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Pflegefachmann: Menschen in jedem Alter pflegen

Während seiner schulischen Ausbildung zum Pflegefachmann lernt Jonah Abbasi (24) den Klinikalltag und die verschiedenen Spezialbereiche der Pflege kennen.

Medizinischer Assistent füllt Medizin um

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Als Jonah Abbasi seine Heimat Afghanistan aus politischen Gründen im Jahr 2014 verlassen musste, war er noch ein Schüler. Er folgte seiner Familie, die bereits drei Jahre zuvor nach Deutschland geflohen war, und lebte mit ihr zunächst in Erfurt. „Ich habe dort erst einmal die neunte Klasse einer Realschule besucht und mich dann bei verschiedenen Gymnasien beworben“, berichtet er. „Von einem kam eine Zusage, und dort konnte man sich zwischen den Fachrichtungen Datenverarbeitung und Gesundheit entscheiden.“

Er wählte Gesundheit und stellte damit die Weichen für seinen weiteren Weg. „Diese Schule habe ich nach der zwölften Klasse verlassen, weil mir die Fachhochschulreife genügte. Danach habe ich ein Freiwilliges Soziales Jahr beim Helios Klinikum in Erfurt gemacht.“ Die Arbeit dort und anderen Menschen zu helfen gefiel ihm so gut, dass er sich entschied, die Ausbildung zum Gesundheits- und Krankenpfleger zu machen – beziehungsweise zum Pflegefachmann. So heißt dieser Beruf inzwischen.

Pflege von Kranken, Kindern und Alten

Ein Porträt-Foto von Jonah Abbasi Ein Porträt-Foto von Jonah Abbasi

Jonah Abbasi

Diese Ausbildung wird an Berufsfachschulen angeboten und ist mit Praxisphasen in Gesundheitseinrichtungen gekoppelt. Jonah Abbasi bewarb sich bei der Asklepios Klinik Barmbek und dem Asklepios Bildungszentrum für Gesundheitsberufe (BZG) in Hamburg, das zur Klinik-Gruppe gehört. „Einen Platz zu bekommen, war mit meiner Fachhochschulreife kein Problem. Weil ich mit diesem deutschen Schulabschluss automatisch das Sprachniveau C1 habe, brauchte ich keinen extra Sprachtest zu machen.“ Zu bewältigen waren aber ein Bewerbungsgespräch in der Schule sowie ein Aufnahmetest. „Bei dem Test ging es um eine ethische Frage, zu der wir einen Fall beurteilen mussten.“ Er konnte mit seiner Antwort überzeugen und die Ausbildung beginnen.

Die Berufsausbildung wurde im Jahr 2020 generalisiert. Seither beinhaltet die Ausbildung neben der allgemeinen Krankenpflege auch Kinderkrankenpflege und die Altenpflege. „Daher geht es bei den Lernfeldern in der Schule um Themen aus all diesen Bereichen“, erklärt Jonah Abbasi. „Ich habe schon viel über pflegerische Maßnahmen sowie häufige Krankheiten bei Kindern und Senioren gelernt“; berichtet er. „Wir haben auch während der praktischen Ausbildung Einsätze auf der Kinderstation und in einem Pflegeheim.“

Die Vitalzeichen messen

Schule und Praxis wechseln immer in Blöcken von mehreren Wochen. „In der Praxis komme ich in verschiedene Fachbereiche der Klinik und darf das anwenden, was ich in der Schule lerne“, sagt Jonah Abbasi. Dabei lernt er die Besonderheiten und spezifischen pflegerischen Maßnahmen in den jeweiligen Fachbereichen kennen und sammelt praktische Erfahrungen. „Am Anfang haben wir zum Beispiel in sechs Wochen in der Schule die Basics wie Körperpflege, Prophylaxen und die Kontrolle der Vitalzeichen gelernt. In der Praxis durften wir diese dann anwenden.“

Jonah Abbasi war bereits in der Nephrologie. Diese Station kümmert sich um Nieren- und Bluthochdruckerkrankungen. Nach dem nächsten Schulblock wird er in der Ambulanten Pflege arbeiten. Für den 24-Jährigen war die schulische Ausbildung die richtige Entscheidung: „Nach dem Abschluss möchte ich als Pflegefachmann arbeiten und mich dann weiterbilden. Vielleicht werde ich nach paar Jahren Pflegemanagement studieren. Das könnte mir gefallen.“