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Die Goethe-Universität in Frankfurt am Main zählt beim Einsatz von Medientechnik zu den fortschrittlichsten Hochschulen in Deutschland. Ihre Innovationsschmiede „studiumdigitale“ ist in Zusammenarbeit mit dem Hochschulrechenzentrum (HRZ) maßgeblich für die Digitalisierung der Universität verantwortlich. Wie das geschieht, verraten die Professoren Udo Kebschull und Hendrik Drachsler im Interview mit abi».
abi» Herr Dr. Kebschull, Herr Dr. Drachsler, die ‚Hochschule der Zukunft‘ – was ist das?
Udo Kebschull: Die Hochschule der Zukunft baut auf dem Einsatz der digitalen Möglichkeiten in der Lehre und allen anderen Bereichen der Hochschule. Dafür gibt es an der Goethe-Universität zwei Einrichtungen: studiumdigitale und das Hochschulrechenzentrum. Diese beiden ergänzen und unterstützen sich gegenseitig.
abi» Was bedeutet denn studiumdigitale überhaupt?
Hendrik Drachsler: Studiumdigitale ist die zentrale Innovations- und Forschungseinrichtung für digitale Lehre an der Goethe-Universität. Das Ziel ist, die Digitalisierung voranzutreiben. Das geht durch eine enge Verzahnung von Forschung und Anwendung. Das Hochschulrechenzentrum kümmert sich auf der einen Seite um die Infrastruktur und stellt den zentralen Server. Es ist das solide Grundgerüst der Universität und sollte für knapp 5.000 Nutzer nachhaltig und sicher zu funktionieren. Bei studiumdigitale können wir auf der anderen Seite im kleineren Format experimentieren. Gemeinsam mit Lehrenden probieren wir neue Technologien aus, die entweder scheitern oder nach einer erfolgreichen Testphase einen Mehrwert für die gesamte Uni haben.
abi» Was heißt es in der Praxis? Welche technischen Hilfsmittel werden an der Goethe-Universität denn aktuell genutzt?
Udo Kebschull: In der Online-Lehre setzen wir viel auf Zoom, weil wir das vom Datenschutz her am besten vertreten können. Für Prüfungen haben wir das datenschutzkonforme System „Vidyo“ im Einsatz. Außerdem sind wir gerade dabei, den Übergang zum webbasierten Videokonferenzsystem „BigBlueButton“ herzustellen.
abi» Welche Auswirkungen hatte die Corona-Krise auf die digitale Lehre?
Udo Kebschull: Durch Corona mussten wir unsere gesamte Netzwerkstruktur massiv erweitern und umbauen. So viele VPN-Leitungen wie jetzt, konnten wir früher gar nicht schalten. Wir mussten Lizenzen wie etwa für Zoom und Vidyo aufstocken und Systeme wie „BigBlueButton“ einführen. Auch Lernplattformen wie „Olat“ oder „Moodle“ betreiben wir jetzt verstärkt.
Hendrik Drachsler: Wir hatten die Chance, die Digitalisierung innerhalb von einem Jahr so voranzubringen, wie es sonst innerhalb von fünf Jahren gelaufen wäre. Was bei uns früher eine kleine Gruppe an Early Adopters nutzen durfte, mussten auf einmal alle verwenden können. Im Prinzip haben wir die Brücke gebaut, während wir darüber gelaufen sind.
Stand: 29.06.2023
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