zum Inhalt

Steuerberater/in: „Steuerformulare ausfüllen? Fehlanzeige!“

Privatpersonen und Unternehmen durch den Steuerrechtsdschungel führen: Alexandra Schormann (32) ist Steuerberaterin bei Möhrle Happ Luther in Hamburg.

Deutsche Gesetzbücher stehen auf einem Tisch.

Zurzeit bearbeiten wir die Jahresabschlüsse der Mandanten“, erläutert Alexandra Schormann. „Danach folgen meist die Steuererklärungen. Ab und an kommt es vor, dass Mandanten uns anrufen und steuerliche oder betriebswirtschaftliche Fragen haben. Dann muss ich priorisieren und entscheiden, was Vorrang hat“, berichtet die Steuerberaterin. Einen typischen Arbeitstag gibt es nicht. „Meist checke ich morgens erst einmal meine E-Mails und setze da schon erste Prioritäten für die weitere Bearbeitung.“

Als Steuerberaterin hat Alexandra Schormann täglich mit vielen Unterlagen zu tun. Unterstützt wird sie dabei von Steuerfachangestellten und Steuerassistenten. „Sie bereiten die Unterlagen für mich vor. Ich prüfe dann, ob sie richtig und vollständig sind. Darüber hinaus halte ich den direkten Kontakt zu unseren Mandanten und stehe ihnen als Ansprechpartnerin zur Verfügung.“

Der Weg zur Steuerberaterin

Ein Portrait-Foto von Alexandra Schormann. Ein Portrait-Foto von Alexandra Schormann.

Alexandra Schormann

Bevor Alexandra Schormann zur Steuerberaterin bestellt wurde, musste sie einiges an Durchhaltevermögen beweisen. Nach dem Abitur absolvierte sie zunächst eine Ausbildung zur Steuerfachangestellten in einem kleinen Steuerbüro in Hamburg. Anschließend folgte ein BWL-Studium an der Universität Hamburg, das sie mit einem Bachelor abschloss. Als Steuerassistentin fing sie danach im September 2014 bei ihrem heutigen Arbeitgeber Möhrle Happ Luther an, um sich für die Tätigkeit als Steuerberaterin zu qualifizieren: „Damit man für die Prüfung zum Steuerberater zugelassen wird, sind drei Jahre Berufserfahrung erforderlich“, erklärt sie.

Doch mit der Zulassung ist es noch nicht geschafft. Wer die Prüfung zum Steuerberater schaffen will, muss großen Einsatz zeigen und sich intensiv darauf vorbereiten. „Sich einfach nur zur Prüfung anmelden, hingehen und schreiben, funktioniert nicht“, betont Alexandra Schormann.

Intensive Vorbereitungszeit

Der Lernaufwand ist hoch: „Ich habe ein Jahr vorher mit der Vorbereitung auf das Examen angefangen. Dafür gibt es verschiedene Lehrgänge“, erzählt die junge Frau. Sie hatte an einem Abend in der Woche abends nach der Arbeit sowie alle zwei Wochen ganztägig am Wochenende Unterricht. Darüber hinaus absolvierte sie einen sechswöchigen Klausurenkurs in Kiel: „Ich habe mir zu dieser Zeit ein Zimmer in einem Studentenwohnheim genommen und vor Ort gewohnt. In der Zeit haben wir etwa 30 Klausuren zur Probe geschrieben, die hinterher mit uns besprochen wurden“, berichtet sie. „Für diese Phase wurde ich von meinem Arbeitgeber freigestellt, anders wäre es gar nicht möglich gewesen.“

Für Alexandra Schormann hat sich die Mühe gelohnt. Gegenwärtig steht bei der 32-Jährigen die Weiterqualifizierung „on the Job“ an. Vieles, was sie aus der Theorie kennt, muss sie nun in die Praxis umsetzen. Langfristig kann sie sich vorstellen, sich im Bereich Erbschaftsteuer und Bewertung weiter zu qualifizieren. „Das ist steuerlich ein sehr spannendes Thema“, sagt sie.

Video: Duales Studium Steuern, Prüfungswesen

Der Artikel enthält ein Video mit weiteren Informationen.

Weitere Filme findest du auf der abi» Videoübersicht.