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Ingenieurwesen studieren – Überblick: Wenn sich alles um Technologie dreht

In Deutschland gibt es über 4.000 ingenieurwissenschaftliche Studiengänge. Die Palette reicht von Architektur über Elektrotechnik, Maschinenbau und Wirtschaftsingenieurwesen bis hin zu Medizin-, Fahrzeug-, Energie- und Umwelttechnik. abi» gibt einen groben Überblick und liefert interessante Daten und Fakten.

Eine junge Frau führt einen Versuch mit dem Kundt'schen Rohr durch.

Studienorte und Abschlüsse

Ingenieurwissenschaften werden an circa 260 Universitäten, Technischen Hochschulen und Fachhochschulen gelehrt. Zudem ist es möglich, Ingenieurin oder Ingenieur zu werden, indem man dual studiert. Die Studiengänge schließen in der Regel mit einem Bachelor und darauf aufbauend mit einem Master ab. An wenigen Hochschulen, vor allem in Sachsen, gibt es weiterhin das Diplom. Beide Abschlüsse qualifizieren für ein Promotionsstudium.

Mögliche Studienfelder

Das Portal studienwahl.de listet insgesamt 24 unterschiedliche Studienfelder, von A wie Architektur über M wie Medizintechnik bis W wie Wirtschaftsingenieurwesen. Legt man ein etwas größeres Raster an, lassen sich diese kategorisieren:

  • Die drei klassischen Disziplinen Maschinenbau, Elektrotechnik und Bauingenieurwesen sind die Studiengänge mit der längsten Geschichte und den meisten Angeboten in Deutschland. In Maschinenbau beschäftigen sich Studierende mit der Konstruktion und Entwicklung von Maschinen sowie mit Fertigungstechnologien. In Elektrotechnik befassen sie sich mit Technologie, die auf elektrischen oder magnetischen Funktionsprinzipien beruht, und in Bauingenieurwesen mit allen Arten von Bauwerken. Aufbauend auf diesen Grundlagen hat sich in den vergangenen Jahren eine Vielzahl weiterer Studiengänge entwickelt.
  • Branchenspezifische Studiengänge bereiten auf den Einsatz in einer bestimmten Industrie vor und beschäftigen sich mit spezifischeren Fragestellungen. Beispiele wären Lebensmitteltechnologie, Fahrzeug- oder Medizintechnik, Bergbau oder Verkehrsingenieurwesen.
  • Fachspezifische Studiengänge wie Mikrosystem-, Automatisierungs-, Metall- oder Verfahrenstechnik beschäftigen sich intensiver mit den Anforderungen bestimmter Materialien und Stoffe oder mit spezifischen technologischen Ansätzen, um neue Produkte zu entwickeln oder zu produzieren.
  • Interdisziplinäre Studiengänge wie Wirtschafts- oder Umweltingenieurwesen sowie Bionik oder Regenerative Energien ergänzen einen technologischen Blickwinkel um eine oder mehrere wissenschaftliche Perspektiven, um Problemlösungen in Wirtschaft, Umwelt oder Gesellschaft ganzheitlicher anzugehen.

Interessante Studierendenzahlen

  • Die meisten Studierenden verzeichnete das Statistische Bundesamt im Fach Maschinenbau (im WS 2020/21 rund 171.000), gefolgt von Elektro- und Informationstechnik (mit fast 80.000) und Wirtschaftsingenieurwesen (mit rund 70.000).
  • Weitere Studiengänge, die an Bedeutung gewonnen haben, sind Materialwissenschaften, Mechatronik, Medientechnik oder auch Regenerative Energien. Diese fachspezifischen Studiengänge gibt es erst seit einigen Jahren.
  • Die meisten Frauen gibt es in Architektur – und das schon seit über 20 Jahren gleichbleibend hoch mit einem Anteil von über 50 Prozent. In Bauingenieurwesen macht der Frauenanteil derzeit knapp 30 Prozent aus, in Wirtschaftsingenieurwesen 20 Prozent. Unter den Absolventen der Elektro- Informationstechnik sind dagegen nur 14,8 Prozent Frauen. Jedoch gelingt es nicht zuletzt aufgrund zahlreicher MINT-Initiativen, Frauen zunehmend für ingenieurwissenschaftliche Studiengänge zu gewinnen.