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Medientechnologe Druck: Ein gutes Auge für Farben

Die Welt der Farben fasziniert Nicolas Born. Auch in seiner Ausbildung zum Medientechnologen Druck erweist sich sein Farberständnis als großer Vorteil. In seinem Einsatzbereich, dem Bogendruck, muss der 20-Jährige zum Beispiel regelmäßig prüfen, ob die Farbzusammenstellung richtig justiert ist. Dafür setzt er auch digitale Instrumente ein.

Medientechnologe Nicolas Born prüft die Farbgebung eines Druckbogens.

Das Blau des Eisvogels. Das Grün junger Birken. Das Gelb blühender Sonnenblumenfelder. Das Schwarz einer Gewitterwolke: Die Natur ist voller Farben. Nicolas Born zieht es oft nach draußen, um diese ganze Palette zu erkunden. „Ich bin in meiner Freizeit gerne in der Natur, weil mich die Vielfalt der Farben fasziniert, die bei Tieren und Pflanzen zu finden ist“, erzählt der Bielefelder.

Kurz vor seinem Abitur informierte sich Nicolas Born auf Ausbildungsmessen über mögliche Berufe. Dort lernte er einen Recruiter des Unternehmens Mohn Media kennen, der ihn begeisterte. „Zusammen mit ihm habe ich einen Farbtest durchgeführt. Er meinte, dass ich ein gutes ‚Farbauge‘ habe, und empfahl mir, mich bei Mohn Media zu bewerben.“ Der junge Mann konnte mit seinem Profil überzeugen und hat mittlerweile das zweite Ausbildungsjahr für den Beruf des Medientechnologen Druck erreicht. Nach anderthalb Jahren findet die Zwischenprüfung statt. Wenn Azubis aufgrund guter Noten die Ausbildungszeit verkürzen können, absolviert er oder sie nach zweieinhalb Jahren die Abschlussprüfung, sonst regulär nach drei Jahren.

  • Medientechnologe Nicolas Born prüft die Farbgebung eines Druckbogens.

    Normalerweise arbeitet man nach der Ausbildung zum Medientechnologen Druck zunächst an der Maschine als Maschinenführer. Durch Lehrgänge oder Weiterbildungen kann man sich aber auch zum Schichtleiter, Teamleiter oder Abteilungsleiter weiterqualifizieren.

    Nicolas Born, angehender Medientechnologe Druck

Auch beim Druck selbst: Farbe bekennen!

Bei Mohn Media entstehen unter anderem Bücher oder Kataloge, die im Offset-Druckverfahren produziert werden. Das ist ein indirektes Druckverfahren, bei dem der Druck nicht direkt von der Druckplatte auf den zu bedruckenden Stoff aufgetragen wird, sondern indirekt über eine Walze. Außerdem erstellt das Unternehmen beispielsweise 3-D-Animationen, die etwa in Schulbüchern komplexe Zusammenhänge visualisieren können. Nicolas Born ist im Bereich Bogendruck eingesetzt. Er lernt dort, wie die Bogendruckmaschine aufgebaut ist und wie sie zu bedienen ist. „Wir richten die Aufträge nach dem Bedarf des Kunden ein. Dann stimmen wir die Bögen ab und drucken anschließend die Auflage. Treten Fehler oder Probleme auf, müssen wir sie erkennen und beheben.“ Der angehende Medientechnologe hat jeweils eine Woche Unterricht in der betriebseigenen Berufsschule, gefolgt von zwei Wochen im Unternehmen, wo er entweder in der Früh- oder in der Spätschicht arbeitet.

Der Unterricht ist in berufsspezifische Lernfelder – etwa Mess- und Prüfverfahren oder Druckprozesse planen und realisieren – und allgemeine Lernfelder mit Fächern wie Deutsch oder Sozialkunde eingeteilt. Auch seine Kenntnisse über Farbe kann der 20-Jährige hier vertiefen, zum Beispiel bei der Zusammenstellung der verschiedenen Nuancen: „Dabei sollte man wissen, wie die Farbwahrnehmung im Auge überhaupt entsteht, welche Inhaltsstoffe in der jeweiligen Druckfarbe enthalten sind, welche Töne man kombinieren muss, um eine Wunschfarbe zu erhalten, welche Farben man übereinander drucken kann oder welche Sonderfarben es gibt und was in ihnen drin ist – bei Gold sind es beispielsweise kleine Kupferplättchen“, erklärt Nicolas Born.

Elektronik schützt die Maschine

Um den Druckvorgang zu steuern und zu überwachen, nutzen Nicolas Born und seine Kolleginnen und Kollegen auch digitale Werkzeuge. „In der Maschine befinden sich viele Sensoren, die frühzeitig einen sogenannten Fehlbogen erkennen. Wir können diesen dann entfernen und damit Schäden an der Maschine vermeiden.“ Für den gesamten Druckvorgang spielt die Funktion „Impress Control“ eine zentrale Rolle. Sie regelt, dass Farbe und Wasser nach den gewünschten Werten zugegeben werden. Manche Druckereien setzen auch auf digital vernetzte Druckanlagen, auf die Zusammenarbeit mit Robotern oder die Steuerung der Maschinen über Datenbrillen.

Nicolas Born nähert sich mit großen Schritten der Zwischenprüfung. Er denkt jedoch bereits über diese und die Abschlussprüfung hinaus und macht sich Gedanken über seine beruflichen Perspektiven. „Normalerweise arbeitet man nach der Ausbildung zum Medientechnologen Druck zunächst an der Maschine als Maschinenführer. Durch Lehrgänge oder Weiterbildungen kann man sich jedoch auch zum Schichtleiter, Teamleiter oder Abteilungsleiter weiterqualifizieren.“ Soweit die Theorie. Nicolas Born hat sich noch nicht entschieden, welchen Weg er nach dem Abschluss einschlagen möchte. Da Mohn Media eine sehr große Firma ist, kann er sich auch vorstellen, innerhalb des Unternehmens andere Tätigkeiten zu entdecken, die er gerne ausüben würde.

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Video: Medientechnologe/-technologin Druck

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