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Windparkmanager: Manager in luftiger Höhe

Dominik Zoll (33) ist Windparkmanager und technischer Betriebsführer bei Wust – Wind & Sonne. Mit seinen Kolleginnen und Kollegen betreut er rund 130 Windkraftanlagen in Nordbayern und sorgt für deren reibungslosen Betrieb.

Blick von einem Windrad auf den Sonnenaufgang

Der Tag beginnt früh für Dominik Zoll. Noch bevor die ersten Anrufe eingehen, überprüft er aus dem Büro die Statusmeldungen der Anlagen. Moderne Monitoring-Systeme liefern laufend Daten: Effizienz, Leistung und Fehlermeldungen. „In unserem Job muss alles reibungslos funktionieren“, erklärt er und scrollt durch die Berichte. „Schon kleine Abweichungen können uns Hinweise auf drohende Anlagenstillstände oder technische Probleme geben.“

Als Windparkmanager ist er nicht nur Techniker, sondern auch Koordinator und Krisenmanager. Einmal pro Monat hat er Bereitschaft, was bedeutet, dass er rund um die Uhr erreichbar sein muss. Fällt eine Anlage aus, koordiniert er die Serviceteams. „Wir müssen schnell reagieren, wenn es ein Problem gibt.“ Denn Anlagen, die nicht laufen, bringen keinen Strom – und verursachen Kosten.

  • Portät-Foto von Dominik Z. auf einem Windrad

    Es gibt immer neue Herausforderungen, sei es durch die Technologie oder die wechselnden Bedingungen vor Ort. Aber genau das macht mir Spaß.

    Dominik Zoll, Windparkmanager

„Sicherheit ist wichtig bei Arbeit in dieser Hö-he“

„Ein bis zweimal im Jahr fahre ich selbst zur routinemäßigen Sichtprüfung der 25 Windräder, für die ich bei uns zuständig bin“, erzählt er. Dabei steigt er mit einem Kollegen auf die Plattformen der Anlagen, die bis zu 165 Meter hoch sind. „Der Ausblick ist grandios“, fügt er hinzu, betont aber auch, wie wichtig die Sicherheit bei der Arbeit in dieser Höhe ist. Das Team besteht immer aus zwei Personen, um im Notfall helfen zu können. „Wer in diesem Bereich arbeiten möchte, muss auf jeden Fall ein Teamplayer sein.” 

Auch die Optimierung der Windparks gehört zu den Aufgaben: „Manchmal stellen wir fest, dass eine Anlage nicht die erwartete Leistung bringt“, erklärt er. „Das kann an vielen Dingen liegen, wie etwa den Blattwinkeln der Turbinen.“ Eine Blattwinkelvermessung kann helfen, den Ertrag der Windkraftanlage zu optimieren. Der Job verlangt problemlösendes Denken, Präzision und die Fähigkeit, in stressigen Situationen einen kühlen Kopf zu bewahren. „Es gibt immer neue Herausforderungen, sei es durch die Technologie oder die wechselnden Bedingungen vor Ort. Aber genau das macht mir Spaß.”

Akzeptanz fördern

Eine interessante Facette ist der Fokus seines Arbeitgebers auf die Entwicklung von sogenannten Bürgerwindparks, die es der lokalen Bevölkerung ermöglicht, in die Energiewende eingebunden zu werden. „Es wird eine Gesellschaft gegründet, an der sich Anwohner beteiligen können“, erklärt er. Besonders wichtig sei, dass die Anwohnerinnen und Anwohner von den Erträgen profitieren. „Das verringert Widerstände und fördert die Akzeptanz.” Auch wenn es noch Ablehnung gebe, habe sich die Stimmung in vielen Regionen verbessert. „Ich finde es wichtig, dazu einen Beitrag zu leisten”, betont Dominik Zoll.

Weg zum Windparkmanager

Der 33-Jährige begann seine berufliche Laufbahn mit einer Ausbildung zum Verfahrensmechaniker für Kunststofftechnik (heute: Kunststoff- und Kautschuktechnologe/-technologin). „Das war jedoch nicht das, was ich auf Dauer machen wollte“, erinnert er sich. Er holte sein Abitur nach und studierte Erneuerbare Energien an der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf. Der Ausbau von Windkraftanlagen in seiner Heimatregion weckte sein Interesse: „Bei uns in der Ortschaft wurden drei Windräder gebaut, und ich hatte erste Berührungspunkte mit der Technik.“ Nach dem Bachelorstudium vertiefte er sein Wissen mit einem Master in Umwelttechnik. „Es war schnell klar, dass ich in Richtung Windenergie gehen möchte.”

Dominik Zoll ist mit seiner beruflichen Situation sehr zufrieden. „Die Arbeit ist auf jeden Fall für die Zukunft gesichert“, sagt er und verweist auf zukünftige Projekte und langfristige Betriebsführungsverträge. Ein Wunsch für die Zukunft ist, dass der Netzausbau schneller vorangetrieben wird, da es für Betriebsführer problematisch ist, wenn Windkraftanlagen aufgrund von Netzengpässen gestoppt werden müssen.

Der Beruf des Windparkmanagers ist für ihn mehr als nur ein Job. „Man ist immer am Puls der Zeit und hilft, die Energiewende voranzutreiben“, schwärmt er.

Weitere Informationen

BERUFENET

Das Onlinelexikon der Bundesagentur für Arbeit bietet über 3.000 aktuelle Berufsbeschreibungen in Text und Bild (Suchwort: Windparkmanager/in).

www.arbeitsagentur.de/berufenet

studienwahl.de

Infoportal der Bundesagentur für Arbeit und der Stiftung für Hochschulzulassung

www.studienwahl.de

Studiensuche der Bundesagentur für Arbeit

www.arbeitsagentur.de/studiensuche

Bundesverband Windenergie (BWE e.V.)

Infoportal mit Übersichtsliste zu Studiengängen mit Bezug zur Windenergie sowie aktuellen Jobangeboten

www.wind-energie.de