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Fachkraft für Veranstaltungstechnik: Beleuchtung, Ton und Videotechnik

Eric Gärtner (25) macht eine Ausbildung zur Fachkraft für Veranstaltungstechnik am Staatsschauspiel Dresden. Dabei lernt er alle technischen Bühnengewerke kennen, die bei einer Vorstellung zum Einsatz kommen können.

Wenn sich eine Schauspielerin oder ein Schauspieler im Spotlight bewegt, steht Eric Gärtner parat. Während der Theateraufführung bewegt er den Lichtkegel eines Profilscheinwerfers, den sogenannten Verfolger, mit. Der 25-Jährige sorgt aber nicht nur für das passende Licht. Als angehende Fachkraft für Veranstaltungstechnik kümmert er sich auch um den Ton und die Videotechnik, falls letztere Teil eines Stücks ist. „Diese drei Gewerke lernen wir während der ersten Hälfte unserer Lehrzeit kennen, um in der Praxis gut auf die Zwischenprüfung vorbereitet zu sein“, erklärt der Auszubildende. Sein Ausbildungsbetrieb ist das Staatsschauspiel Dresden mit Bühnen am großen und kleinen Haus.

  • Porträt von Eric

    Wenn wir in unseren Arbeitsgebieten eingelernt sind, dürfen wir auch schon einiges selbstständig machen.

    Eric Gärtner, Fachkraft für Veranstaltungstechnik in Ausbildung

Künstlerinnen und Künstler „verkabeln“

Eric Gärtner ist mittlerweile im zweiten Lehrjahr und hat schon bei allen Gewerken jeweils sechs Monate mitgearbeitet. „Im Bereich Ton gehört zum Beispiel dazu, Künstlerinnen und Künstler mit Mikrofonen auszustatten und zu verkabeln, damit alle über Lautsprecher gut zu hören sind.“ Bei vielen Theaterstücken wird außerdem inzwischen Videotechnik als kreatives Element eingesetzt. Hierfür musste er beispielsweise Projektoren aufbauen oder eine LED-Wand auf der Bühne installieren. Die Arbeitssicherheit spielt bei all diesen Aufgaben eine große Rolle, deswegen erfolgt alles unter Aufsicht einer Meisterin oder eines Meisters für Veranstaltungstechnik. „Wenn wir in unseren Arbeitsgebieten eingelernt sind, dürfen wir auch schon einiges selbstständig machen“, freut sich Eric Gärtner. Teamfähigkeit, technisches Grundverständnis und ein gutes räumliches Vorstellungsvermögen beim Lesen von Plänen sind im Beruf von Vorteil.

Im kreativen Entstehungsprozess arbeiten die künstlerische und die technische Seite eng zusammen. Das heißt, Fachkräfte für Veranstaltungstechnik müssen nicht nur Anweisungen der Regie umsetzen. „Bei Theaterstücken auf unseren kleineren Bühnen können wir auch bei den Proben eigene Vorschläge einbringen, wenn es zum Beispiel um eine Farbe für das optimale Licht geht“, schildert er. Genau dieses Zusammenspiel von Technik und Kunst fasziniert Eric Gärtner besonders. Deswegen begann er nach dem Abitur zunächst ein Studium der Medientechnik, das ihm jedoch zu theoretisch angelegt war und inhaltlich nicht seinen Erwartungen entsprach. „Aber ich habe dabei gemerkt, dass ich für die Veranstaltungstechnik brenne. Zu einer Illusion beizutragen, die das Publikum sieht, ohne mitzubekommen, was hinter der Bühne passiert – das finde ich total spannend.“

Alle zwei Wochen Berufsschule

Eric Gärtner ist einer von zehn „dualen“ Azubis am Staatsschauspiel Dresden. Alle zehn, darunter auch einige junge Frauen, besuchen alle 14 Tage die Berufsschule. Für Eric Gärtner stehen dabei neben allgemeinbildenden Fächern wie Technisches Englisch oder Sozialkunde vor allem Beleuchtung, Ton und Videotechnik auf dem Stundenplan. „Hier lernen wir unter anderem, wie Licht entsteht und sich ausbreitet, oder welche Eigenschaften ein Ton hat. So können wir alles in der betrieblichen Praxis besser verstehen und anwenden, wenn es zum Beispiel darum geht, einen Bühnenbereich atmosphärisch auszuleuchten.“ Weitere grundlegende Fächer sind Elektrotechnik, Brandschutz und Arbeitssicherheit, um Unfälle zu vermeiden.

Auch abends arbeiten

„Wir steigen öfter auf Leitern hoch, hinauf zu Galerien, um Scheinwerfer zu montieren. Höhentauglich sollte man schon sein“, weiß Eric Gärtner aus eigener Erfahrung. Den richtigen Umgang mit entsprechender Schutzausrüstung erlernt er ebenfalls in seiner Ausbildung. „Außerdem sollte man mit wechselnden Arbeitszeiten zurechtkommen. Weil viele Proben vor- oder nachmittags, die Aufführungen aber oft abends stattfinden, haben wir je nach Einteilung Früh- oder Spätschicht und arbeiten auch mal an Wochenenden“, ergänzt er. „Mir gefällt das gerade gut, weil man seinen Alltag so viel flexibler gestalten kann.“

Nach der nun bald anstehenden Zwischenprüfung wird er sich auf eines der Gewerke spezialisieren. „Ich möchte gern den Ton wählen. Dieser Bereich gefällt mir besonders gut, weil ich auch selbst elektronische Musik mache.“ In diesem Bereich hofft er, nach der Ausbildung vom Theater übernommen zu werden. „Ansonsten gibt es mit dieser breit aufgestellten Ausbildung noch viele andere Möglichkeiten, zum Beispiel bei Film und Fernsehen oder Konzertveranstaltern.“

So kann ein Arbeitstag aussehen. >>

Video: Fachkraft - Veranstaltungstechnik

Der Artikel enthält ein Video mit weiteren Informationen.

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