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Ein letzter Gong ertönt, es wird leise im Saal. Hier und da noch ein Husten. Dann gehen die Scheinwerfer an, und das Publikum wird in eine andere Welt entführt. Damit all das passieren kann, müssen viele unterschiedliche Professionen nahtlos ineinandergreifen. Auch einige spannende Ausbildungsberufe gehören dazu.
„Besonders reizvoll finde ich, dass alles live ist, man mit dem Publikum, den anderen Tänzerinnen und Tänzern in diesem Moment in Kontakt treten, sie in das Stück miteinbeziehen kann und man mit allen verbunden ist. Ich mag es, mit Menschen zu interagieren“, sagt Lara Sophia Brenneisen (26). Sie hat eine schulische Ausbildung zur Bühnentänzerin an der Contemporary Dance School Hamburg (CDSH) absolviert.
„Im ersten Jahr haben wir uns mit verschiedenen Tanztechniken wie Ballett und modernen Stilen beschäftigt“, wirft Lara Sophia Brenneisen einen Blick in ihre Ausbildungszeit zurück. „Im zweiten Jahr mussten alle angehenden Tänzerinnen und Tänzer ein Soloprojekt auf die Bühne bringen, das eine politische Botschaft vermittelt, etwa Kritik an Tierversuchen oder die eigene Haltung zum Feminismus. Und im dritten, dem letzten Jahr, ging es darum, wie es ist, in einer Kompanie zu tanzen“, berichtet die ausgebildete Bühnentänzerin.
Tanz ist für mich der Ausdruck meiner Persönlichkeit in einer Sprache, die keine Worte braucht. Ich habe große Freude daran, diese Erfahrung auch abseits der Bühne als Leidenschaft weiterzugeben und zu teilen.
Lara Sophia Brenneisen, gelernte Bühnentänzerin
Lara Sophia Brenneisen tanzt schon seit ihrem vierten Lebensjahr Ballett. Trotzdem kam sie zunächst nicht auf die Idee, ihr Hobby zum Beruf zu machen. „Nach dem Abitur war ich völlig planlos und wusste gar nicht, was ich werden wollte. Deshalb habe ich erst einmal gejobbt und bin gereist“, erzählt sie. Ihre Eltern waren es schließlich, die sie an ihre Leidenschaft fürs Tanzen erinnerten. Motiviert absolvierte die Hamburgerin zunächst eine dreijährige schulische Ausbildung zur Tanzpädagogin. „Das war mir aber nicht genug, ich wollte noch mehr in die Welt der Kunst eintauchen, vor allem in den zeitgenössischen Tanz.“
So kam Lara Sophia Brenneisen zur CDSH, überzeugte bei der Aufnahmeprüfung und konnte die Bühnentanzausbildung absolvieren. Nebenher unterrichtete sie als Tanzpädagogin, auch um die Ausbildungskosten von damals 480 Euro im Monat zu finanzieren. Nach dem Abschluss standen ihr viele Wege offen. Inzwischen ist sie erfolgreich als freischaffende Tänzerin und Choreografin in Hamburg und im südlichen Schleswig-Holsteins tätig. Neben Projekten unterrichtet sie Tanz in verschiedenen Studios. „Tanz ist für mich der Ausdruck meiner Persönlichkeit in einer Sprache, die keine Worte braucht. Ich habe große Freude daran, diese Erfahrung auch abseits der Bühne als Leidenschaft weiterzugeben und zu teilen.“
Schulische Ausbildungen wie die von Lara Sophia Brenneisen sind eine Alternative zu einem Studium in einem Fach der darstellenden Künste. „Meist handelt es sich um Ausbildungen, die von privaten Lehrgangsträgern angeboten werden. Bei vielen fallen Gebühren an, die recht hoch sein können“, erklärt Marc Lamberty von der ZAV-Künstlervermittlung Berlin, einer Dienststelle der Bundesagentur für Arbeit. „Die Zugangsvoraussetzungen, Dauer der Ausbildung und Abschlussbezeichnungen können sehr unterschiedlich sein. Häufig gehört eine Aufnahmeprüfung dazu, bei der man sein Talent unter Beweis stellen muss.“
Schulische Ausbildungen gibt es beispielsweise zum/zur Bühnentänzer/in, zum/zur Schauspieler/in sowie zum/zur Theater-Regisseur/in. „Bei diesen Berufen ist man direkt an der kreativen Arbeit für das jeweilige Stück beteiligt. Dazu tragen aber auch all jene bei, die im Hintergrund tätig sind. Auch hier gibt es spannende Ausbildungsberufe“, ergänzt der Experte. Maskenbildner/innen etwa unterstützen Schauspieler/innen dabei, in ihre Rollen zu schlüpfen. Bühnenmaler/innen und Bühnenplastiker/innen fertigen Kulissen, Bühnen- und Szenenbilder an. Fachkräfte für Veranstaltungstechnik sorgen dafür, dass Licht-, Ton-, Video- und Bühnentechnik die gewünschten Effekte erzielen.
