mit den Geschäftsbereichen weiter. „Am Ende wollen wir unsere Produkte so gestalten, dass wir sie im Recycling-Zyklus wiederfinden können. Dafür arbeiten wir auch mit der Wertstoff-Branche zusammen.“
Die Begeisterung für den Maschinenbau vererbte ihr ihr Vater: „Wir haben alles Mögliche zusammen repariert oder auch selbst gebaut“, erinnert sie sich. Nach dem Abitur verknüpfte sie ihre Lust am Bauen mit ihrem Interesse an theoretischem Wissen. Sie bewarb sich bei einem kunststoffverarbeitenden Unternehmen für ein duales Studium und erwarb an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg (DHBW) ihren Bachelor in Maschinenbau mit Studienrichtung Kunststofftechnik.
Nach dem Studium blieb sie vier Jahre bei ihrem Arbeitgeber Ensinger GmbH als Betriebsingenieurin und entwickelte Produkte für die Medizintechnik. Weil ihr die Arbeit so viel Spaß machte, verschob sie ihren Master auf unbestimmte Zeit. 2014 bewarb sie sich schließlich bei Bosch Research und erhielt eine Zusage.
„Mein Werdegang ist untypisch für die Forschung. Aber hier bei Bosch ist vieles möglich, wenn man nur genug Begeisterung, Offenheit und Motivation mitbringt“, erzählt Anika Harbord.
Nach ihrer Elternzeit, die vor neun Monaten begonnen hat, sieht sie ihre Zukunft weiterhin in der Forschung. Grundsätzlich kann sie sich vorstellen, später in der Produktion in einem anderen Bereich des Unternehmens zu arbeiten. Das verschobene Masterstudium hat sie inzwischen komplett verworfen.
Hier bei Bosch ist vieles möglich, wenn man nur genug Begeisterung, Offenheit und Motivation mitbringt.
Anika Harbord
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Stand: 13.05.2024
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