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Eurokauffrau: Handel mit Einsatzstoffen aus der ganzen Welt

Wer gerne organisiert, Freude an Zahlen hat und es liebt, in verschiedenen Sprachen zu kommunizieren, könnte sich den Beruf Eurokauffrau oder Eurokaufmann näher anschauen. Alicia Cordt (22) hat sich dafür entschieden und befindet sich im dritten Ausbildungsjahr bei BASF in Ludwigshafen.

Porträt von Alicia Cordt

Im Laufe ihrer Ausbildung am Hauptsitz des Chemiekonzerns hat Alicia Cordt viele Einsatzbereiche von Eurokaufleuten kennengelernt. „In jeder Abteilung, in der ich war, hatte ich eine Einarbeitungszeit, bis mir feste Routinen vertraut waren. Dann durfte ich selbstständig arbeiten. Ich hatte von Anfang an viel Verantwortung, habe mich aber nie alleine gelassen gefühlt, weil ich immer jemanden fragen konnte“, erzählt die Auszubildende.

Eurokaufleute durchlaufen eine doppeltqualifizierende Erstausbildung. Das bedeutet: Parallel zur Ausbildung zur Industriekauffrau erwirbt Alicia Cordt die Zusatzqualifikation „Eurokauffrau“, in der neben sprachlichen Kompetenzen alles vermittelt wird, was zu internationalen Geschäftsprozessen gehört – beispielsweise Währungsrechnung, internationales Vertragsrecht oder die sogenannten Incoterms, die weltweit anerkannte Vertrags- und Lieferbedingungen beinhalten.

  • Als Industriekauffrau muss man seine Arbeit selbst strukturieren können. Außerdem braucht man eine Affinität zu Zahlen und man sollte Lust haben, zum Beispiel mit Excel zu arbeiten. Für den internationalen Handel ist es natürlich wichtig, in verschiedenen Sprachen zu kommunizieren.

    Alicia Cordt, angehende Eurokauffrau

Kommunikation rund um den Globus

Alicia Cordt arbeitet gerne mit Office-Programmen und hat Spaß an Organisation. „Als Industriekauffrau muss man seine Arbeit selbst strukturieren können. Außerdem braucht man eine Affinität zu Zahlen und man sollte Lust haben, zum Beispiel mit Excel zu arbeiten. Für den internationalen Handel ist es natürlich wichtig, in verschiedenen Sprachen zu kommunizieren“, weiß die 22-Jährige.

Zusätzlich zu Englisch belegt Alicia Cordt das Wahlpflichtfach Spanisch. In der Schule hatte sie bereits Französisch. Am Ende des zweiten Ausbildungsjahres war sie zudem vier Wochen im spanischen Valencia. Mit Ende ihrer Ausbildung wird sie ein B1-Zertifikat in Englisch haben und ein A1-Zertifikat in Spanisch (siehe Infokasten unten).

Vielfalt an Aufgabenbereichen

Dass sie einen kaufmännischen Beruf erlernen wollte, wusste Alicia Cordt spätestens seit der neunten Klasse, als sie ihr Schul-Betriebspraktikum bei einem Landmaschinenhersteller absolviert hat. Da sie in Mannheim aufgewachsen ist, war ihr BASF am nahegelegenen Standort Ludwigshafen vertraut, sodass es nahelag, sich dort zu bewerben.

„Ich habe in meiner Ausbildung viel in der Praxis erleben und lernen können,“ erzählt Alicia Cordt. Im ersten Halbjahr war sie in der Ausbildungsplanung, wo sie unter anderem Ablaufpläne für interne Schulungen erstellt und gepflegt hat. Anschließend wurde sie im Betriebsbüro eingesetzt, das die Produktplanung begleitet und sowohl für Einsatzstoffe als auch für Personalplanung zuständig ist. Danach ging es für ein weiteres halbes Jahr zurück in die Ausbildungsabteilung, diesmal zum Ausbildungsmarketing, wo sie Social-Media-Accounts mitbetreut und Veranstaltungen für Ausbildungsinteressierte mitorgansiert hat.

Das vierte Halbjahr verbrachte sie im Bereich Supply-Chain. Hier werden zum Beispiel Transporte organisiert und abgewickelt, darunter Schiffstransporte von Deutschland nach China.

Der schulische Teil ihrer Ausbildung findet jeweils am Ende eines Halbjahres in sechs- bis achtwöchigen Blöcken statt. „Ich finde es gut, dass wir uns in der übrigen Zeit voll auf die Praxisphase konzentrieren können und so durchgehend Teil des Geschäftslebens bleiben“, betont die angehende Eurokauffrau.

„Ich werde übernommen“

Im dritten Jahr durfte Alicia Cordt zurück in ihre Wunschabteilung, die Produktionsplanung. Mittlerweile hat sie ihre schriftliche Prüfung gemeistert, zu der die bestandenen Sprachenzertifikate gehören und der internationale Computerführerschein, der belegt, dass sie vertieftes Wissen in Word, Excel und PowerPoint hat. Am Ende der Ausbildung erwartet sie noch eine mündliche Prüfung, anschließend wird sie in ihrer Abteilung weiterarbeiten: „Ich weiß jetzt schon, dass ich übernommen werde, und ich hatte mir die Produktionsplanung als Übernahmeabteilung gewünscht“, verrät sie stolz.

Alicia Cordt möchte erst einmal Berufserfahrung sammeln und vielleicht noch ein Studium anschließen, um ihre beruflichen Perspektiven zu erweitern – am liebsten berufsbegleitend.

So kann ein Arbeitstag aussehen >>

Unterschiedliche Sprachniveaus

Mit der Sprachniveauskala kann die eigene sprachliche Kompetenz eingeschätzt werden.

Der Gemeinsame europäische Referenzrahmen (GeR) für Sprachen nimmt eine klassische Aufteilung der Lernbereiche in Grund-, Mittel- und Oberstufe vor:

  • Kompetenzniveau A beschreibt eine elementare Sprachverwendung.
  • Kompetenzniveau B beschreibt eine selbstständige Sprachverwendung.
  • Kompetenzniveau C beschreibt eine kompetente Sprachverwendung.

Die jeweiligen Niveaustufen werden noch einmal in je eine höhere und eine niedrigere Stufe in insgesamt sechs Niveaustufen aufgefächert. Daraus ergibt sich folgende Aufteilung: A1 und A2, B1 und B2, C1 und C2.

Weitere Informationen

BERUFENET

Das Onlinelexikon der Bundesagentur für Arbeit bietet über 3.000 aktuelle Berufsbeschreibungen in Text und Bild (Suchwort: Eurokaufmann/-frau). www.arbeitsagentur.de/berufenet

BERUFE.TV

Das Filmportal der Bundesagentur für Arbeit listet Filme über Ausbildungsberufe und Studiengänge. www.berufe.tv

Ausbildungsplatzsuche

Die Ausbildungsplatzsuche der Bundesagentur für Arbeit ermöglicht die Suche nach dualen Ausbildungsplätzen in ganz Deutschland. www.arbeitsagentur.de/ausbildungsplatzsuche

AusbildungPlus

Portal des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) zu dualen Studiengängen und Ausbildungsangeboten mit Zusatzqualifikation www.bibb.de/ausbildungplus