„In die zuletzt genannten Berufe führt – anders als bei den anderen – eine duale Berufsausbildung“, ergänzt Marc Lamberty. Die Ausbildung findet also parallel am Theater und in der Berufsschule statt. Auch Quereinstiege über Assistenzen, Praktika und Hospitationen seien am Theater nicht selten, merkt er an. „Wer nicht mehr selbst auf der Bühne stehen kann oder möchte, kann zum Beispiel als Souffleur oder Souffleuse ein neues Tätigkeitsfeld finden.“ Eine weitere Möglichkeit ist der Beruf des/der Inspizient/in, der/die alle Schritte für den reibungslosen Ablauf einer Theater- oder Konzertveranstaltung koordiniert. Für beide Berufe ist kein bestimmter Bildungsgang vorgeschrieben. Eine Ausbildung oder Berufserfahrung im Bereich Schauspiel oder Gesang kann jedoch hilfreich sein.
„Auf jeden Fall sollten Interessierte Enthusiasmus mitbringen, man sollte also für die Sache regelrecht ‚brennen‘. Außerdem muss man zeitlich sehr flexibel sein, denn Proben und Auftritte finden zu allen Tageszeiten statt“, erläutert Marc Lamberty, der selbst viele Jahre als Musicaltänzer auf der Bühne stand. „Außerdem braucht man viel Disziplin und Teamfähigkeit – im Theater müssen sich alle Gewerke aufeinander verlassen können.“ Allen, die es wagen wollen, gibt er einen Tipp für den Berufseinstieg: „So früh wie möglich praktische Erfahrungen sammeln. Eine Hospitanz oder zum Beispiel ein Job in der Regieassistenz sind sehr hilfreich. So kann man sich gegenseitig beschnuppern und lernt die Atmosphäre am Theater kennen.“
„Die Arbeitsmarktlage für Einsteigerinnen und Einsteiger ins Theatergeschäft ist nicht unproblematisch. Für einen erfolgreichen Berufsweg sind neben Können viel Ausdauer, regionale Mobilität und oft auch ein Quäntchen Glück erforderlich“, ergänzt Claudia Suttner vom Team Arbeitsmarktberichterstattung der Bundesagentur für Arbeit. Denn: Eine unbefristete Festanstellung ist am Theater eher die Ausnahme. Viele Kreative werden auf Projektbasis engagiert. Jede oder jeder Zweite arbeitet im Bereich Schauspiel und bei Theaterproduktionen selbstständig.
„Im Jahr 2024 waren knapp 90.000 Personen in Berufen der Theater-, Film- und Fernsehproduktion, der Veranstaltungs-, Kamera- und Tontechnik, der Bühnen- und Kostümbildnerei sowie in Schauspiel, Tanz und Bewegungskunst sozialversicherungspflichtig beschäftigt – etwa so viele wie im Vorjahr“, sagt die Arbeitsmarktexpertin. Zuletzt habe sich die Konjunkturschwäche auch auf den Bereich Theater ausgewirkt: Die Arbeitslosigkeit stieg in den vergangenen zwei Jahren wieder auf zuletzt 12.000. 4.000 freie Stellen wurden im Laufe des Jahres 2024 gemeldet; im Monatsdurchschnitt waren es knapp 2.000.
Das Onlinelexikon der Bundesagentur für Arbeit bietet über 3.000 aktuelle Berufsbeschreibungen in Text und Bild (Suchwort: Theater).
Das Filmportal der Bundesagentur für Arbeit listet Filme über Ausbildungsberufe und Studiengänge.
Die Ausbildungsplatzsuche der Bundesagentur für Arbeit ermöglicht die Suche nach dualen Ausbildungsplätzen in ganz Deutschland.
Dieses Angebot der Bundesagentur für Arbeit erlaubt die bundesweite Recherche nach schulischen Ausbildungen.
Stand: 20.02.2025
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