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Gleich nach dem Studium in den Traumjob – so läuft es bei einer Karriere in der Wissenschaft nicht. Es gibt unterschiedliche Wege, um einen Ruf als Professorin oder Professor zu erhalten.
Es lohnt sich, noch während des Studiums erste Weichen zu stellen. Hilfreich ist es, eine Stelle als studentische Hilfskraft oder wissenschaftliche Hilfskraft zu erlangen. So lernt man die Abläufe an einem Lehrstuhl besser kennen und kann herausfinden, ob die Arbeit wirklich so attraktiv ist wie gedacht. Netter Nebeneffekt: Man kann einer Professorin oder einem Professor über die Schulter schauen und Kontakte knüpfen. Das kann sehr hilfreich sein, wenn man nach Studienabschluss promovieren möchte.
Allerdings ist es manchmal schwierig, eine sogenannte Hiwi-Stelle zu bekommen. Trotzdem sollte man nicht aufgeben und anfragen, ob man ein Praktikum am Lehrstuhl machen kann. Auch das kann ein guter erster Schritt für weitere Kontakte sein und möglicherweise die Türen für eine Hiwi-Stelle öffnen.
Möchte man promovieren, hat man zwei Möglichkeiten:
Entweder sucht man sich eine Doktormutter oder einen Doktorvater, die oder der einen bei der Doktorarbeit („Dissertation“) unterstützt und begleitet.
Eine andere Option bietet ein Promotionsstudium in einem Graduiertenkolleg. Zeitlich befristet wird es Promovierenden hier etwa ermöglicht, zu einem gemeinsamen Thema interdisziplinär zu forschen, während sie von Hochschullehrenden betreut werden. Graduiertenkollegs gibt es allerdings nicht an allen Hochschulen. Deswegen muss man sich informieren, was im angestrebten Fachbereich an der eigenen und an anderen Hochschulen angeboten wird.
Etwas anders ist es an Fachhochschulen (FH) beziehungsweise Hochschulen für Angewandte Wissenschaften (HAW), denn sie besitzen zurzeit lediglich vereinzelt und in wenigen Fachbereichen das Promotionsrecht. Leistungsstarke FH- beziehungsweise HAW-Absolventinnen und -Absolventen können aber in kooperativen Promotionsverfahren den Doktorgrad erlangen. Dabei hat man eine Betreuerin oder einen Betreuer an einer FH oder HAW sowie gleichzeitig eine Betreuerin oder einen Betreuer an einer Universität, die einen zur Promotion führen.
Eine gute Promotion ist Voraussetzung für die Habilitation. Mit der Habilitation vertieft man seine Forschungen und Lehrerfahrungen noch weiter. Die Habilitation selbst ist eine Hochschulprüfung, mit der die Befähigung zur selbstständigen Forschung und Lehre bescheinigt wird. War man während der Promotion an einen Lehrstuhl angebunden und möglicherweise mit anderen an einem Forschungsprojekt beteiligt, geht es bei der Habilitationszeit darum, das eigene Forschungsfeld zu entdecken, auszubauen und das wissenschaftliche Profil zu schärfen.
Neben der Habilitation gibt es andere Möglichkeiten, sich für eine Universitätsprofessur zu qualifizieren. Hierzu gehört insbesondere die Juniorprofessur. Wie der Name schon sagt, ist das eine besondere Art der Professur. Damit einher geht eine Lehrverpflichtung – man muss also Lehrveranstaltungen abhalten – und bringt zudem seine Forschungen voran. Juniorprofessuren sind in der Regel auf sechs Jahre befristet.
Bleibt man für diese beiden Wege nicht an einer Universität, ist es insbesondere in technischen Fächern eine weitere Option, für die Habilitation in die Industrie zu gehen. Dafür gibt es meist Kooperationen zwischen einer Hochschule und einem Unternehmen, sodass man parallel arbeiten und forschen kann.
Die Habilitation ist in Deutschland die formale Qualifikation für eine Universitätsprofessur. Allerdings gibt es in diesem Bereich meist wenige freie Stellen. Abhängig vom eigenen Fachgebiet benötigt man daher möglicherweise auch Geduld und Glück, um zum Ziel zu kommen.
Eine Besonderheit sind die vor einigen Jahren geschaffenen Tenure-Track-Professuren. Das sind Stellen für Juniorprofessorinnen und -professoren, mit denen man – nach positiver Bewertung – die Garantie auf eine unbefristete höhere Stelle nach Abschluss der Juniorprofessur hat. Einfach gesagt: Erfüllt man bestimmte Kriterien, wird einem eine Professur freigehalten.
Stand: 14.11.2023
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