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Operationstechnische Assistentin: Im OP assistieren, springen, dokumentieren

„Skalpell bitte!“ Diese Aufforderung hört Chantalle Schlichting (23) als Operationstechnische Assistentin im Südstadt Klinikum Rostock mehrmals am Tag. Zuvor hat sie ihre dreijährige Ausbildung am KMG Klinikum Güstrow in Mecklenburg-Vorpommern absolviert.

Ein Arzt und eine Kollegin narkotisieren eine Patientin für die Operation.

Sie sei sehr aufgeregt gewesen, als sie zum ersten Mal bei einer OP am KMG Klinikum Güstrow zuschauen durfte, erinnert sich Chantalle Schlichting. Das war noch vor ihrer Ausbildung zur Operationstechnischen Assistentin (OTA) während eines Probepraktikums. „Ich hatte Angst, dass es vielleicht doch nicht das Richtige ist – obwohl es schon so lange mein Wunsch war, in diesem Umfeld zu arbeiten“, sagt sie. Doch es war das Richtige: „Ich war sofort begeistert!“

Das ist die 23-Jährige bis heute. Sie steht oft im OP-Saal und assistiert als sogenannte „instrumentierende Kraft“ den Ärztinnen und Ärzten. Anfangs wurde sie ausschließlich als „Springerin“ eingesetzt. In dieser Funktion, auch „unsteriler Dienst“ genannt, ist es ihre Aufgabe, Instrumente und Sonstiges zu besorgen, falls etwas im OP-Saal fehlt. Das sei eine gute Vorbereitung fürs spätere Assistieren: „Durchs Beobachten habe ich einen guten Einblick in die OP-Abläufe bekommen“, sagt die OTA, die in dieser Funktion zudem für die OP-Dokumentation verantwortlich ist.

Umgang mit Mensch und Technik

Ein Porträtfoto von Chantalle S. Ein Porträtfoto von Chantalle S.

Chantalle Schlichting

Stets mehrere Wochen am Stück hatte sie Unterricht an der zum Klinikum gehörenden Berufsfachschule. Besonders spannend fand sie die Lerneinheiten über Anatomie, OP- und Krankheitslehre. Dass sich Schule und Praxisphasen in der Ausbildung abwechseln, fand sie sinnvoll: „Ich kann das theoretisch Erlernte besser verinnerlichen, wenn ich mir ein Bild von den Tätigkeiten machen kann.“ Etwa, wie man mit sterilen Geräten umgeht, was Wundversorgung bedeutet und wie man Patientinnen und Patienten beruhigt, die Angst vor der OP haben.

Einblick auch in andere Bereiche

In sogenannten Außeneinsätzen lernte sie zudem alle Bereiche des Klinikums kennen, darunter die Endoskopie, die Notaufnahme und die Anästhesiepflege. „So wusste ich bald, welchen Weg ein Patient durchlaufen hat, wenn er zu uns in den Saal kommt“, erklärt sie. „Das Tolle ist: Überall wurde ich an die Hand genommen und konnte Fragen stellen – auch den Ärzten im OP-Saal.“ Nach ihrer Ausbildung hätte Chantalle Schlichting am Klinikum Güstrow bleiben können. Aus privaten Gründen hat sie sich aber dazu entschieden, eine Stelle als OTA im Südstadt Klinikum Rostock anzutreten. Wenn sie möchte, kann sie sich noch weiterbilden, zum Beispiel zur Kardiotechnikerin oder im OP-Management.

So kann ein Arbeitstag aussehen >>

Video: Operationstechnische/r Assistent/in

Der Artikel enthält ein Video mit weiteren Informationen.

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