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Produktdesign: Kreative Köpfe mit handwerklichem Geschick

Es soll gut aussehen und praktische Anforderungen erfüllen: das Design von Produkten. Hanni Nguyen (23) hat im Bachelorstudiengang Produktdesign an der Bauhaus-Universität Weimar gelernt, wie das funktioniert.

Das Foto zeigt 3-D-Drucke in Grau.

Alles begann für Hanni Nguyen mit einem Morph (abstraktes Konzept; Anm. d. Redaktion) und einer Mausefalle – die Rede ist von ihrem Bachelorstudium in Produktdesign an der Bauhaus-Universität in Weimar. „Ich musste bei der Eignungsprüfung einen Morph aus Stabmixer und einer Tafel Schokolade zeichnen und eine technische Zeichnung einer individuell entworfenen Mausefalle erklären“, erinnert sich die 23-Jährige, die vor Kurzem ihr Studium abgeschlossen hat und schon immer etwas im künstlerisch-kreativen Bereich machen wollte.

Bevor man nach Weimar eingeladen wird, müssen Bewerber*innen sich online registrieren und mit einer „Hausaufgabe“, die bei der Uni eingereicht wird, überzeugen. „Es geht übrigens nicht darum, super gut im Zeichnen zu sein. Worauf mehr geachtet wird, sind Kreativität und Fantasie, die man in die Aufgabe einbringt, und dass man als Typ zum Bauhaus-Universitätsleben passt, denn das ist schon besonders“, sagt Hanni Nguyen.

Viel Arbeit in Werkstätten

Hanni Nguyen bearbeitet Holz mit einer Stichsäge. Hanni Nguyen bearbeitet Holz mit einer Stichsäge.

Hanni Nguyen

So wird gleich im ersten Semester ordentlich Gas gegeben – und zwar in Form von alle zwei Wochen wechselnden Speed-Projekten. „Kurzschluss“ nennt sich das Ganze und kam bei Hanni Nguyen sehr gut an: „Das macht total Spaß, weil man so alle Professoren mit ihren Fachgebieten – etwa handwerkliches Produktdesign, Industrie- oder Interaction Design – kennenlernt, aber auch die Uni, die Leute und die vielen Werkstätten.“

Werkstätten, davon gibt es viele auf dem Campus, sodass durchaus handwerkliches Geschick vonnöten ist. „Die Werkstätten ermöglichen die Arbeit mit jedem erdenklichen Material, das man in einem Projekt umsetzen kann, von Holz über Keramik und Gips bis hin zu Kunststoff und 3-D-Druck. Und sie sind obendrein super modern ausgestattet.“

Apropos Projekt: Im zweiten Semester arbeiten die Studierenden alle an einem vorgegebenen Projekt, das sich „Studentischer Arbeitsplatz“ nennt und der Frage nachgeht, wie der optimale Arbeitsplatz aussieht. Am Ende des Semesters entsteht so ein eigener Tisch, der im weiteren Verlauf mit in die Arbeitsräume oder Ateliers genommen wird.

Freie Wahl und Zeiteinteilung

Ab dem dritten Semester wird nicht nur jahrgangsübergreifend gearbeitet, sondern es ist auch Selbstständigkeit gefragt. „Man muss ein Projekt-, Wissenschafts- und Fachkursmodul frei wählen, was angesichts des riesigen und spannenden Angebots für mich erst einmal eine Herausforderung darstellte. Zumal man interdisziplinär wählen kann und so zum Beispiel auch bei den Kommilitonen aus der visuellen Kommunikation reinschnuppern darf“, erzählt Hanni Nguyen.

In der Projektarbeit war ebenfalls eigenständiges Arbeiten gefordert. Wie viel Zeit verbringe ich mit der Recherche und Ideenfindung? Wie viel braucht es für die Umsetzung und Testen des Produkts? Hier ist vor allem eines gefragt: ein gutes Zeitmanagement. Am Ende des Semesters und im Rahmen der Bachelorarbeit wird ein Dokumentations-Buch abgegeben, in das alles, was mit dem Projekt zu tun hat, reingehört. „Benotet wird der Prozess und nicht unbedingt das Ergebnis, da Kreativität ja schlecht benotet werden kann“, erklärt die Designbegeisterte, die ihre Fähigkeiten im Rahmen eines Masterstudiums ausbauen möchte.

Video: Produkt-, Industriedesign

Der Artikel enthält ein Video mit weiteren Informationen.

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