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Klimamanagerin: „Wir können noch einiges optimieren“

Als Projektmanagerin organisiert Maren Rudolph (33) Veränderungen in einem großen Krankenhaus. Dazu gehören seit einiger Zeit auch Projekte zum Schutz des Klimas – unterstützt vom Bundesumweltministerium.

Das Foto zeigt den Flur eines Krankenhauses.

Zuhause den Müll trennen, regionale Produkte kaufen und auf recycelte Waren achten – das ist Maren Rudolph privat wichtig. Als sie die Chance erhielt, auch im Beruf etwas für den Klimaschutz zu tun, war sie sofort begeistert. Die 33-Jährige arbeitet für ein großes Krankenhaus in Nordrhein-Westfalen und kann dort mit ihrem Engagement noch mehr bewegen. Sie ist nicht nur Projekt-, sondern seit 2019 auch Klimamanagerin in einem vom Bundesumweltministerium geförderten Projekt.

Nach ihrem Studium – zunächst einige Semester Volkswirtschaftslehre, dann ein Bachelor im Fach „Journalismus und PR“ an der Hochschule Gelsenkirchen – bekam Maren Rudolph 2014 am Klinikum Vest ihre jetzige Stelle als Projektmanagerin. „Ich bin dafür verantwortlich, dass technische oder organisatorische Veränderungen umgesetzt werden“, erklärt sie. Als die Klinik etwa ein neues TV- und Telefon-System für Patientinnen und Patienten wollte, plante Maren Rudolph die verschiedenen Schritte und koordinierte die Arbeit der beteiligten Teams.

Förderung vom Bund

Porträt von Maren Rudolph Porträt von Maren Rudolph

Maren Rudolph

In einem Gespräch mit dem Geschäftsführer im Sommer 2018 kam dann die Idee auf, mehr für den Umweltschutz zu tun. „Als großes Krankenhaus und großer Arbeitgeber in der Region tragen wir Verantwortung und wollten unseren Beitrag dazu leisten.“ Sie fragte sich: Was können wir noch besser machen? Wissen unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eigentlich, was wir bereits für den Umweltschutz tun? Solche Gedanken führten schließlich zur Gründung einer Umweltkommission, deren Leiterin Maren Rudolph seitdem ist.

Klimaschutz in Krankenhäusern und Reha-Einrichtungen: Genau das wollte das Bundesumweltministerium mit dem Projekt ‚KLIK green‘ fördern. Als das Klinikum Vest davon erfuhr, füllte Maren Rudolph die Bewerbung aus, machte Angaben zu ihren bisherigen Klima-Projekten und erhielt wenig später die Zusage zur Kooperation. Seit November 2019 gehörte das Krankenhaus daher zu den 250 Häusern bundesweit, die bei ‚KLIK green‘  die Möglichkeit erhielten, sich aktiv für den Klimaschutz zu engagieren. Dafür wurden Seminare und mehrtägige Veranstaltungen angeboten. Das Ziel: Energie, Material und Ressourcen sparen und die Betriebskosten der beteiligten Kliniken senken.

Maren Rudolph und Klimamanagerinnen und -manager anderer Häuser trafen sich regelmäßig, um sich auszutauschen. „Jeder stellte vor, was bereits gemacht wurde und was noch geplant war.“ Der Stand sei sehr unterschiedlich gewesen: Einige Häuser hatten gerade erst mit dem Klimaschutz begonnen, andere waren schon weiter.

Das Klinikum Vest beispielsweise. „Wir hatten Blockheizkraftwerke angeschafft und können so Strom selbst erzeugen. Die dabei erzeugte Abwärme nutzen wir für die Warmwasseraufbereitung.“ In der Cafeteria wird seitdem Fair-Trade-Kaffee serviert, außerdem wurde Plastikbesteck durch Holz ersetzt; statt Wegwerf- gab es nun Mehrwegbecher. Nach einem Besuch beim Müllentsorger organisierte die Klinik auch ihr Recycling noch einmal neu – in jedem Büro wird der Abfall nun getrennt.

Vielfältige Aufgaben

Um solche Veränderungen umzusetzen, arbeitet Maren Rudolph mit anderen Fachleuten des Krankenhauses zusammen: Mit Technikerinnen und Technikern überlegt sie, wie sie den Stromverbrauch weiter reduzieren können, wo etwa Bewegungsmelder sinnvoll sind. Die Hausreinigung verteilt mittlerweile recyceltes Toilettenpapier und mit dem Pflegepersonal wird darüber gesprochen, wie die Menge an Essensresten verringert werden kann.

Zu Maren Rudolphs Aufgaben gehört es aber auch, alle 1.800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an den zwei Standorten über die Prozesse zu informieren. Damit alle Bescheid wissen, verschickt sie regelmäßig einen Newsletter, der über geplante Änderungen informiert und erklärt, warum sich die Klinik zu diesen Schritten entschieden hat.

Die Klimamanagerin ist stolz auf das, was in der Klinik bereits erreicht wurde. „Aber wir können noch einiges optimieren.“ Denn das treibt sie an: „Wir müssen mehr fürs Klima tun – für unsere eigene Zukunft und für die späteren Generationen.“