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Als angehender Fluggerätmechaniker der Fachrichtung Triebwerkstechnik wacht Julian Saleschus (19) gemeinsam mit seinen Kolleginnen und Kollegen darüber, dass die Herzstücke der Flugzeuge reibungslos laufen und die Maschinen Fluggäste und Besatzung sicher transportieren können.
Seit Ausbildungsbeginn hat Julian Saleschus einen weiten Arbeitsweg: In den ersten Monaten der dreieinhalbjährigen Ausbildung setzte er sich zu Hause in Berlin-Treptow aufs Motorrad, um die Strecke nach Blankenfelde-Mahlow in Brandenburg zurückzulegen, zur Niederlassung seines Ausbildungsunternehmens, des Triebwerksherstellers Rolls-Royce Deutschland. Mittlerweile nimmt der 19-Jährige das Auto.
Zeitlich muss Julian Saleschus flexibel sein, denn seit dem zweiten Ausbildungsjahr arbeitet er in Früh- und Spätschicht. Die vielen Kilometer nimmt er gerne in Kauf: „Während der zwei Oberstufenjahre am Gymnasium habe ich immer davon geträumt, nicht mehr die Schulbank zu drücken, sondern etwas Praktisches zu machen“, berichtet er.
Der Zufall wollte es, dass zwei seiner Freunde zu Gast beim Tag der Ausbildung seines heutigen Arbeitgebers waren und davon schwärmten. Julian Saleschus bewarb sich bei Rolls-Royce und setzte sich in einem Auswahlverfahren mit Assessment-Center, Werksführung und Fragerunde zu Allgemeinwissen und technischem Grundverständnis als einer von vierzehn durch.
Während der zwei Oberstufenjahre am Gymnasium habe ich immer davon geträumt, nicht mehr die Schulbank zu drücken, sondern etwas Praktisches zu machen.
Julian Saleschus ist angehender Fluggerätmechaniker der Fachrichtung Triebwerkstechnik.
Das erste Jahr verbringen alle Azubis gemeinsam in der Lehrwerkstatt. Hier lernen sie die Grundlagen der Metallbearbeitung wie Bohren, Drehen und Fräsen – von Hand und mit Maschinen. Auch Kenntnisse in 3-D-Druck und im CNC-Fräsen (computerunterstützte Maschinensteuerung) werden vermittelt. „Beim ersten Teil der Abschlussprüfung, die mich im März erwartet, müssen wir zeigen, was wir können. Wir bekommen dann ein Bauteil, das einem Flugzeugrumpf nachempfunden ist, und montieren zum Beispiel einen Hebelmechanismus“, erzählt Julian Saleschus.
In den folgenden Ausbildungsjahren durchlaufen die angehenden Fluggerätmechaniker der Fachrichtung Triebwerkstechnik die verschiedenen Abteilungen und wechseln dabei im Schnitt alle drei Monate. Pro Abteilung begleitet sie eine Ausbildungsbeauftragte oder ein Ausbildungsbeauftragter. Julian Saleschus erhält in dieser Zeit Einblick in den Wareneingang, das Lager für die Triebwerksteile, das Mess- und Kalibrierzentrum für die hochpräzisen Werkzeuge, die Montagebereiche und den Triebwerks-Prüfstand. „Letzterer hat eine wichtige Funktion in unseren Abläufen, denn jedes Triebwerk wird anschließend auf Herz und Nieren geprüft.“
Am deutschen Standort des britischen Unternehmens werden Triebwerke entwickelt, montiert und betreut. Was Julian Saleschus in den Abteilungen lernt, ist relevant für seine praktische Abschlussprüfung am Ende der Ausbildung. An der Berufsschule erwerben die Azubis unter anderem Kenntnisse der physikalischen Grundlagen für ihren Beruf und machen sich im zweiten und dritten Lehrjahr detailliert mit Aufbau und Funktionsweise des Otto-Motors und der Gasturbine vertraut.
Nach Julian Saleschus‘ Erfahrung ist es in seiner Ausbildung vorteilhaft, wenn man mit den Naturwissenschaften nicht allzu sehr auf Kriegsfuß steht. „Die Inhalte in Mathematik sind aber deutlich weniger komplex als im Abi“, findet er. Da er das zweite Ausbildungsjahr gerade erst begonnen hat, macht sich der angehende Fluggerätmechaniker bisher noch nicht zu viele Gedanken, wie es nach dem Abschluss für ihn weitergehen könnte. „Ich möchte zunächst einmal hierbleiben, meine Arbeitsroutinen vertiefen und noch viel lernen“, sagt er.
Grundsätzlich stehen ihm ein Studium oder eine Techniker-Weiterbildung offen. Alternativ kann er im Unternehmen selbst die Berechtigung erwerben, auf verschiedenen Ebenen die Triebwerke zu prüfen – mit steigender Komplexität und Verantwortung. Die Wartungsintervalle bestimmen die Luftfahrtvorschriften. „Manche Kolleginnen und Kollegen übernehmen Personalverantwortung, zum Beispiel indem sie ein Team leiten. Das könnte ebenso eine spannende Perspektive sein“, meint Julian Saleschus.
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Stand: 28.12.2023
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