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Moderatorin (Funk, Fernsehen): „Eine gute Moderation ist Teamleistung“

Yvonne-Christin Holzwart (27) moderiert beim nationalen Rocksender „Rock Antenne“. Bei ihrer Tätigkeit, für die sie neben ihrem Studium eine mediale Aus­bildung bei M94.5 absolvierte, setzt sie auch Künstliche Intelligenz (KI) ein.

Moderatorin Yvonne-Christin Holzwart steht vor einem Mikro.

Musik hören, die man mag, und dafür auch noch bezahlt werden? Das wünschen sich viele Menschen, die gerne in die Welt der Klänge eintauchen. Für Yvonne-Christin Holzwart ist es Alltag: „Wer kann schon von sich behaupten, während der Arbeit die ganze Zeit richtig gute Musik zu hören – und das auch noch ziemlich laut?“

Die Münchnerin arbeitet seit mehreren Jahren als Moderatorin bei Rock Antenne, einem über­regional empfangbaren Sender aus ihrer Heimat­stadt. „Das ist genau das, was ich immer machen wollte. Ich bin sehr glücklich, dass mein Berufs­traum in Erfüllung gegangen ist“, schwärmt die 27-Jährige. Neben der Musik liebt Yvonne-Christin Holzwart am Moderieren vor allem, dass es so abwechs­lungs­reich und lebendig ist:

  • Porträt von Yvonne-Christin Holzwart

    Wenn ich morgens in den Sender fahre, habe ich keine Ahnung, was an diesem Tag alles passieren wird. Man lernt täglich unglaublich viele verschiedene Menschen, Geschichten und Perspektiven kennen.

    Yvonne-Christin Holzwart, arbeitet als Moderatorin (Funk, Fernsehen)

Intensive Ausbildungszeit in Theorie und Praxis

Yvonne-Christin Holzwart wusste früh: Sie wollte etwas mit Medien machen. Sie startete „ganz klassisch“, wie sie sagt, bei der Schülerzeitung und moderierte bereits während der Abiturzeit am Wochenende bei einem kleinen Münchner Radiosender. Nach Abi und Auslandsaufenthalt absolvierte sie das TV-Beitragsmacher-Praktikum bei afk.tv, das mittlerweile zur Mediaschool Bayern gehört, und begann danach, an der Ludwig-Maximilians-Universität in München Geschichtswissenschaften zu studieren.

Parallel durchlief sie eine mediale Ausbildung bei M94.5, einem Hörfunksender der Mediaschool zur Aus- und Fortbildung. Dabei kann man sich in Lehrredaktionen das journalistische Handwerk von Funk und Fernsehen aneignen. „Das war für mich ideal, weil ich so studieren, nebenbei intensiv Radio machen und vor allem viel Wissen in verschie­denen journalistischen Bereichen erwerben konnte“, fasst Yvonne-Christin Holzwart zusammen. Diese Ausbildung wird nicht vergütet. Aber da diejenigen, die sie absolvieren, nur anderthalb Tage pro Woche vor Ort arbeiten, können sie daneben ihr Studium anderweitig finanzieren.

Yvonne-Christin Holzwart tat das unter anderem mit Hallendurchsagen auf Messen und anderen Moderationsjobs. Die junge Frau moderierte damals neben der Radioausbildung außerdem drei Jahre ein Magazin auf münchen.tv. „In dieser Zeit bekam ich mit, dass die Rock Antenne für die Sendung Young Stars – eine Kooperation der Mediaschool mit Rock Antenne zur Nachwuchsförderung – neue Moderator/innen castet“, erinnert sie sich. Yvonne-Christin Holzwart bewarb sich und stand bereits einige Wochen später das erste Mal bei Rock Antenne im Studio. „Nach einem Jahr bei der Nachwuchssendung wurde ich dann aufs Hauptprogramm der Rock Antenne losgelassen.“ Eine wilde Zeit für die junge Münchnerin, denn wenig später begann sie, auch bei Antenne Bayern zu moderieren.

Nach Studienabschluss und zwei Jahren bei Antenne NRW in Köln ist sie seit 2022 nun wieder in München, begleitet regelmäßig auf Rock Antenne die Rockrepublik durch den Vormittag und moderiert Veranstaltungen.

Auch das „Fahren“ der Sendung gehört dazu

In ihren Berufsjahren hat Yvonne-Christin Holzwart gelernt: Als Moderatorin präsentiert man ein Endprodukt, zu dem viele Menschen beigetragen haben. „Eine gute Moderation ist deshalb auch viel Teamleistung.“ Wenn sie morgens in den Sender kommt, schaut sie zunächst, was seit dem letzten Tag passiert ist, und verschafft sich einen Überblick darüber, was das Team bereits an Texten und Material vorbereitet hat. Bei Bedarf schreibt sie weitere Moderationen. „Während der Sendung habe ich aber manchmal eine spontane Idee und gestalte eine Moderation doch anders als geplant.“

Technisch gesehen ist übrigens die Zeit lange vorbei, als sich eine Moderatorin nicht um das „Fahren“ der Sendung kümmern musste. „Vereinfacht gesagt: Auch das Drücken ganz vieler bunter Knöpfe im Studio gehört zu meinen Aufgaben. Während der Ausstrahlung ist das Studiopult mein Schreibtisch, auf dem ziemlich viel gleichzeitig passiert. Auch da braucht es natürlich ein großes Team im Hintergrund“, führt Yvonne-Christin Holzwart aus. Bei diesem Teil ihrer Arbeit bedenkt die Moderatorin, welches Konzept sie befolgen muss, wann zum Beispiel welcher Jingle zu hören sein soll oder welche Hintergrundmusik.

Nach jeder Sendung wertet sie mit ihren Kolleginnen und Kollegen aus, was gut lief und was man optimieren könnte. Danach geht es an die redaktionelle Vorbereitung des nächsten Tages und der nächsten Sendungen, wozu auch regelmäßige Redaktionskonferenzen gehören. Am Nachmittag koordiniert die 27-Jährige verschiedene Redaktionsaufgaben: Sie erstellt Sendepläne, verteilt Themen und bespricht, wie diese umgesetzt werden sollen. „Alles in allem habe ich einen sehr abwechslungsreichen, aber auch strukturierten Arbeitsalltag“, erklärt die Münchnerin.

Moderieren mit digitaler Unterstützung

Natürlich setzt Yvonne-Christin Holzwart an ihrem Arbeitsplatz auch digitale Instrumente ein und schätzt die Möglichkeiten, die diese bieten: „Ich kann beispielsweise im Studio während meiner Sendung sehen, wie viele Hörerinnen und Hörer gerade über unsere Webstreams das Programm mitverfolgen.“ In ihrer redaktionellen Tätigkeit nutzt die Moderatorin verstärkt KI, zum Beispiel bei der Faktenrecherche. „Wichtig ist allerdings, dass man die Ergebnisse immer noch einmal überprüft“, resümiert die 27-Jährige.