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Studienberater Stefan Hatz von der Universität Greifswald gibt Tipps, wie man für sich selbst die Frage: „Master – ja oder nein?“ beantworten kann.
Stefan Hatz: Das hängt immer von der eigenen Karriereplanung ab. Ein Masterabschluss kann vorteilhaft sein, wenn die beruflichen Ziele und Ambitionen eine höhere Qualifikation erfordern. Ein Master kann den Zugang zu höheren Gehältern und Führungsaufgaben ermöglichen. In einigen Branchen oder Berufsfeldern sind Masterabschlüsse mittlerweile Standard. Bei einem starken Interesse an Forschung und akademischem Arbeiten kann ein Masterstudiengang eine wichtige Vorbereitung für eine spätere Promotion und somit für eine wissenschaftliche Laufbahn sein. Häufig sind auch die Einstiegsgehälter mit einem Masterabschluss höher als mit einem Bachelor.
Bei der Entscheidung Bachelor oder Master muss ich mich also fragen: Wo will ich hin?
Stefan Hatz, Studienberater der Universität Greifswald
Stefan Hatz: Ein Bachelorabschluss ist in vielen Berufsfeldern ausreichend, um eine solide Karriere aufzubauen. Das trifft beispielsweise auf Berufe zu, bei denen die Erfahrung und die Fähigkeiten wichtiger sind als der akademische Grad. In solchen Fällen können Praktika und Berufserfahrung entscheidend sein. Eine verantwortungsvolle Position wird mit dem Bachelor seltener erreicht. Ein konkretes Beispiel: Mit einem Bachelorabschluss in Biologie kann ich gut die Tätigkeiten ausführen, die auch ein/e Biologisch-Technische/r Assistent/in ausführen kann. Ich arbeite dann in einem Labor und werde angeleitet. Mit einem Master in Biologie kann ich auch in einem Labor arbeiten – aber dann bin ich in der Regel die Person, die andere Mitarbeitende anleitet. Bei der Entscheidung Bachelor oder Master muss ich mich also fragen: Wo will ich hin? Und ist dafür ein Bachelorabschluss ausreichend oder wird für bestimmte Tätigkeiten von vornherein ein Master verlangt?
Stefan Hatz: Einen guten Überblick bietet der Hochschulkompass (www.hochschulkompass.de). Dort sind alle Studiengänge aufgeführt, die in Deutschland studiert werden können. Und es gibt Informationen zu Schwerpunkten, die in dem jeweiligen Studiengang gesetzt werden (können). Sind das Schwerpunkte, die mich interessieren? Sind das Schwerpunkte, mit denen ich mein späteres berufliches Ziel erreichen kann? Es ist ja nicht sehr hilfreich, wenn ich Biochemie studiere, aber später in einem Nationalpark arbeiten will. Außerdem: Hinfahren! Studieninteressierte können sich an jeder Hochschule in fast jede Vorlesung setzen und daran teilnehmen. Dann sieht man selbst: Wie ist das Betreuungsverhältnis? Wie sieht die Bibliotheksausstattung aus? Was sagen die Studierenden, neben denen ich im Hörsaal sitze, zu ihrem Studium? Auch die Freizeit ist nicht unwichtig: Gibt es Hochschulsport? Gibt es ein Theater oder sonstige kulturelle Einrichtungen, die mir vielleicht wichtig sind? Und überhaupt: Fühle ich mich an diesem Hochschulstandort wohl? Hochschulinformationstage sind eine weitere gute Gelegenheit, sich umzusehen und in Studiengänge reinzuschnuppern. Und nicht zuletzt bietet die Studienberatung beziehungsweise Fachstudienberatung der Hochschulen Hilfestellung bei der Studienwahl.
Stefan Hatz: Ja, Masterstudiengänge können nach beliebig langer Zeit nach dem Bachelorabschluss aufgenommen werden.
Stand: 20.11.2023
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