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Als Applikationsingenieurin verbindet Vanessa Zentner (33) technisches Wissen mit Kommunikationstalent und sorgt dafür, dass Kundinnen und Kunden innovative Produkte verstehen und optimal nutzen.
Routiniert führt Vanessa Zentner einem Kunden aus der Automobilbranche die Funktionsweise eines Koordinatenmessgeräts vor. Sie legt ein Karosserieteil auf den Messtisch und das Gerät prüft unter ihren wachsamen Augen, ob die einzelnen Teile in Form und Größe den Vorgaben entsprechen. Der Kunde verfolgt währenddessen am Bildschirm die Ergebnisse. In der Automobilproduktion kommt es auf Mikrometer an; Karosserieteile wie Türen, Motorhauben und Kotflügel müssen exakt zusammenpassen – ist das nicht der Fall, leiden Aerodynamik und Sicherheit des Fahrzeugs.
Vanessa Zentner ist Applikationsingenieurin und auf optisch-taktile Koordinatenmessgeräte spezialisiert. Diese Geräte kombinieren verschiedene Messverfahren und sind deswegen besonders für komplexe Bauteile geeignet. Sie kommen in der Qualitätssicherung zum Einsatz, etwa in der Medizintechnik, der Luft- und Raumfahrt oder eben in der Automobilindustrie. Mit Hilfe verschiedener Sensoren und passender Software werden Eigenschaften wie Länge, Breite, Durchmesser oder Form jedes Bauteils mit höchster Präzision überprüft. Die Vorführung eines solchen Messgeräts beim Kunden ist nur eine von vielen Aufgaben der Applikationsingenieurin. Der Beruf erfordert viel technisches Wissen, aber auch die Fähigkeit, komplexe Vorgänge verständlich zu vermitteln.
Ich sitze nicht nur im Büro am Schreibtisch, sondern bin oft bei Kunden vor Ort oder führe Versuche im Labor durch.
Vanessa Zentner, Applikationsingenieurin
Vanessa Zentner arbeitet seit 2018 als Applikationsingenieurin am Hauptsitz von Zeiss im baden-württembergischen Oberkochen. Das Technologieunternehmen mit Standorten in rund 50 Ländern weltweit ist auf Optik und Optoelektronik spezialisiert. Optoelektronik ist eine Technologie, die elektrische Signale in Licht umwandelt und umgekehrt.
„Einen typischen Arbeitstag gibt es bei mir eigentlich nicht“, sagt die 33-Jährige. Ihre Aufgaben reichen von Kundenvorführungen bis hin zu Messeauftritten, bei denen sie gemeinsam mit ihren Kolleginnen und Kollegen potenzielle Neukunden anspricht. Doch nicht nur der Vertrieb profitiert von Vanessa Zentners Know-how, sie ist auch an der Entwicklung neuer Software- und Hardwarelösungen beteiligt. „Durch die enge Zusammenarbeit mit den Kunden kann ich ihre Bedürfnisse und Wünsche gut einschätzen und gebe dieses Wissen an das Entwicklungsteam weiter“, sagt sie.
Die Applikationsingenieurin betreut außerdem Pilotkunden, die Prototypen neuer Geräte als erste einsetzen. Deren Feedback fließt später in die Weiterentwicklung der Maschinen ein. An ihrer Arbeit schätzt sie besonders die Abwechslung. „Ich sitze nicht nur im Büro am Schreibtisch, sondern bin oft bei Kunden vor Ort oder führe Versuche im Labor durch. Auch die Arbeit an verschiedenen Geräten macht meinen Arbeitsalltag sehr abwechslungsreich“, erzählt sie.
Vanessa Zentner absolvierte nach der Schule zunächst eine Ausbildung zur Feinoptikerin bei Zeiss. Obwohl ihr die Arbeit Spaß machte, merkte sie, dass Schichtarbeit auf Dauer nicht das Richtige für sie ist. Deshalb entschied sie sich nach eineinhalb Jahren im Beruf für einen neuen Weg und studierte Medizintechnik. Diese Entscheidung ebnete ihr den Weg in ihre heutige Position. „Man braucht auf jeden Fall ein technisches Studium und ein generelles Interesse an Technik“, erklärt sie.
Da der Kundenkontakt ein zentraler Bestandteil ihrer Arbeit als Applikationsingenieurin ist und sie viel mit Kolleginnen und Kollegen aus anderen Abteilungen zusammenarbeitet, ist Kommunikationsfähigkeit ebenso wichtig wie die Freude am Umgang mit Menschen. Vanessa Zentner hat ihren Traumjob gefunden. Der Wechsel in eine andere Position kommt für sie deshalb nicht infrage. „Vielmehr möchte ich mich in meiner jetzigen Rolle weiterentwickeln und in Zukunft noch intensiver in Projekte eingebunden sein.“
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Stand: 28.08.2024
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