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Julia Rauch ist Prozessingenieurin bei der Infineon Technologies AG in Regensburg. Dort sorgt die 24-Jährige mit ihrem Team dafür, dass leistungsfähige Mikrochips entstehen.
Eine Temperatur von über tausend Grad ist für die meisten Menschen kaum vorstellbar. Julia Rauch jedoch hat es in ihrem Arbeitsalltag mit Temperaturen von bis zu 1.250 Grad zu tun. Diese herrschen im Inneren von Hochtemperaturöfen, die unter anderem dafür verwendet werden, verschieden dicke Oxidschichten auf Halbleiterscheiben aufzubringen. Diese dienen als Basis für Mikrochips und andere elektronische Bauelemente.
„Die Oxidschichten, die die sogenannten Wafer im Ofen erhalten, bilden am Ende im Zusammenspiel mit anderen Schichten den fertigen Mikrochip“, erläutert die 24-jährige Regensburgerin.
Da ich in einem großen Unternehmen arbeite, steht mir sicher vieles offen: Projekte leiten, Personal führen, die technische Expertise ausbauen oder einen ganz eigenen Weg einschlagen.
Julia Rauch, Prozessingenieurin für Ofentechnik
Als Prozessingenieurin für Ofentechnik sorgt sie mit ihrem Team dafür, dass die Oxidation im Ofen wie vorgesehen funktioniert und findet Lösungen, falls das nicht der Fall ist. Mathematik und Naturwissenschaften spielen dabei eine große Rolle. Diese Fächergruppen interessierten Julia Rauch bereits als Schülerin sehr: „Daher war es für mich klar, dass mein Studium naturwissenschaftlich ausgerichtet sein sollte. Bei der Recherche stieß ich schließlich auf die Mikrosystemtechnik, die alle drei Bereiche vereint.“
Sie entschied sich für ein duales Studium bei ihrem jetzigen Arbeitgeber, das eine Ausbildung zur Elektronikerin für Betriebstechnik und ein Bachelorstudium der Mikrosystemtechnik an der Ostbayerischen Technischen Hochschule (OTH) Regensburg umfasste. Nach ihrem erfolgreichen Abschluss wurde sie von ihrem Ausbildungsunternehmen im Bereich Fertigungsplanung übernommen. Dort analysierte die frischgebackene Ingenieurin, welche neuen Anlagen benötigt wurden und plante den Kauf dieser. „Dadurch hatte ich schon erste Überschneidungen mit der Ofentechnik. Da ich gerne noch mehr praktische Erfahrung in der Produktion sammeln wollte, wechselte ich dorthin, als sich die Gelegenheit ergab.“
In ihrer heutigen Position muss die 24-Jährige genau wissen, wie die Anlagen funktionieren, wie die Prozesse darin ablaufen und wie sich das auf die Fertigungsschritte bis zum Zielprodukt auswirkt. „Auf der Basis dieses Wissens kümmere ich mich darum, dass unsere Produkte qualitativ hochwertig und reibungslos produziert werden“, kommentiert sie. Julia Rauch hält die Fertigungsabläufe stabil, sucht Lösungen, wenn Anlagen nicht funktionieren, beurteilt auffällige Wafer und optimiert den Herstellungsprozess.
Um die Produktionsschritte in ihrem eigenen Bereich rund um die Hochtemperaturöfen noch besser steuern zu können, nutzen sie und ihr Team unter anderem ein digitales Kontrollsystem. Dieses ermittelt Anlagendaten wie Temperatur und Gasfluss und errechnet daraus genaue Prozesskennzahlen. „Bevor es zu kritischen Abweichungen kommt, die mehrere tausend Euro kosten können, wird ein Alarm ausgelöst. Es handelt sich also gewissermaßen um ein Frühwarnsystem.“
Die junge Ingenieurin hinterlegt die Daten und Verknüpfungen im Kontrollsystem, die dessen Steuerung und die Art der Alarmreaktionen bestimmen.
Julia Rauch setzt auch für die nähere Zukunft auf die Chancen, die ihr ihr Arbeitgeber bietet. „Da Infineon ein so großes Unternehmen ist, steht mir sicher vieles offen: Projekte leiten, Personal führen, meine technische Expertise ausbauen oder einen ganz eigenen Weg einschlagen“, zählt sie auf. Festgelegt hat sich die 24-Jährige jedoch noch nicht. Sie möchte sich zunächst einmal verschiedene dieser Wege genauer anschauen und ausprobieren. „Darauf freue ich mich“, sagt sie.
Stand: 21.08.2024
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