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Juristinnen und Juristen – Das sagen Personalverantwortliche: Vielfalt statt Paragrafenreiterei

Juristinnen und Juristen können in vielen Bereichen tätig werden: in der Justiz, im öffentlichen Dienst oder in der freien Wirtschaft. Worauf es dabei ankommt, erläutern drei Personalverantwortliche.

Anwalt schaut in Gesetzbuch.

Sven Rebehn, Bundesgeschäftsführer des Deutschen Richterbundes

Ein Porträtfoto von Sven Rebehn. Ein Porträtfoto von Sven Rebehn.

Sven Rebehn

Die Justiz muss sich anstrengen, um in einem härter werdenden Wettbewerb mit der Wirtschaft und der Anwaltschaft weiterhin die besten juristischen Köpfe für sich zu gewinnen. Umfragen unter Juristinnen und Juristen, die den Schritt zur Justiz gemacht haben, belegen aber eine hohe Zufriedenheit mit den verantwortungsvollen Aufgaben in der Rechtspflege. Mögen finanzielle Anreize heute eher für einen Berufseinstieg in der Wirtschaft oder Anwaltschaft sprechen, so kann die Justiz mit einer herausgehobenen Tätigkeit für den Rechtsstaat und mit einer hohen Arbeitszufriedenheit punkten. Bei einer Befragung von mehr als 300 Justizjuristinnen und -juristen mit einem Durchschnittalter von 32 Jahren in Nordrhein-Westfalen gaben fast 60 Prozent der Befragten als wichtigstes Motiv für ihren Einstieg in der Justiz an, dass sie dort eine sinnstiftende Aufgabe erwartet. Fast 50 Prozent führten die persönliche Unabhängigkeit als herausragendes Argument an. Unter dem Strich bietet die Justiz jungen Juristinnen und Juristen ein attraktives Gesamtpaket, was eine wachsende Zahl von Quereinsteigerinnen und -einsteigern aus der Wirtschaft, der Anwaltschaft oder dem öffentlichen Dienst in der Richterschaft unterstreicht.

Dirk Imer, Abteilungsleiter P&C bei der HUK-COBURG Versicherungsgruppe

Ein Porträtfoto von Dirk Imer. Ein Porträtfoto von Dirk Imer.

Dirk Imer

Als Versicherungsunternehmen sind Juristinnen und Juristen für uns immer interessant. Sie gehören zur größten Gruppe von Akademikerinnen und Akademikern bei der HUK-COBURG. Da die Bandbreite an Einsatzmöglichkeiten so groß ist, haben wir mit Blick auf die unterschiedlichen Abschlüsse keine Präferenzen. Wir beschäftigen sowohl Wirtschaftsjuristinnen und -juristen mit Bachelor- und Masterabschluss als auch Juristinnen und Juristen mit Erstem und Zweitem Staatsexamen.

Sie bringen aufgrund ihres Studiums ein gutes Rüstzeug mit, um sich in viele Rechtsgebiete einarbeiten zu können. Bewerberinnen und Bewerber sollten hier nicht nur an unseren Schadenbereich denken. Für sie gibt es weitere spannende Aufgaben, zum Beispiel in der Rechtsabteilung, Personalabteilung, Revision und Datenschutz, in den IT-Abteilungen sowie im Asset Management (Vermögensverwaltung).

Bei der Bewerbung kommt es für uns nicht auf das letzte Zehntel der Note nach dem Komma an. Vielmehr geht es um die Persönlichkeit: Wir sind ein großes Haus, in dem Teamarbeit wichtig ist. Nicht nur die juristische Denke zählt, sondern auch, wie man gemeinsam eine Lösung entwickeln kann. Dafür braucht es vor allem kommunikative Kompetenzen.