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Flugwetterberater: „Je genauer die Vorhersage, desto sicherer die Luftfahrt“

Kein Flugzeug startet ohne Wettervorhersage: Alexander Halbig (24) arbeitet als Flugwetterberater beim Deutschen Wetterdienst (DWD) am Frankfurter Flughafen und trägt durch seine meteorologischen Beratungen zur Sicherung der Luftfahrt bei.

Mitarbeiter im Flugwetterdienst blickt in den Himmel.

„Mein typischer Arbeitstag beginnt damit, dass ich mich mit den aktuellen Wetterbedingungen und den Vorhersagen der nächsten zwei bis drei Folgetage vertraut mache. Wir nennen das die Einarbeitung in die Wetterlage“, erzählt der Diplom-Meteorologe. Er arbeitet im Dreischicht-Betrieb, damit der Flugbetrieb rund um die Uhr betreut werden kann. Da die Flugwetterberatung im Team erarbeitet wird, gibt es zu jedem Schichtbeginn eine Wetterbesprechung für den Tag.

Flughäfen und Internationales

Ein Porträt-Foto von Alexander Halbig Ein Porträt-Foto von Alexander Halbig

Alexander Halbig

Alexander Halbig und seine Kolleginnen und Kollegen wechseln sich in den drei Aufgabenbereichen der Beratung ab. So kümmert sich jeweils eine Beraterin beziehungsweise ein Berater im Team um die Betreuung der internationalen Flughäfen. Er oder sie steht als Ansprechpartnerin oder Ansprechpartner zu Verfügung, erstellt Wettervorhersagen und gibt Wetterwarnungen heraus.

Ein zweiter Aufgabenbereich beschäftigt sich mit Pilotenberatungen. Um die Sicherheit der Luftfahrt zu erhöhen, darf kein Flugzeug starten, ohne dass sich die Besatzung über die meteorologischen Verhältnisse informiert hat. „Regelmäßig rufen Piloten an und erkundigen sich über die Wetterbedingungen für ihre Flugstrecke“, berichtet Alexander Halbig. „Das ist ein Bereich, der mir viel Spaß macht. Vom Luftsport wie Segelfliegen, Ballonfahren und Gleitschirmfliegen über Cessna, Hubschrauber bis hin zu großen Privatjets ist fast alles dabei.“

Da Wetter keine Landesgrenzen kennt, kümmert sich der Flugwetterberater in einem dritten Aufgabenbereich um internationale Angelegenheiten. Hier führt er beispielsweise Konferenzen in englischer Sprache durch, koordiniert sich mit den Nachbarländern und erstellt Vorhersageprodukte für die internationale Luftfahrt. „Mein Job ist nie langweilig“, findet er. „Es gibt vielfältige Aufgaben, das Wetter ist jeden Tag anders und der Kontakt mit Menschen ist immer interessant. Außerdem hat man am Ende des Tages das Gefühl, etwas Gutes bewirkt zu haben. Je genauer unsere Vorhersagen sind, desto sicherer und wirtschaftlicher wird die Luftfahrt. Das ist mit großer Verantwortung verbunden, macht den Beruf aber aus meiner Sicht umso spannender.“

Vom Praktikanten zum Beamten auf Lebenszeit

Zum Deutschen Wetterdienst ist Alexander Halbig über ein Schülerpraktikum gekommen: „Ich hatte schon immer eine Affinität zum Wetter“, erzählt er. „Da ich das Praktikum sehr interessant fand, habe ich mich nach dem Abitur dafür entschieden, die Laufbahnausbildung beim DWD zu absolvieren.“ Diese ist wie ein duales Studium aufgebaut und endet nach drei Jahren mit einem dem Bachelor äquivalenten Diplomabschluss in Meteorologie. Die Ausbildung verzahnt theoretische und praktische Abschnitte. Alexander Halbig hat seine Praxis in der Wettervorhersage in Stuttgart und bei der Flugwetterzentrale in Frankfurt durchlaufen.

„Der DWD als behördliche Institution ist ein sehr guter Arbeitgeber“, findet der Meteorologe. „Wenn man sich für ein duales Studium beim DWD entscheidet, hat man in aller Regel die Aussicht, Beamtenstatus zu erlangen. Als Beamter auf Lebenszeit hat man einige Vorteile, etwa einen sicheren Job.“ Um als Wetterberater eigenständig arbeiten zu können, musste Alexander Halbig nach der Laufbahnausbildung noch eine Lizenz erwerben. „Man arbeitet 15 Monate an der Dienststelle parallel zu einem erfahrenen Mitarbeiter. Das gibt Sicherheit“, erzählt er. „Am Ende steht eine Lizenzprüfung.“

Themen der Zukunft

Dem Flugwetterberater gefällt es in seinem Job derzeit gut. Sollte er doch einmal an einen Wechsel denken, bietet ihm der Deutsche Wetterdienst viele Möglichkeiten: „Man könnte beim DWD beispielsweise irgendwann in der Klimatologie oder in der Forschung arbeiten. Wetter und Klima sind absolut zukunftsweisende Forschungsgebiete. Für naturwissenschaftlich Interessierte ist ein Studium der Meteorologie auf jeden Fall eine Überlegung wert.“