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Produktionstechnologe: Profis an der Schnittstelle zwischen Produkt und Prozess

Jan Schreiber (20) macht eine Ausbildung zum Produktionstechnologen. Dabei lernt er in eigenen Projekten alles über Produktionsprozesse und wie diese optimiert werden können.

Vor allem durch die eigenen Projekte an denen der angehende Produktionstechnologe arbeitet, sammelt er viel Erfahrungen.

Es sei der Mix aus der Arbeit am Computer und den Tätigkeiten in der Produktion, die seinen Beruf so spannend machen, fasst Jan Schreiber zusammen. „Auch das Planen und Vorbereiten von Produktionsabläufen gefällt mir richtig gut.“ Der angehende Produktionstechnologe absolviert seine Ausbildung in Mittenwalde (Brandenburg), bei Kieback&Peter GmbH & Co. KG.

Das international tätige Unternehmen stellt unter anderem Geräte und Systemlösungen für Gebäudeautomationen her. Dass er dort einmal landen wird, war dem 20-Jährigen vor drei Jahren noch nicht klar. Bevor er sich auf die Ausbildung bewarb, hatte er von dem Beruf des Produktionstechnologen noch nie etwas gehört. Aber die beschriebenen Tätigkeiten passten perfekt zu seinem technischen Interesse sowie seinem Wunsch, nach der Schule etwas Praktisches zu erlernen.

Ausbildung in unterschiedlichen Abteilungen

Ein Porträt-Foto von Jan Schreiber Ein Porträt-Foto von Jan Schreiber

Jan Schreiber

Inzwischen hat Jan Schreiber mehrere Abteilungen durchlaufen. In der Qualitätsabteilung lernte er zum Beispiel Normen, also bestimmte Regelungen, kennen, die für die Fertigung gebraucht werden. „Danach war ich in der Werkstatt, weil man als Produktionstechnologe auch handwerklich fit sein muss“, erzählt er. Nach weiteren Stationen, unter anderem in der Produktion, wird er aktuell vor allem bei der Arbeitsvorbereitung eingesetzt. Dort schreibt Jan Schreiber Arbeitsanweisungen, die bei der Produktion für reproduzierbare Prozesse sowie für ein immer gleiches Ergebnis der Arbeit sorgen sollen, damit die gefertigten Teile die immer gleich hohe Qualität aufweisen. Außerdem ist er dafür zuständig, Arbeitsplätze von Produktionsmitarbeiterinnen und -mitarbeiter einzurichten und dabei verschiedene Aspekte wie etwa die Ergonomie zu beachten.

Berufsschule im Blockunterricht

Neben der betrieblichen Ausbildung besucht der 20-Jährige mehrmals im Jahr für jeweils zwei bis drei Wochen die Berufsschule im thüringischen Ilmenau. Für die Fahrtkosten erhält er einen Zuschuss von seinem Arbeitgeber, untergebracht ist er im benachbarten Jugendwohnheim. Die Berufsschulzeit ist für Jan Schreiber eine nette Abwechslung: „Ich finde das ganz schön, weil man zusammen mit seinen Klassenkameraden lernen kann. Und man hat einfach eine gute Zeit.“ Der Lernstoff selbst wird nicht nach klassischen Unterrichtsfächern sondern über Lernfelder vermittelt. Darunter fallen zum Beispiel „Herstellen mechanischer Komponenten im Produktionsprozess“, „Analysieren elektrischer Komponenten von Produktionsmitteln“, „Auftragsanalyse und Projektmanagement“ oder „Nutzen von IT- Systemen.“ So haben die Auszubildenden gleich einen direkten Praxisbezug.

Erste eigene Projekte

In den ersten zwei Jahren seiner Ausbildung durfte Jan Schreiber bereits erste Projekte alleine managen. Zum Beispiel sollte er Bauteile einer Produktionsabteilung in ein sogenanntes Shuttlesystem – ein automatisches Kleinteilelagersystem – einpflegen und umlagern. Dafür richtete ein Planungssystem ein, wies zunächst allen Artikeln in dem System einen neuen Lagerplatz zu und sortierte anschließend die Bauteile selbst am neuen Lagerort ein. Zunächst waren solche Projekte eine große Herausforderung für den 20-Jährigen: Aufgaben verteilen, Zeitpläne einhalten, Abläufe beachten, die man noch nicht so gut kennt, das sei anfangs doch schwierig gewesen. „Aber mit der Zeit bekommt man seine eigene Routine“, resümiert Jan Schreiber.

Der Job macht ihm nach wie vor viel Spaß. Er schätzt vor allem die Arbeit im Team, den Austausch mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie das Feedback, das er zu seinen Vorschlägen und Ideen bekommt: „Und wenn man ein Projekt fertiggestellt hat, ist es schön, dass man ein Ergebnis sieht.“

Zum Ende des zweiten Lehrjahres hat Jan Schreiber bereits den ersten Teil der sogenannten „gestreckten Abschlussprüfung“ absolviert. Sein Ergebnis geht zu 35 Prozent in die Endnote ein. „Später gibt es die Möglichkeit, noch ein Studium dranzuhängen oder Weiterbildungen zu machen.“ Nach der Ausbildung will der angehende Produktionstechnologe erst einmal Arbeitserfahrung sammeln. Bei erfolgreichem Abschluss hat ihm Kieback&Peter bereits die befristete Übernahme in ein Arbeitsverhältnis zugesichert.

So kann ein Arbeitstag aussehen >>

Video: Produktionstechnologe und Produktionstechnologin

Der Artikel enthält ein Video mit weiteren Informationen.

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